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Die Lady auf den Klippen

Die Lady auf den Klippen

Titel: Die Lady auf den Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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ihres Lebens würde sie in dieser abgeschiedenen Zwischenwelt verbleiben müssen.
      Auch wenn sie nicht an Sir Rex denken wollte, wusste sie, dass sie ihm gegenübertreten und ihm sagen musste, dass ihre Verlobung ein schrecklicher Fehler war. Sie war sicher, dass er enttäuscht sein würde. Aber er würde damit fertigwerden und eine andere finden, eine Hübschere, Jüngere, eine die leidenschaftlicher war, als sie es jemals sein würde. Und sie würde zu ihrem ruhigen Leben in Harrington Hall zurückkehren. Er würde eine gesunde Frau heiraten, keine Verrückte. Sie würde das tun, was auch für ihn am Ende das Beste wäre.
      Aber ihr Herz schmerzte, als wollte es gegen diesen Beschluss aufbegehren. Blanche trank noch mehr Wasser, weigerte sich, diesen inneren Protest anzuerkennen, so wie auch jedes andere Gefühl. In ihren Schläfen pochte es ein wenig, daher schob sie die Gedanken beiseite. An Sir Rex zu denken war gefährlich. Jeder Gedanke, jede Handlung war gefährlich. Sie musste um jeden Preis gefasst bleiben, durfte nicht zulassen, dass ihr Herz entschied. Daher dachte sie an die Anwälte und die finanziellen Angelegenheiten, die sie in London erwarteten. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie sie die Geschäfte ihres Vaters je durchschauen sollte. Sie würde jemanden als Hilfe engagieren müssen. Und dann waren da die Bewerber um ihre Hand. Sie würde niemanden heiraten. Aber es wäre nicht mehr so schwer, sie alle loszuwerden.
      Tatsächlich würden sie alle davonlaufen, wenn auch nur eine Andeutung davon bekannt wurde, wie verrückt sie war.
      „Oh Mylady, was ist geschehen?“, flüsterte Meg und schlang sich die Arme um die Taille.
      Blanche erschrak, ehe sie lächelte. „Ich habe Vernunft angenommen, Meg. Das ist alles. Sei nicht so verzweifelt, ich kann es nicht erwarten, nach Hause zu kommen. Ich habe genug vom Landleben – du nicht?“
      Meg sah sie mit großen Augen an, voller Verwirrung und Mitgefühl. „Aber Sir Rex“, sagte sie langsam. „Er wird verzweifelt sein.“
      Blanche fühlte, wie ein Schmerz sie durchfuhr. Ich will Sir Rex nicht wehtun.
      Atemlos presste sie die Hände an die Wangen, während in ihrer Brust ein Schmerz brannte. Bitte aufhören.
      Bitte aufhören, bitte aufhören, bitte aufhören.
      Blanche atmete ruhiger. Sie hatte diesen stillen, grauen Ort wiedergefunden. „Ich werde jetzt mit Sir Rex sprechen. Beeil dich, Meg.“
      So war es am besten für sie und am besten für Rex.
      Daran zweifelte Blanche nicht.
      
    Rex hinkte in das Turmzimmer und setzte sich lächelnd an seinen Schreibtisch. Seine liebste Zuchtstute hatte in der vergangenen Nacht ein Fohlen geboren, aber das war nicht der Grund für seine außerordentlich gute Stimmung. Er starrte auf die Papiere, die vor ihm ausgebreitet lagen, aber stattdessen sah er Blanche vor sich. So reizend, so freundlich, und selbst jetzt noch so unschuldig, als sie ihn in einer Weise berührte, wie es noch keine Frau zuvor getan hatte. Er war sehr froh, der erste Mann gewesen zu sein, der mit ihr geschlafen hatte, und er würde auch der letzte sein.
      Gedankenverloren blickte er zu der Uhr auf seinem Schreibtisch. Es war Mittag, und sie sollte jetzt auf sein. Andererseits hatte er sie viermal geliebt, also blieb sie vielleicht im Bett. Er hatte nicht selbstsüchtig sein wollen und sich Sorgen gemacht, ob er sie vielleicht verletzte, aber in der vergangenen Nacht war sie genauso eifrig und begierig gewesen wie er. Am Ende hatte er darauf bestanden, dass sie schliefen, und sie war in seinen Armen eingeschlafen, die kleinen Hände an seine Brust gepresst.
      Allein der Gedanke daran erregte ihn. Zweifellos war er der glücklichste Mann auf Erden. Und jetzt war es zu spät, es sich noch anders zu überlegen. Er war bis über beide Ohren in seine Verlobte verliebt. Vielleicht war er das schon immer gewesen.
      Seine Tür stand weit offen, aber trotzdem klopfte jetzt jemand an. Er sah auf, entdeckte Blanche und begann zu lächeln. Doch sein Lächeln verschwand, als er aufstand. Ihre Miene wirkte seltsam, und einen Moment lang erkannte er sie gar nicht. Sie erinnerte ihn an eine sehr schöne Porzellanpuppe.
      „Sir Rex? Haben Sie einen Moment Zeit?“, fragte sie ruhig und mit ernstem Gesicht.
      In diesem Augenblick erkannte er, dass sich alles in Rauch auflösen würde. In diesem Augenblick blieb sein Herz stehen, und er war absolut sicher, dass sein Leben zerbrechen würde. Er

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