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Die Kunst des Sterbens: Thriller (German Edition)

Die Kunst des Sterbens: Thriller (German Edition)

Titel: Die Kunst des Sterbens: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Morgan Jones
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diesmal den Creek hinauf, durch Ballen aus Blättern und Zweigen, die Regen und Wind in der Nacht von den Bäumen gefegt hatten. In Ufernähe jagten auf Augenhöhe Wasserwanzen umher, und Barsche durchbrachen die Oberfläche, um nach ihnen zu schnappen.
    Es gab einfach zu viele Unstimmigkeiten. Besonders der Zustand von Shiraz Holding hatte sein Interesse geweckt. Ein Makler, mit dem er befreundet war, hatte sich umgehört und herausgefunden, dass Qazais privater Fond, wie allgemein vermutet wurde, in Schräglage geraten sei. 2009 schien es, als wolle Abu Dhabi dem hoch verschuldeten Dubai aus der Patsche helfen, doch Qazai war zu dem Schluss gekommen, dass das reichere, besonnenere Emirat seinen frecheren jüngeren Bruder der Zahlungsunfähigkeit überlassen würde, und er hatte eine hohe Summe darauf gewettet, dass der Markt sich irrte. Niemand wusste, wie viel er verloren hatte, aber es war bekannt, dass er nicht nur einen großen Betrag von Shiraz’ Geld gesetzt hatte, sondern auch eine Menge Geld, das er sich bei verschiedenen Banken dafür geliehen hatte, und natürlich musste er alles zurückzahlen. Einige Leute wunderten sich, dass Shiraz überhaupt noch den Betrieb aufrechterhielt.
    Und dann war da die Sache mit Mehr, dessen Tod er sich nicht recht erklären konnte. Es war kein Raubüberfall gewesen, so viel war sicher, und auch keines der anderen Motive kam infrage, außer Qazai war irgendwie in die Sache verwickelt. Webster hatte zwei Theorien, von der er keiner den Vorzug gab: dass Mehr tatsächlich Kunstschätze außer Landes geschmuggelt hatte, vielleicht in Qazais Auftrag, und geschnappt worden war; oder dass die Sache sehr viel ernster und schmutziger war, womöglich war er für einen Geheimdienst tätig gewesen – etwas, worüber er momentan nur spekulieren konnte.
    Nein: Selbst ohne Parviz’ kurzes Verschwinden waren das einfach zu viele Ungereimtheiten.
    Am Nachmittag mieteten die Websters ein Motorboot und fuhren damit zur Flussmündung, um Makrelen zu angeln. Der Nieselregen hatte aufgehört, hinter der weißen Wolkendecke kamen blaue Stellen zum Vorschein, und eine leichte Brise blies ihnen ins Gesicht, während sie auf die Landzunge zusteuerten und das ausgeblichene Rosa und Orange ihrer Schwimmwesten in der bleigrauen See hell leuchtete. Der Zweitakt-Außenbordmotor, der auf Hochtouren lief und drei oder vier Knoten schaffte, rödelte hinter ihnen gleichmäßig vor sich hin.
    Etwa einen Kilometer von der offenen See entfernt schaltete Webster den Motor aus. Während das Boot auf den sanften Wogen schaukelte, ließ er einen Meerespaternoster ins Wasser hinab und achtete darauf, dass die schimmernden spitzen Haken nicht in seinen Fingern stecken blieben. Das Ende der Schnur reichte er Nancy, dann begann er eine weitere abzuwickeln. Daniel wartete ungeduldig. Die beiden liebten es zu angeln. An Land schafften sie es nicht, eine Minute still zu sitzen, doch hier draußen harrten sie freiwillig eine Stunde lang aus und zupften an ihren Schnüren in der Hoffnung, dass etwas versuchte, sie ihnen mit unvermittelter Kraft aus den Händen zu reißen.
    »Du musst sie auf und ab bewegen«, sagte Webster zu Daniel und nahm die Hand seines Sohnes. »So. Der Fisch soll denken, dass der Köder lebt.« Daniel zog kräftig an der Schnur. »Genau. Aber langsam. Immer wieder. Genau.«
    Elsa lächelte ihn an, und der Wind wehte ihr das dunkle Haar ins Gesicht.
    »Du bist ein echter Naturbursche. Was hältst du von dem da?«, sagte sie und deutete auf ein imposantes Steinhaus, das in nördlicher Richtung auf der Landzunge stand.
    »Zu spartanisch. Außerdem würdest du dich hier langweilen.«
    »Ich würde mir irgendeine Tätigkeit suchen. Malen. Bildhauerei. Geige lernen.«
    »Du würdest dich trotzdem langweilen. Obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass du hier unten eine Menge Patienten findest.«
    »Und was würdest du tun?«
    »Angeln.«
    Sie lachte. »Die beiden hier haben eine bessere Quote.«
    »Das stimmt.«
    Nancy drehte sich zu ihm um. »Daddy, ist das einer?«
    »Hast du ein Rucken gespürt? Mal sehen.« Er ging auf ihre Seite des Bootes, das sich unter seinem Gewicht leicht neigte, und wickelte die nasse Nylonschnur auf seine linke Hand. Aber es hing nichts dran. »Falscher Alarm. Möchtest du, dass ich es mal versuche?« Nancy schüttelte den Kopf und wollte ihm die Schnur aus der Hand nehmen. Und er ließ sie erneut ab, gab sie ihr und setzte sich wieder neben Elsa.
    »Was wirst du erzählen?«,

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