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Die Kunst des Sterbens: Thriller (German Edition)

Die Kunst des Sterbens: Thriller (German Edition)

Titel: Die Kunst des Sterbens: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Morgan Jones
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noch ungewisserem Ausgang, über drei Tage hin, und als Webster versuchte, eine lebendige Sprache für die Zusammenfassung zu finden, rief Oliver an. Webster warf einen Blick auf die Nummer, ließ es viermal klingeln und betrachtete weiter das Display, bis ihm ein Signalton mitteilte, dass er eine neue Nachricht hatte.
    »Ben, hier ist Dean. Du hast nichts mehr von dir hören lassen. Was glaubst du wohl, was ich rausgefunden habe? Ruf mich zurück.«
    Webster legte das Gesicht in seine Hände und rieb sich die Augen. Er sollte den Fall auf sich beruhen lassen. Aber er schaffte es nicht.
    »Ich wusste, dass du nicht widerstehen kannst«, sagte Oliver.
    »Ich habe dich gebeten aufzuhören.«
    »Ich hatte noch ein paar Anfragen ausstehen. Zu Mehrs Finanzen. Und jetzt habe ich die Ergebnisse.« Er hielt inne. »Willst du die Langfassung hören?«
    »Nur das Wichtigste.«
    »Kein Problem. Letzten Mai sind etwa sieben Millionen US-Dollar über Mehrs Konto gelaufen, anschließend ging das Geld auf eine Reise durch mehrere äußerst abgelegene winzige Inseln, bevor es bei einer Firma landete, die schließlich einen Teil davon ausgegeben hat – sie hat damit ein Schiff von Odessa nach Dubai gechartert. Mit einer interessanten Fracht. Die Zollfahnder hatten einen Tipp erhalten, und als sie sich die Sache mal angesehen haben, entdeckten sie zwölf Container mit Maschinengewehren und alten russischen Raketen.«
    Webster lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Im Ernst?«
    »Sie haben natürlich abgestritten, was davon zu wissen, aber so war’s. Ich habe zwei Artikel dazu gefunden.«
    Herrgott. Hätte Oliver das bloß eine Woche früher herausgefunden. Oder gar nicht.
    »Du willst also sagen, dass das Geld, das über Mehrs Konten gelaufen ist, dazu benutzt wurde, Waffen zu kaufen?«
    »Sieht ganz so aus.«
    »Was war der Zielort? Dubai?«
    »Syrien.«
    »Syrien?«
    »Genau. Und von da gingen sie vermutlich in den Libanon.«
    »Entschuldige mal. Von Qazais Geld werden Raketen für die Hisbollah gekauft?«
    »Wir wissen nicht mit Sicherheit, dass es sein Geld ist. Ich habe zwar herausgefunden, wer der Empfänger ist, aber nicht, wo es herkommt.« Oliver schniefte. »Machen wir jetzt weiter?«
    Webster dachte darüber nach, und inmitten des Wusts aus Gedanken sah er vor sich Qazais so rechtschaffenes Gesicht, stolz und wütend, wie er ihn für seine Schwäche verspottete. Er hatte keine Wahl.
    »Was ist mit dem restlichen Geld? Wo fließt das hin?«
    »Das hab ich noch nicht rausgefunden. Lass es mich versuchen. Insgesamt bin ich auf fünf verschiedene Arten von Zahlungseingängen bei Mehrs Firma gestoßen. Alles in allem dreiundvierzig Millionen. Und das ist der einzige Posten, den ich bis zum Ende verfolgen konnte. Sie gehen alle über das gleiche Land.«
    »Welches?«
    »Zypern. Über eine Firma namens Kurus. Es ist nicht ganz klar, wer die Anteilseigner sind, aber einer von ihnen ist ein Mann namens Chiba. Weiß der Henker, was diese Firma treibt.«
    »Wer ist der Mann?«
    »Er hält sich extrem im Hintergrund. Laut Akten ist er Libanese, aber sonst gibt es nirgends Informationen zu ihm. Völlige Fehlanzeige. Er könnte alles sein.«
    Webster dachte eine Minute lang nach, versuchte, die Zusammenhänge zu begreifen. Was auch immer da vor sich ging, die Sache war ernst und dauerte an, und Qazai war darin verwickelt. »Finde heraus, ob das Geld wirklich von Qazai stammt. Ich werde die Schiffsladung mal unter die Lupe nehmen, um zu klären, wo sie herkam. Und wo sie hinging.«
    »Das könntest du zwar. Aber du könntest auch überprüfen, was er in Marrakesch vorhat.«
    »Wie bitte?«
    »Qazai unternimmt einen seiner kleinen Trips. Der Flug ist für Freitag beim Flugplatz angemeldet.«
    Webster sagte nichts.
    »Von dem Handy aus, mit dem er immer angerufen wird, wurde gestern mit ihm telefoniert. Das Gespräch dauerte fünfundvierzig Sekunden. Eine halbe Stunde später hat er in Farnborough seine Fluganmeldung gecancelt.«
    Webster bedankte sich bei Oliver und legte auf. Für ein, zwei Minuten starrte er die Worte auf dem Monitor vor sich an, bis sie nur noch schwarze Zeichen auf weißem Grund waren. Dann griff er zum Telefon.

16
    In drei Stunden war man in Afrika, und Webster wünschte, es würde länger dauern. Er hätte gerne ein Nickerchen gemacht. Zu Hause hatte er im Gästezimmer geschlafen, so wie er das manchmal tat, wenn ein Flug sehr früh ging, aber weil ihm der kurze, knappe Streit, den er mit Elsa gehabt hatte, immer

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