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Die Lady in Weiß

Titel: Die Lady in Weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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als er den Hut zog, sah Jeremiah, dass er sein Haar nach Art der Monarchisten zu einem Zopf gebunden trug. „Ich bin Lieutenant Jean Delafosse von der Fregatte Beau Courage, und da Sie keine Flagge gehisst haben, monsieur, muss ich Sie, so fürchte ich, bitten, mir Ihre Papiere zu zeigen. “ „Lieutenant.“ Jeremiah neigte den Kopf ein wenig, doch er verbeugte sich nicht. Glücklicherweise sprach der Mann Englisch. Sein eigenes Französisch war etwas eingerostet, und es war ihm lieber, wenn der andere im Nachteil war. „Jeremiah Sparhawk, Kapitän auf der amerikanischen Schaluppe Raleigh, unterwegs nach Neapel. Unsere Flagge hat der Wind abgerissen.“
    „Tatsächlich, monsieur? Einer meiner Männer behauptete, Sie würden unter britischer Flagge segeln, als er sie entdeckte, aber vielleicht war das auch nur reines Wunschdenken.“ Delafosse ließ den Blick mit kaum verhohlenem Misstrauen über das Deck schweifen. Er wandte sich zu einem der französischen Matrosen um, und ohne ein Wort machte der Mann sich auf den Weg, um die Leine zu untersuchen, an der die Flagge befestigt gewesen war. „Die Männer halten immer nach Prisen Ausschau, und Ihre Schaluppe hätte eine schöne Summe gebracht. “
    „Wenn sie ein englisches Schiff wäre, Lieutenant“, sagte Jeremiah und reichte Delafosse die Ledermappe mit den leicht geänderten Papieren der Raleigh. „Aber wie ich schon sagte, ist dies ein amerikanisches Schiff. So amerikanisch wie ich.“
    Der französische Matrose war zurückgekehrt und flüsterte dem Lieutenant seine Erkenntnisse zu. Delafosse nickte wortlos. Jeremiah sandte im Stillen noch einmal ein Stoßgebet zum Himmel. Hoffentlich hatte die Leine überzeugend gewirkt und würde sie alle retten!
    Delafosse blickte mit offensichtlichem Interesse zu Caro. Er legte eine Hand auf sein Herz und verbeugte sich noch einmal. „Ich spreche Ihnen meine aufrichtige Teilnahme aus, mademoiselle, wen immer Sie auch verloren haben mögen. “ „Sie ist meine Frau, Lieutenant, keine mademoiselle “, sagte Jeremiah. In seiner Stimme war deutlich eine Warnung zu hören, und der Franzose zog die schwarzen Brauen hoch.
    „Ein verdammter Franzose hat ihren Bruder getötet“, rief Hart so laut, dass jeder an Deck ihn hören konnte. „Ein dreckiger, verdammter Franzose! “
    Die Spannung an Deck stieg ins Unerträgliche, und Jeremiah fuhr herum. Er sah den Maat an. „Noch eine solche Bemerkung, Hart“, sagte er heiser und ballte die Hände zu Fäusten, „und Sie werden sich mir gegenüber zu verantworten haben.“
    Doch Caro legte ihre Hand auf seinen Arm. „Bitte nicht, Liebster“, sagte sie leise und kummervoll. „Ich bin sicher, dass Mr Hart es nicht böse gemeint hat. “
    Sie wandte sich an Delafosse. „Mein Bruder ist letztes Jahr in Spanien gefallen, Lieutenant, aber ich - wir - haben erst vor einigen Wochen von seinem Tod erfahren.“ Ihre Stimme zitterte so sehr, dass der Franzose sich vorbeugen musste, um sie zu verstehen. „Mein Mann reist mit mir nach Neapel und Rom, damit ich meinen Kummer vergesse.“
    Der Franzose sah sie mitleidig an, und Jeremiah erkannte, dass Caro mit diesen wenigen Sätzen mehr für die Rettung der Raleigh getan hatte als alle anderen Engländer an Bord zusammen. Sie war eine gute Schwindlerin, beinahe zu gut, und wieder einmal fragte Jeremiah sich unbehaglich, welches ihr wirkliches Ich war.
    „Ah, mademoiselle, das wusste ich nicht“, sagte Delafosse. „Der Krieg kann grausam sein. Aber ich wundere mich, dass ein Amerikaner wie Ihr Bruder für die Engländer gekämpft hat.“
    „Madame “, wiederholte Jeremiah knapp. „Durch die Heirat mit mir ist sie Amerikanerin, aber meine Frau ist genau
    wie ihr Bruder von Geburt her Engländerin. “
    „Natürlich, natürlich. Ganz einfach, nicht wahr?“ Mit einem Nicken nahm Delafosse endlich die Papiere an sich. Die Frachtbriefe überflog er nur kurz, doch bei den gefälschten Unterlagen zögerte er und hielt das betreffende Blatt gegen das Sonnenlicht.
    „Ist alles in Ordnung, Lieutenant?“, fragte Jeremiah nervös. Je länger der Franzose sich mit dem Papier beschäftigte, desto wahrscheinlicher war es, dass er es anzweifelte. „Der Wind steht im Moment sehr günstig für uns, und wir haben schon zu viel Zeit verloren. “
    „Geduld, monsieur, Geduld. Ich muss meinen Captain und mich selbst davon überzeugen, dass bei Ihnen alles seine Richtigkeit hat.“ Das Geräusch des Windes in den eingeholten Segeln war das

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