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Die Kunst, anders zu leben

Die Kunst, anders zu leben

Titel: Die Kunst, anders zu leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Guillebeau
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verändern. Ich persönlich möchte meine Zeit lieber damit verbringen, von sinnvollen Aktivitäten und Projekten erschöpft zu sein.
    Und wie steht es mit Ihnen? Wie werden Sie in dieser Woche Ihre 4440 Minuten verbringen, nachdem Sie geschlafen und sich einen Ruhetag gegönnt haben?
    BITTE NICHT VERGESSEN:
Sie können wahrscheinlich alles haben, was Sie wollen – aber nicht gleichzeitig. Radikale Isolation ist ein Prozess, mit dem Sie für eine Zeit lang alles Unnötige oder sogar fast alles aus Ihrem Leben eliminieren.
Mithilfe einer Nicht-Erledigungs-Liste können Sie sich im Durchschnitt mehrere Stunden pro Woche freischaufeln, die vorher mit überflüssigen Aktivitäten angefüllt waren.
Fragen Sie sich: »Was kann schlimmstenfalls passieren, wenn ich das nicht tue?« Diese Frage kann Ihnen helfen, sich einer Verpflichtung zu entziehen, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben.
Nachdem Sie alle unnötigen Dinge aus Ihrem Leben eliminiert haben, beginnen Sie sich für alles zu öffnen, was Sie schon lange tun wollten. Das ist kein Widerspruch in sich, sondern ein erfülltes Leben.
 
 
 
KAPITEL 10
Nonkonformistische ­Abenteuer
    Durch Reisen bin ich mir erstmals der Außenwelt bewusst geworden; durch Reisen habe ich meine eigene introspektive Art und Weise entdeckt, ein Teil dieser Außenwelt zu werden.
    – EUDORA WELTY
    Ich setzte mich auf die Rückbank des Großraumtaxis in Beirut, der Hauptstadt des Libanon, und reichte dem Handlanger des Fahrers, der auf dem mittleren Sitz saß, acht Euro. »Damaskus?«, vergewisserte ich mich noch einmal. Er nickte, nahm das Geld, und wir fuhren los – ich, ein paar kanadische Touristen, die ich am Taxistand kennengelernt hatte, und ein halbes Dutzend Araber, die Angehörige jenseits der Grenze hatten.
    Mir beim syrischen Konsulat in Kalifornien ein Visum für Syrien zu beschaffen, war ziemlich umständlich gewesen. Ich hatte den Antrag und die 75 Euro Gebühren eingereicht, so wie es vorgeschrieben war. Trotzdem hatte es mich mehrere Wochen und etliche Telefonate (sowie eine zusätzliche Summe Bargeld) gekostet, den Konsulatsbeamten endlich zu einer etwas entgegenkommenderen Haltung zu bewegen. Ich erhielt meinen Pass mit dem leuchtend grünen Visum für Syrien genau einen Tag vor meiner Abreise zurück. Geplant war, dass ich zunächst eine Woche lang kreuz und quer durch Südamerika fliegen und dann in den Nahen Osten weiterreisen würde.
    Das Visum zu bekommen, war mit viel Stress verbunden gewesen, doch an der libanesisch-syrischen Grenze herrschte eine ruhige, friedliche Atmosphäre. Im Widerspruch zu dem, was ich vor meiner Abreise gelesen hatte, stellte ich fest, dass ich das Visum an der Grenze für ein Drittel des Preises hätte bekommen können, ohne meinen Pass an eine mir unbekannte Geschäftsstelle schicken zu müssen und auf das Beste zu hoffen. Die Grenzbeamten winkten mich durch, und zu meiner Belustigung kamen wir im Niemandsland zwischen den beiden Ländern an einer Dunkin’-Donuts-Filiale vorbei. Ich hätte durchaus Lust gehabt, mir eine Tasse Tee und eine Tüte Munchkins für unterwegs zu holen, aber die anderen Fahrgäste hatten die Formalitäten am Zoll bereits erledigt und waren bereit zur Weiterfahrt.
    Als wir eine Stunde später an der Bushaltestelle in den Außenbezirken von Damaskus ankamen, nahmen die Kanadier und ich die zahlreichen Taxifahrer in Augenschein, die sich dort versammelt hatten in der Hoffnung, mit uns ins Geschäft zu kommen. Wir entschieden uns für einen Fahrer, der einen besonders hilfsbereiten Eindruck machte, ließen uns in die berühmte Altstadt fahren, checkten in einer Herberge ein und brachten den Rest des Tages damit zu, Märkte und Moscheen zu erkunden.
    In den nächsten Tagen arbeitete ich von neun Uhr morgens bis ein Uhr nachmittags in einem Internetcafé und auf der Dachterrasse meines Hotelzimmers, dann ging ich essen und machte einen Spaziergang durch die Stadt. Am Spätnachmittag und abends traf ich mich mit meinen neuen Freunden und ein paar Syrern, die wir an unserem ersten Abend in Damaskus kennengelernt hatten. Am Ende der Woche verabschiedete ich mich schweren Herzens von Damaskus und reiste in die jordanische Hauptstadt Amman weiter, von wo aus ich nach Asien und schließlich nach Hause fliegen sollte. Es war traurig, das ungebundene Reiseleben aufgeben zu müssen, aber ich wusste ja, dass ich ein paar Wochen später wieder hierherkommen würde. Für viele Menschen ist eine Reise nach Syrien ein

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