Die Kundschafter
macht es nur noch wichtiger«, erwiderte C'baoth. »Wir müssen herausfinden, welche Gefahren und Bedrohungen in den Unbekannten Regionen lauern oder nur darauf warten, uns aus einer anderen Galaxis heraus zu erobern.«
»Gefahren?«, wiederholte Palpatine und zog die Brauen hoch. »Ich hatte den Eindruck, der Zweck des Extragalaktischen Flugprojekts bestünde darin, nach neuem Leben und möglichen Benutzern der Macht außerhalb unserer Grenzen zu suchen. Zumindest war das doch die Erklärung, die zu dem ursprünglichen Vorschlag abgegeben wurde.«
»Es gibt keinen Grund, wieso das Projekt nicht beides leisten sollte«, grollte C'baoth störrisch. »Tatsächlich hatte ich angenommen, dass die Hinzufügung von Sicherheits-Beweggründen das Projekt für den Senat mehr akzeptabel machen würde, nicht weniger.«
Palpatine schüttelte den Kopf, und sein grauweißes Haar schimmerte im Licht, das durch das Fenster hinter ihm hereinfiel. Lorana konnte sich noch erinnern, dass das Haar einmal überwiegend braun gewesen war, mit nur ein paar grauen Strähnen an den Schläfen. Nun, nachdem der Kanzler das Gewicht der Republik fünf Jahre lang auf den Schultern getragen hatte, war das Braun so gut wie verschwunden. »Es tut mir leid, Meister C'baoth«, sagte der Kanzler. »Wenn Ihr den Senat überzeugen könnt, die Kürzungen des Bewilligungskomitees zurückzunehmen, werde ich Euch mit Freuden unterstützen. Aber im Augenblick kann ich nichts mehr tun.«
»Es sei denn«, warf Doriana ein, »Meister C'baoth könnte uns bei der Barlok-Situation helfen.«
»Ich kann nichts mehr tun«, wiederholte Palpatine mit einem warnenden Blick zu seinem Assistenten. »Und außerdem wird der Rat ihn wohl kaum in den Marcol-Sektor schicken, wenn es hier so viele dringlichere Dinge zu regeln gibt.«
»Nicht so schnell«, knurrte C'baoth »Um was geht es denn?«
»Es ist kaum der Rede wert«, sagte Palpatine widerstrebend. »Ein kleiner Disput zwischen der Firmenallianz und einer der lokalen Regierungen auf Barlok um Bergbaurechte. Diese Brolfi, denen Ihr beim Hereinkommen begegnet seid, haben mir gerade ihren Fall vorgelegt und um Hilfe bei der Verhandlung eines Übereinkommens gebeten.«
»Und Ihr habt nicht sofort an mich gedacht?«, fragte C'baoth trocken. »Ich glaube, das ist eine Beleidigung.«
»Bitte, Meister C'baoth«, sagte Palpatine lächelnd. »Ich habe bereits viel zu viele Feinde auf Coruscant. Ich will Euch nicht auch noch dazu zählen müssen.«
»Dann lasst uns einen Handel abschließen«, bot C'baoth an. »Wenn ich dieses Problem für Euch lösen kann, würdet Ihr dann das Bewilligungskomitee anweisen, sich für die ursprüngliche Finanzierung des Flugprojekts auszusprechen?«
Lorana verlagerte unbehaglich ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Das hier roch gefährlich nach illegalen Tauschhändeln mit Speedern und all den anderen Dingen, die das gesamte Konzept von Gerechtigkeit innerhalb der Regierung der Republik immer mehr unterminierten. Aber sie wagte nicht, C'baoth eine entsprechende Bemerkung zu machen, erst recht nicht vor Palpatine und seinem Assistenten.
»Ich kann Euch nichts versprechen«, warnte Palpatine. »Schon gar nicht, was den Senat angeht. Aber ich glaube an das Extragalaktische Flugprojekt, Meister C'baoth, und ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, damit Euer Traum wahr wird.«
C'baoth schwieg lange Zeit, und wieder spürte Lorana die Spannung zwischen den beiden Männern. Dann nickte der Jedi-Meister abrupt. »Also gut, Kanzler Palpatine«, sagte er und stand auf. »Wir werden noch vor dem Abend auf dem Weg nach Barlok sein.«
Dann deutete er mit dem Zeigefinger auf Palpatine. »Aber sorgt dafür, dass ich meine Finanzierung kriege, wenn ich zurückkomme. Und meine Kolonisten.«
»Ich werde tun, was ich kann«, sagte Palpatine mit einem dünnen Lächeln. »Guten Tag, Meister C'baoth und Padawan Jinzler.«
Lorana wartete, bis sie das äußere Büro hinter sich gebracht hatten und den breiten Flur entlanggingen, bevor sie etwas sagte: »Muss der Rat solche Flüge nicht genehmigen?«
»Mach dir wegen des Rats keine Gedanken«, erwiderte C'baoth brüsk. »Auf dem Weg in Palpatines Büro bist du wegen dieser beiden Brolfi aus dem Tritt geraten.«
Lorana spürte, wie sich ihre Kehle zuschnürte. »Ich wollte sie nicht umrennen.«
»Das wäre auch nicht geschehen«, erwiderte er. »Ich hatte bereits den Abstand zwischen ihnen erfasst. Sie hätten wegen uns nicht ausweichen
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