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Die Kurtisane des Teufels

Die Kurtisane des Teufels

Titel: Die Kurtisane des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Lessmann
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Leidenschaftlich empfing Kitty ihn in ihren Armen und zog seinen Kopf zu sich herunter, bis sich ihre Lippen trafen. Der junge Mann konnte nicht länger warten. Als er in sie drang, bewegte sie sich rhythmisch mit ihm. Und als er stöhnend zum Höhepunkt kam, durchlief ein Schauer höchster Lust ihren Körper. Sie hielt ihn noch einen Moment in sich gefangen, bevor sie ihn schließlich keuchend freigab.
    Befriedigt sank er neben sie und musterte sie eine Weile lächelnd. Dann begann er sie zärtlich zu streicheln, ihre Wange, den Hals, die Brüste, die sich rasch unter ihrem schnellen Atem hoben.
    Kurze Zeit später überkam Samuel erneut das Verlangen nach ihr. Er überschüttete sie mit Küssen, die Kittys Haut entflammten. Hastig half sie ihm, ihr Kleid aufzuhaken, so dass er ihre Brüste umfassen und mit der Zunge die dunklen Brustwarzen umspielen konnte.
    Nachdem sich Samuel seines Rockes, der Weste und der Kniehose entledigt hatte, nahm er sie wieder in die Arme, und ihre erhitzten Körper verschmolzen miteinander. Als sie schließlich erschöpft auf das Lager sanken, zog der junge Mann fürsorglich die Decke über Kitty und schmiegte sich fest an sie. Das erste Mal seit langem fühlte sie sich in den Armen eines Mannes völlig geborgen. Sanft streichelte sie seine Schulter, den muskulösen Nacken, das verfilzte lange, dunkle Haar.
    »Warum tut Ihr das?«, fragte Samuel. »Ich kann Euch nicht bezahlen.«
    »Auch eine Hure gibt sich zuweilen einfach nur ihrem Verlangen hin«, erwiderte Kitty. »Ich habe Euch zu mir rufen lassen, weil ich Euch begehre.«
    »Und weil Ihr in dieser Räuberhöhle den Schutz eines Mannes braucht«, bemerkte er.
    Kitty lächelte. Offenbar war der junge Schreiner nicht so leichtgläubig, wie sie gedacht hatte.
    »Ich biete Euch die Möglichkeit, die düsteren Kerker der Volksseite zu verlassen und fortan dieses weitaus bequemere Gemach mit mir zu teilen«, sagte sie in geschäftsmäßigem Ton. »Ihr müsstet nicht mehr hungern, und wenn ich das Gefängnis verlasse, sorge ich dafür, dass auch Ihr freikommt.«
    Mit einer Kopfbewegung in Sallys Richtung fragte Samuel: »Wird Eure Zellengenossin damit einverstanden sein?«
    »Macht Euch keine Sorgen um sie. Ich werde ihr klarmachen, dass Eure Anwesenheit auch in ihrem besten Interesse ist«, versicherte Kitty ungerührt. »Also sind wir uns einig?«
    »Nur ein Dummkopf würde ein solches Angebot ausschlagen«, meinte Samuel. Seine Miene verriet, dass er sein Glück noch nicht so recht fassen konnte. »Verlasst Euch auf mich. Solange ich in Eurer Nähe bin, wird Euch niemand zu nahe treten!«
    Wie Kitty erwartet hatte, brauchte sie nur wenig Überzeugungsarbeit zu leisten, um Sally begreiflich zu machen, dass Samuel Drake auch sie in Zukunft vor Übergriffen schützen würde. So fand sich Sally damit ab, dass der junge Mann fortan ihre Zelle teilte. Er schlief in Kittys Bett, und sie nahmen gemeinsam die Mahlzeiten ein, die gegen einen Aufpreis aus einer Garküche ins Gefängnis geschickt wurden.
    Zu ihrem nächsten Treffen mit Stephen Robinson im großen Saal begab sich Kitty unter Samuels Schutz. Die düstere Miene des Advokaten kündigte indes weitere schlechte Nachrichten an.
    »Seine Gnaden, der Herzog von Richmond, schickt Euch herzliche Grüße«, begann Robinson. »Leider kann er Euch nicht aufsuchen, wie er es sich wünscht. Seine Gnaden ist schwer erkrankt und hat sich auf seinen Landsitz Goodwood zurückgezogen.«
    »Das tut mir sehr leid«, sagte Kitty mit tiefem Bedauern. »Bitte überbringt ihm meine herzlichen Wünsche für eine baldige Genesung.«
    »Das werde ich tun«, versicherte der Advokat. »Aber ich habe auch gute Neuigkeiten. Zu meiner Überraschung erhielt ich gestern in meinen Gemächern im Inner Temple Besuch von Mr. Jonathan Wild, dem Diebesfänger. Er teilte mir mit, dass er in den Bordellen von Covent Garden Erkundigungen eingezogen habe. Dabei fand er heraus, dass dieser Signor Martelli seine absonderlichen Wünsche gegenüber zwei weiteren Damen der Nacht geäußert hatte, bevor er Euch aufsuchte. Das würde bedeuten, es war einfach Pech, dass er sein Vorhaben ausgerechnet in Eurem Gemach in die Tat umsetzte. Im Grunde hätte es auch jede andere treffen können. Mr. Wild sagte zu, die beiden Zeuginnen am Tag Eures Prozesses beizubringen.«
    Zu seinem Erstaunen entlockte seine Erklärung Kitty keine Begeisterung. »Hat Mr. Wild gesagt, was er als Gegenleistung verlangt?«, fragte sie ernst.
    »Nein. Ich hatte

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