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Die Küsten der Vergangenheit

Die Küsten der Vergangenheit

Titel: Die Küsten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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beurteilen. Die gegenwärtigen Eigentümer besitzen das Land seit den zwanziger Jahren, und sie sagen, dort dürfte eigentlich nichts sein.«
    »In Ordnung. Wieviel braucht ihr?«
     
    Sie verfielen rasch in die Angewohnheit, prosaische Erklärungen für das Rundhaus zu finden. Schließlich gab es eine fast beliebige Reihe von Dingen, die es dargestellt haben mochte. Ein Sanatorium für Leute, die einmal abschalten mußten. Eine Testanlage der Regierung für weiß der Himmel was. Eine in Vergessenheit geratene Anlage der National Guard. Trotzdem gab es einen deutlichen Unterschied zwischen dem, was sie sagten und dem, was sie dachten.
    Max übernahm es, einen Bagger zur Grabungsstelle zu schaffen. In der Nacht, bevor die Northern Queen Construction Company mit den Arbeiten beginnen sollte, versammelten sich April, Max und die Laskers im Prairie Schooner unter Weihnachtslichtern zu einer Feier, die vorgeblich mit der Jahreszeit in Verbindung stand, aber auf irgendeine Weise mit Max’ Jagd nach einem Hafen und ihrem möglicherweise erfolgreichen Abschluß zu tun hatte. Die Stimmung war zugleich überschwenglich und gespannt, und Redferns Glückwünsche vom Vorsitzenden des Siouxstammes trugen noch einen Teil dazu bei.
    Die vier saßen an einem Ecktisch und beobachteten Paare, die im Schein elektrischer Kerzen zu Buck Claytons ›Don’t Kick Me When I’m Down, Baby‹ tanzten. Die Musik berührte Max. Er fühlte sich sentimental und einsam und glücklich, alles zugleich. Zuviel Wein, dachte er bei sich.
    Ein Mann, den er noch nie zuvor gesehen hatte, lud April zum Tanzen ein. Sie lächelte und ging mit. Es war ein blonder, gutaussehender Bursche um die Dreißig. »Sein Name ist Jack«, erklärte Tom Lasker. »Er arbeitet drüben im Depot.«
    Max war ärgerlich zu sehen, daß April sich offensichtlich gut amüsierte.
    Wenige Minute später war sie zurück. Das wichtigste sei, meinte sie, daß sie noch immer die Yacht hätten, ganz gleich, was sich aus dem Fund oben bei Johnson’s Ridge ergeben würde. Nach Aprils Meinung hielten sie unwiderlegbare Beweise für eine weit fortgeschrittene Technologie in den Händen. »Auf der anderen Seite«, fügte sie hinzu, »kann ich es kaum abwarten, einen Blick auf das Rundhaus zu werfen.« Ihre Augen leuchteten.
    Als Max Tom Lasker fast beiläufig fragte, was er mit der Yacht zu tun gedachte, schien der große Mann ehrlich überrascht. »Verkaufen, warum?« erwiderte er. »Sobald ich eine genauere Vorstellung von ihrem Wert habe.«
    »Sie ist unbezahlbar«, sagte April.
    »Nicht lange«, erwiderte Tom. »Ich kann es kaum erwarten, das verdammte Ding loszuwerden.«
    April wirkte schockiert. »Warum nur?« fragte sie.
    »Weil ich das Zirkuszelt und die verdammten T-Shirts satt bin. Weil ich es satt bin, daß man mir das Gefühl vermittelt, ich täte nicht genug für die Stadt. Nein, ich werde das Schiff bei der ersten vernünftigen Gelegenheit in Geld verwandeln.«
    Max genoß die Aussicht, eine entscheidende Rolle bei der Entdeckung eines UFOs zu spielen. Er stellte sich vor, wie er dem Präsidenten das Flugdeck zeigte. Hier ist das Navigationssystem, Mister President. Und hier, zu Ihrer Rechten, befinden sich die Kontrollen für den Warp-Antrieb. Nein, es würde sicher keinen Warp-Antrieb geben. Es wäre … was, Hyperlicht? Quantenmotor? Wir erwarten, Alpha Centauri bei Reisegeschwindigkeit in elf Tagen zu erreichen. Ja. Das war ein Satz, den er nur zu gerne loswerden würde.
    Er stellte sich eine Fernsehverfilmung vor und spekulierte, wer die Rolle des Max Collingwood spielen würde. Vorzugsweise ein Schauspieler, der zugleich verletzlich und hart sein konnte. Er würde unter den begehrtesten Junggesellen im Esquire aufgeführt werden. Interviewt von Larry King. (Max fragte sich, ob ihn die Kameras nervös machen würden.) Falls alles gutging, würde er die Lightning behalten und ein Museum für Kampfflugzeuge errichten, in dem sie das Herzstück wäre.
    Das Collingwood Memorial Museum.
    Die vier gaben sich Mühe, keine unnötige Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, doch das wurde mit zunehmendem Alkoholkonsum schwieriger. Sie tranken aufeinander, auf Lisa Yarborough, auf die Mannschaft am Bodenradar, auf den Lake Agassiz und auf Fort Moxie (›das Zentrum der amerikanischen Kultur westlich des Mississippis‹).
    »Ich denke, wir sollten einen Archäologen hinzuziehen«, sagte Max. »Wir könnten einen gebrauchen, der die Grabung leitet. So vermeiden wir Fehler, die wir auf uns

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