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Die Lady mit dem Bogen

Die Lady mit dem Bogen

Titel: Die Lady mit dem Bogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyn Kelley
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zu treffen, wenn der Garten ›weniger belebt‹ sein würde, wie er mit einem Blick, der Saxon galt, bemerkte.
    Elita wartete, bis der Comte wieder zurück ins Schloss ging, ehe sie sich Saxon zuwandte. »Warum seid Ihr geblieben? Ist Euch entgangen, dass wir allein sein wollten?«
    »Ihr werdet allein sein.« Ohne zu zögern setzte er hinzu. »Und Ihr solltet nicht vergessen, wer euch zusammenbrachte.«
    Sie winkte ihm lachend zu. »Ich bekomme jeden Mann, den ich will. Eure Hilfe brauche ich nicht, Saxon.«
    »Aber ich könnte Eure gebrauchen.«
    Ihr Lächeln wurde kalt wie immer, wenn sie ihren Blick auf eine Beute richtete. »Ach, wirklich? Mittlerweile müsstet Ihr wissen, dass meine Hilfe nicht wohlfeil ist.«
    »Das weiß ich.«
    »Was soll ich für Euch tun?«
    »Bringt du Fresne zum Reden – über den Grund seiner Anwesenheit in Poitiers und über seine weiteren Pläne.«
    Ihr Auflachen war so berechnend wie ihre ganze Miene. »Ich hatte nicht vor, viel mit ihm zu reden.«
    »Sicher vertragen Eure Pläne eine leichte Änderung.«
    »Schon möglich, wenn es sich lohnt.«
    »Was wollt Ihr?«
    Ihre Finger glitten seinen Arm hinauf. »Ihr wisst, was ich will, Saxon.«
    »Ein Lied?«
    »Nur, wenn Ihr es mir in meinem Bett vorsingt.« Ihre Augen wurden hart. »Werft diese Ritterin aus Eurem Bett. Ich weiß, dass sie Euch fasziniert, weil sie einzigartig ist.« Sie strich über ihr Kleid, dass ihre Kurven noch mehr betont wurden. »Aber Ihr werdet sehen, dass ich auch einzig bin, dass ich eine Frau bin, wie sie ein Mann wirklich schätzt. Nie würde ich eine Waffe mit ins Bett nehmen.«
    »Nur Euren Reiz.« Er wusste, dass es das war, was sie zu hören erwartete.
    »Ich habe viele.« Sie lächelte geziert. »Schafft Euch diese Ritterin vom Hals, dann komme ich binnen vierzehn Tagen zu Euch. Es dürfte nicht länger dauern, um zu erfahren, warum der Comte kam.« Sie lachte. »Tatsächlich könnte ich es vielleicht schon morgen wissen.«
    »Ich vertraue darauf, dass Ihr alles Nötige tut.«
    »Und ich vertraue darauf, dass Ihr dieses Weibsstück loswerdet. Sie soll keine weitere Nacht in Eurem Bett zubringen.«
    »Ich kann Euch garantieren, dass sie heute nicht in meinem Bett sein wird.« Fast hätte er bei der Vorstellung aufgelacht, wie wütend Elita sein würde, wenn sie entdeckte, dass er und Mallory kein Liebespaar waren und sie bei dem Handel nichts zu gewinnen hatte. Da er sich aber danach verzehrte, Mallory in den Armen zu halten, war ihm nicht wirklich nach Lachen zumute.
    »Ach, da wäre noch etwas.«
    »Wenn es mir möglich ist.« Er hoffte, ihr Wunsch würde ihn nicht zu teuer zu stehen kommen.
    »Ich möchte ihren Bogen – in zwei Hälften zerbrochen.« »Was?«
    Sie glitt wie eine Schlange auf ihn zu. »Ihr sollt mir Lady Mallorys Bogen zerbrochen bringen. Das würde mir als Beweis gelten, dass alle Bande zu ihr zerrissen sind, da sie Euch nie verzeihen würde, dass Ihr ihre teure Waffe vernichtet habt.«
    »Es würde ihr das Herz brechen …«
    »Das ist ihr Problem und das Eure. Ich kann Euch verschaffen, was Ihr wollt, Saxon, aber erst, wenn Ihr mir diesen Wunsch erfüllt habt.«
    »Ich verstehe.«
    »Gut.« Als sie sich entfernte, wiegte sie ihre Hüften in einem Rhythmus, der auf jeden Mann faszinierend wirken musste.
    Saxon kam ein Lied in den Sinn, das Elitas Troubadour einige Male in der Halle der Königin vorgetragen hatte.
    La li jura ceo que ele quist
E lus asez qu’il mist.
Pur ceo dit hum en repruver
Que femmes seivent enginner;
Les veziez e li nunverrable
Unt un art plus ke deable.
    Laut wiederholte er: »Unt un art plus ke deable.« Der Schluss der alten Fabel von der Frau, ihrem Mann und ihrem Geliebten sprach eine Warnung vor weiblicher Untreue, ›listenreicher als der Teufel‹, aus.
    Er setzte sich auf den Rand des Springbrunnens. Ging er auf Elitas Forderungen ein, konnte er sich die Information, auf die er so lange gewartet hatte, verschaffen. Er hatte sehr hart auf eine Beendigung der Rebellion hingearbeitet, ehe noch mehr Menschen ihr Leben lassen mussten wie sein Ziehbruder. Wie aber konnte er jetzt Mallorys Bogen nehmen und entzweibrechen?
    Mit gesenktem Kopf beobachtete er das bewegte Spiegelbild des Mondes im Wasserbecken. Alles hatte so simpel ausgesehen, als er sich erbötig gemacht hatte, nach Poitiers zu kommen. Er wollte herausfinden, was die Verräter planten und es König Henry dem Älteren melden. Eine einfache Aufgabe, die Frieden bringen und normannisches Land

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