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Die Lady auf den Klippen

Die Lady auf den Klippen

Titel: Die Lady auf den Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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sie das nicht. Also ist die Verlobung, von der Du uns geschrieben hast, wohl gelöst. Ich will nicht drängen, denn ich weiß, wie zurückhaltend Du bist. Doch ich weiß auch, dass Du Zuneigung zu ihr gefasst haben musst, und deshalb schreibe ich Dir. Falls Du immer noch etwas für sie empfindest, solltest Du wissen, dass sie in einem sehr delikaten Gesundheitszustand ist. Wenn Du ein Freund bist, möchtest Du sie vielleicht aufsuchen, wenn Du in die Stadt kommst. Vielleicht hast Du einen Rat für sie oder kannst ihr sogar helfen. Sie öffnet ihr Haus nicht mehr sehr häufig, was viel Gerede verursacht hat. Trotzdem ist sie umringt von Bewerbern um ihre Hand, und es heißt, dass sie sich bald für einen Ehemann entscheiden wird.
      Bitte verzeih meine Zudringlichkeit, aber meine Sorge um Blanche wiegt schwerer als mein Wunsch, zu meinem lieben Schwager höflich zu sein. Und wenn ihr einen Streit hattet, so bitte ich Dich, auf sie zuzugehen, falls die Möglichkeit besteht, dass der Streit beigelegt werden kann. Blanche ist die liebenswerteste Frau, die ich kenne.
      Viele Grüße, Lizzie.
      
    Rex starrte den Brief an. Und dann stieg Panik in ihm auf.
      Blanche war in delikater Verfassung? Er hinkte zu seiner Krücke. Meinte Lizzie damit, dass sie ein Kind erwartete – sein Kind? Aber es war erst acht Wochen her! So schnell konnte sie das gar nicht wissen – oder doch?
      Er begann, heftig zu zittern. Panik erfüllte ihn, und er konnte kaum noch klar denken. Er hatte bereits ein Kind verloren, es Clarewood geopfert, und er könnte es nicht ertragen, noch eines zu verlieren – nie wieder!
      Er versuchte, ruhig zu bleiben. Vernünftig zu denken. Keine Frau konnte nach acht Wochen wissen, ob sie schwanger war. Er war beinahe sicher – außer, die Medizin hatte erhebliche Fortschritte gemacht. Hatte es auf diesem Gebiet kürzlich neue Entdeckungen gegeben?
      Blanche war in delikater Verfassung. Welchen Grund konnte das haben, außer jenem, den er zuerst vermutet hatte? Aber was immer auch passiert war, würde sie ihm diese Nachricht nicht mitteilen?
      Mit einem Mal fühlte er sich, als hätte er einen Schlag in die Magengrube erhalten. Julia hatte ihm nichts von ihrer Verfassung berichtet. Sie war stattdessen mit Mowbray durchgebrannt.
      Das Turmzimmer begann sich zu drehen. Er hatte Blanche vorgeworfen, so verräterisch wie ihre Freundinnen aus der Gesellschaft zu sein, so betrügerisch und untreu wie Julia, aber er hatte es nie wirklich geglaubt. Sie hatte ihn verlassen, doch in seinem Herzen weigerte er sich, in ihr das Böse zu sehen. Ein Teil von ihm hielt sie lächerlicherweise noch immer für einen Engel.
      Sie würde mir doch sagen, wenn sie ein Kind erwartet, oder?
      Er wusste nicht, was er denken sollte.
      Jetzt fiel ihm ein, wie sie aus der alten Kirche in Lanhadron gelaufen und draußen ohnmächtig zusammengebrochen war.
      Seine Unruhe wuchs. Litt Blanche wieder an Kopfschmerzen? War sie erneut ohnmächtig geworden? Während sie bei ihm weilte, war sie zweimal ohnmächtig geworden. War sie krank? Hatte sie einen guten Arzt? Verdammt, warum hatte sich Lizzie nicht deutlicher ausgelassen?
      Er hinkte zum Fenster und starrte hinaus. Seine überwältigende Besorgnis ließ sich nicht leugnen – dabei wollte er sich nicht um sie sorgen. Er hatte ihr vertraut, und sie hatte ihm bewiesen, dass alle Frauen gleich waren. Sie waren sämtlich treulose, selbstsüchtige Geschöpfe, und all ihre Fürsorge und Zuneigung war nur Fassade. Doch selbst jetzt, als er sich einredete, dass sie nicht ehrlich war, protestierte sein Herz heftig und weigerte sich, das zu glauben.
      Zweimal in seinem Leben hatte er den Fehler begangen, auf sein Herz zu vertrauen, und wohin hatte es ihn gebracht? Nie wieder würde er auf sein Herz hören. Um jeden Preis musste er jetzt dessen Rufen und Schreien ignorieren.
      Vielleicht würde er Blanche Harrington nie richtig verachten, aber wenn sie krank war, dann war das nicht seine Sache, verdammt!
      Er ging zurück zu seinem Schreibtisch und schenkte sich einen weiteren Drink ein, starrte das Glas aber nur finster an. Etwas ruhiger geworden, überlegte er, dass nur zwei Schlüsse möglich waren. Entweder war sie krank, oder sie erwartete ein Kind. Furcht nagte an ihm bei dieser Vorstellung, aber er konnte jetzt wieder klar denken. So etwas konnte Blanche nicht wissen, und selbst wenn, würde sie Lizzie de Warenne davon nichts sagen.
      Und

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