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Die Lady auf den Klippen

Die Lady auf den Klippen

Titel: Die Lady auf den Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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persönlichen Gespräch jetzt nicht gewachsen.
      Er sah sie nur finster an.
      „Alles ging sehr gut“, betonte sie, obwohl sie merkte, dass sie noch angespannter war als zuvor.
      „Ach ja?“, fragte er spöttisch.
      Blanche verstand, dass er schlechter Laune war. „Es tut mir leid, dass Sie das hören mussten. Aber Sie waren der perfekte Gastgeber.“
      „Nein, Sie waren – Sie sind – die perfekte Gastgeberin. Aber Sie waren einverstanden, mich zu heiraten. Und das bekommen Sie jetzt. Die grässliche Wahrheit.“
      Sie holte tief Luft. „Ich habe diese Wahrheit doch schon lange akzeptiert, Sir Rex. Darüber sind wir doch längst hinaus. Irgendwie ist es uns gelungen, eine tiefe Zuneigung zu entwickeln, trotz gewisser Herausforderungen.“
      Er warf ihr einen Seitenblick zu. „Ich muss gestehen, dass Margaret Farrow eine nette junge Frau ist, und ich hoffe, Sie werden sich miteinander anfreunden.“
      Sie war etwas erleichtert. „Und Paul ist ein netter …“
      „Er ist schwach und untüchtig. Ich kann ihn für einen Abend ertragen, wenn ich muss.“
      Das ist unhöflich, dachte sie hilflos. „Ich möchte nicht über diesen Abend streiten – oder über sonst irgendetwas. Ich bin müde.“
      Er hinkte zum Getränkewagen. Sie sah zu, wie er einen Brandy einschenkte. Er wirkte nicht betrunken, aber sie sorgte sich jetzt darum, wie viel er an diesem Abend trank. Schließlich drehte er sich um. „Ich habe Sie gewarnt. Ich schätze derlei Dummheiten nicht besonders.“
      Blanche schlang die Arme um ihre Taille. „Sind Sie böse mit mir, weil ich Ihnen diesen Abend aufgezwungen habe? Oder sind Sie mit sich selbst böse – weil Sie mit einem Hausmädchen Ihre Bedürfnisse befriedigt haben?“
      Ungläubig sah er sie an. „Also verurteilen Sie mich jetzt endlich doch?“
      Sie erkannte, dass sie gerade genau das getan hatte. Obwohl sie es niemals hatte tun wollen. „Nein. Ich weiß nur, dass kein so böser Klatsch aufgekommen wäre, hätte es diese Affäre nicht gegeben.“
      Er starrte sie an. Sein Blick war hart und unergründlich.
      „Ich habe Sie nicht verdammt“, versuchte sie es voller Verzweiflung noch einmal. „Und ich denke, der Abend war ein Erfolg.“
      „Sie haben recht“, meinte er spöttisch. „Ich hätte eine Affäre mit Mrs Farrow haben sollen – oder mit einer ihrer Freundinnen. Das wäre akzeptabel gewesen.“
      Blanche traten Tränen in die Augen.
      „Und ich bedaure meine Bedürfnisse. Noch mehr als das, ich bedaure, dass es mir egal war, ob ich die Gesellschaft vor den Kopf stoße. Ich bedaure, dass mir der verdammte Klatsch egal war. Aber jetzt ist es mir nicht egal. Nun kümmert es mich, was die Klatschbasen denken und was sie sagen. Es kümmert mich um ihretwillen.“
      Sie wischte sich eine Träne fort. „Es ist egal. Klatsch wird es immer geben. Zuerst werden sie über uns klatschen, weil wir Grund zu Vermutungen geben und unterhaltsam sind. Aber in einem Jahr wird man sich anderen zuwenden.“
      Er hinkte zum Kamin und trank sein Glas in einem Zug leer.
      Blanche zögerte. Sie war erschöpft, und sie hasste dieses Gespräch, aber sie wollte ihn auch trösten und überdies nicht mit einem ungelösten Konflikt schlafen gehen. „Sir Rex? Es war ein schöner Abend, trotz Pauls Missgeschick – bis Mrs Linney mit dem Klatsch begann.“
      Langsam drehte er sich zu ihr um. „Sie haben recht. Doch ich habe noch genügend Leichen im Keller. Und jeder Abend könnte wie dieser hier enden. Sind Sie sicher, dass Sie dieses Leben für sich wünschen? Denn Sie müssen nur ein Wort sagen, und ich werde Sie aus dieser Verlobung entlassen.“
      Blanche erstarrte, so unangenehm überrascht war sie. In diesem Moment wusste sie nicht einmal, was sie sagen oder denken sollte.
      Hart lachte er auf.
      „Nein!“, rief sie rasch. „Verstehen Sie mein Zögern nicht falsch! Ich mag Sie sehr – und ich möchte Sie heiraten, wirklich. Aber wenn Sie so düsterer Stimmung sind wie jetzt, dann werde ich ganz verwirrt und weiß nicht, ob ich Ihre Hand halten oder davonlaufen sollte.“
      „Dann sollten Sie gründlich nachdenken über die Zukunft, die wir planen“, sagte er. „Denn ich habe niemals versprochen, dass Sie mich nicht um Mitternacht in dieser Stimmung antreffen werden.“
      Blanche biss sich auf die Lippe.
      Er schenkte sich nach und ging ins Turmzimmer. Seine Krücke klopfte rhythmisch auf

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