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Die Küsten der Vergangenheit

Die Küsten der Vergangenheit

Titel: Die Küsten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Netzwerk errichtet hatten.
    Vielleicht hatten sie ja Glück. Auf dem Standbild war etwas zu sehen, ein Schatten auf dem Video. Der Schatten war eine Mauer mit einem Fenster darin. Die Wand war nackt und deutete in ihrer Kahlheit auf ein Raumschiff oder sogar eine militärische Einrichtung hin. Das Fenster war hoch, verschwand oben und unten aus der Aufnahme. Darüber hinaus schien es auf der anderen Seite Nacht zu sein.
    »Ein Innenraum, denke ich«, sagte April.
    Arky saß am Arbeitstisch.
    Er beugte sich vor bei dem Versuch, den Schatten deutlicher zu sehen. »Wie reagieren wir, wenn jemand dort ist?« fragte er.
    »Wir sagen Hallo und lächeln«, antwortete Max.
    Der Anwalt runzelte die Stirn. »Ich denke, wir sollten uns ernsthafte Gedanken darüber machen. Hören Sie, diese Station, das Terminal oder was auch immer ist seit langer Zeit nicht mehr benutzt worden, aber das heißt noch lange nicht, daß das gesamte System aufgegeben wurde. Wir müssen beraten, wie wir uns verhalten, falls wir auf andere Wesen treffen.« Er zögerte, bevor er fortfuhr. »Zum Beispiel: Sollten wir Waffen mitnehmen?«
    April schüttelte langsam den Kopf. »Ich denke, ein Kampf mit den Erbauern der Portale ist das letzte, was wir wollen.«
    »Trotzdem, Arky hat recht«, sagte Max. »Wir sollten vorsichtig sein.«
    Arky ließ sich in einen Stuhl gleiten. »Warum werfen wir nicht einen Blick auf die zweite Aufnahme?«
    Der Notenschlüssel. Max startete das Videoband und spulte zur zweiten Sequenz vor.
    Erneut beobachteten sie, wie der Ballon verblaßte. Diesmal schien der Hintergrund ein teppichbedeckter Raum zu sein. An den Wänden mochten vielleicht Paneele gewesen sein, doch jetzt waren sie nackt. Keine Möbel waren zu sehen. »Von irgendwo kommt Licht«, sagte April.
    »Was meinst du?«
    »Vielleicht ist es nichts weiter als ein anderes Rundhaus.«
    April war bereit zu gehen. »Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden.«
    Max zögerte. »Ich glaube, wir sollten das lieber lassen. Wenn dort drüben wirklich jemand ist, dann werden wir es wahrscheinlich vermasseln. Wir sollten warten, bis das Komitee beraten hat, wie wir am besten vorgehen.«
    »Das dauert noch eine ganze Woche«, widersprach April. »Je mehr Informationen wir bis dahin zusammenkriegen, desto besser kann das Komitee seine Arbeit tun. Außerdem – welche Sorte von Experten willst du denn für diese Sache einsetzen? Nicht, daß irgend jemand auf der Welt Erfahrung in diesen Dingen hätte.«
    »Ich sehe genau, worauf das hinausläuft«, sagte Max.
    »Trotzdem. Ich stimme April zu«, sagte Arky überraschend. »Niemand ist für eine derartige Begegnung gerüstet. Wenn schon jemand geht, warum dann nicht wir?« Max horchte beim Wir auf, genau wie April.
    »Arky«, sagte sie, »ich will Ihnen nicht zu nahe treten, aber wir brauchen keinen Anwalt dort drüben. Lassen Sie uns zuerst alleine gehen.«
    Arky richtete sich sichtbar auf. »Da bin ich anderer Ansicht. Der Stamm hat Anspruch darauf, daß ein Vertreter dabei ist.«
    »Sie machen Witze«, erwiderte Max.
    Arky grinste. »Ich mache nie Witze. Ich bin Anwalt.«
     
    Max stellte eine Reiseausrüstung zusammen. Sie umfaßte einen Stromgenerator, einen Werkzeugkasten, zwei Taschenlampen, zwei Kanister Wasser sowie das inzwischen standardmäßig dazugehörende Notizbuch mit den schwarzen Markerstiften.
    Dale Tree (der stellvertretende Leiter der Sicherheitskräfte) gab Arky eine 38er.
    »Und was ist mit mir?« erkundigte sich Max.
    »Haben Sie einen Waffenschein?«
    »Nicht wirklich.« Max hatte noch nie im Leben eine Waffe abgefeuert.
    »Dann vergessen Sie’s«, sagte Arky. »Sie könnten mehr Schaden anrichten als alles, was uns gegenübertritt.« Er sah April an.
    »Ich auch nicht«, sagte sie.
    Dale blickte besorgt drein. »Ich denke, Sie sollten mich mitnehmen«, meinte er.
    »Danke, es geht schon«, erwiderte Arky.
    April blickte unbehaglich drein. »Wahrscheinlich kommen wir in irgendeinem Wohnzimmer heraus. Ich glaube nicht, daß wir so stark bewaffnet sein müssen.«
    Max stellte seine Ausrüstung in die Mitte des Speichengitters und legte noch einen Spaten hinzu. »Sobald wir drüben sind, versuche ich, den Spaten zurückzuschicken«, wandte er sich an Dale. »Lassen Sie mir eine halbe Stunde oder so Zeit, für den Fall, daß wir zuerst eine Reparatur durchführen müssen. Falls Sie bis dahin noch immer nichts von uns gehört haben, schicken Sie uns was zu essen.«
    »Wir verfassen eine Botschaft, wenn wir

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