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Die Kurtisane des Teufels

Die Kurtisane des Teufels

Titel: Die Kurtisane des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Lessmann
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zwinkerte ihr verständnisinnig zu. »Klar. Geht in Ordnung.«
    Jonny stand zu seinem Wort. Am folgenden Nachmittag erschien er in Begleitung Samuel Drakes in der Tür zu Kittys Zelle. Der Hüne trug einen leicht abgewetzten, aber sauberen Rock, dazu Weste, Hemd, Kniehosen, Strümpfe und Schuhe. Fast bedauerte Kitty, dass die neuen Kleidungsstücke seinen ansehnlichen muskulösen Körper verbargen. Aber dem ließ sich abhelfen.
    »Du hast Besuch«, verkündete Jonny und schob den noch unschlüssigen jungen Mann über die Schwelle, bevor er sich grinsend zurückzog.
    Kitty hatte sich von ihrer Liegestatt erhoben und trat Samuel Drake entgegen. Als sie seinen unsicheren Blick zu Sally wandern sah, die betrunken auf ihrem Bett schlief, sagte sie leichthin: »Kümmert Euch nicht um sie. Sally nimmt nichts um sie herum mehr wahr.«
    »Der Junge sagte, dass ich Euch diese milde Gabe verdanke, Madam«, sagte Samuel und deutete auf seinen Rock. »Wie kann ich Euch für Eure Großzügigkeit danken?«
    »Ihr braucht mir nicht zu danken, Sir«, erwiderte Kitty herzlich. »Ich sah Eure Not und fühlte mich verpflichtet, Euch zu helfen. Ihr macht den Eindruck eines ehrlichen Mannes, dem das Schicksal übel mitgespielt hat.«
    »Ich habe mir mein Unglück selbst zuzuschreiben. Wenn ich tüchtiger gewesen wäre …«
    »Jeder macht einmal schlechte Zeiten durch«, unterbrach Kitty ihn. »Ich bin sicher, Ihr werdet wieder auf die Beine kommen, wenn Ihr erst einmal aus dem Schuldgefängnis heraus seid.«
    »Euer Wort in Gottes Ohr, Madam!«
    Mit einer einladenden Geste wies Kitty auf die Bettstatt. »Wollt Ihr nicht Platz nehmen, Sir? Es ist recht einsam hier im Presshof.«
    Einen Moment lang zögerte er, doch dann kam er ihrer Aufforderung nach und ließ sich auf das knarrende Bett nieder. Kitty setzte sich neben ihn.
    »Welches Unglück hat ein so bezauberndes Geschöpf wie Euch in dieses Loch verschlagen?«, erkundigte sich Samuel, nachdem er sich nervös geräuspert hatte.
    »Einer meiner Kunden hat sich in meinem Gemach erhängt«, berichtete Kitty. »Nun macht man mich verantwortlich für seinen Tod.«
    »Heißt das, Ihr werdet des Mordes angeklagt?«, fragte er bestürzt.
    »So ist es. Doch ich habe nichts getan, um ihn zu dieser Tat zu ermuntern, das schwöre ich.«
    »Daran zweifle ich nicht, Madam.« Er sah sie mit einer Mischung aus Sorge und Bedauern an, die sie rührte. »Ich wünschte, ich könnte Euch helfen.«
    »Das könnt Ihr«, antwortete sie leise und rückte ein Stück näher, so dass ihr Knie seinen Schenkel berührte. »Ich fürchte mich hier so allein. Ihr seht ja, meine Zellengenossin ist nicht bei sich und vermag mir keinen Trost zu spenden. Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir ein wenig Gesellschaft leisten würdet.«
    Seine ehrlichen blauen Augen unter der breiten geraden Stirn und den dichten dunklen Brauen richteten sich erstaunt auf sie, als sei er nicht sicher, richtig verstanden zu haben. Kitty hob die Hand und legte sie zärtlich auf seine Wange, die von einem Dreiwochenbart überwuchert war. Die Berührung ließ Samuel erschauern.
    »Küsst mich«, hauchte Kitty. Ihre Miene war ernst und fordernd. Ihre Hand legte sich um seinen Nacken und zog ihn näher zu sich heran. Da löste sich endlich seine Überraschung. Er schlang die Arme um sie, drückte sie an sich und küsste sie mit so heißem Verlangen, dass Kitty innerlich frohlockte. Sie hatte diesen Mann vom ersten Augenblick an begehrt, als sie ihn halb nackt am Almosengitter gesehen hatte. Sein Kuss entfachte ihre Lust auf eine Weise, wie sie es seit ihrer Zeit mit Daniel nicht mehr erlebt hatte.
    Zögernd löste sich Samuel von ihr und blickte sie fragend an. Kittys Lächeln nahm ihm den letzten Zweifel. Begierig küsste er sie erneut und ließ seine warmen Lippen über ihren Hals und den Nacken wandern. Einladend entfernte sie das Tuch, das ihren Ausschnitt bedeckte, und bot ihm ihre hervorquellenden Brüste dar. Gleichzeitig glitt ihre Hand seine Flanke hinab, über die kräftigen Schenkel zu seinem Schritt. Erregt stöhnte er auf.
    »Seid Ihr sicher, dass Ihr das wollt?«, fragte er keuchend.
    »Hätte ich Euch sonst hergebeten?«, gab sie ironisch zurück.
    Mit einem herausfordernden Blick ergriff Kitty seine Hand und dirigierte sie unter ihre Röcke. Da war es um Samuels Beherrschung geschehen. Er legte den Arm unter ihre Schenkel und hob sie aufs Bett. Dann öffnete er seine Kniehose, entblößte ihre Beine und legte sich auf sie.

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