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Die Lady mit dem Bogen

Die Lady mit dem Bogen

Titel: Die Lady mit dem Bogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyn Kelley
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Melodie erklingen, von der er wusste, dass sie ihr unvergesslich bleiben würde. Die Weise sprach von Sehnsucht und Freude, von jenen Gefühlen, die sie heiß durchströmten.
    »Was für ein Lied ist das?«, flüsterte sie.
    »Ich weiß es nicht. Die Noten kommen mir beim Spielen in den Sinn.«
    »Es klingt wie ein tsurune«, flüsterte sie.
    »Was ist ein tsurune?«
    »Der perfekte Ton einer Bogensehne beim Abschießen des Pfeils.« Sie lächelte. »Genauer gesagt, das Geräusch, wenn der Schütze sich selbst sowie das Ziel und den Pfeil vergisst.«
    »Das ist doch Unsinn.«
    »Nicht wirklich.« Sie strich ihm über Rücken und Schulter, um seine straffen Muskeln zu erkunden. Sich ganz nahe zu ihm neigend flüsterte sie: »Wenn der Schütze sich samt Ziel und Pfeil vergisst, sind es nicht mehr drei verschiedene Dinge. Sie sind eins.«
    Er legte die Laute zur Seite und sah sie mit gefurchter Stirn an. »Jetzt weiß ich, dass du es darauf anlegst, mich mit allen Mitteln zu verwirren.«
    »Es braucht nicht viel, um dich zu verwirren, Saxon.« Lachend gab sie ihm einen Kuss auf die Wange, ehe sie hinzusetzte: »Aber eigentlich gebe ich nur weiter, was meine Lehrerin in St. Jude’s Abbey sagte. Sie kommt aus dem fernen Osten, aus einem Land jenseits des Perserreiches. In ihrer Heimat glaubt man, dass der Geist den Körper zu beherrschen vermag, dass im Idealfall aber Geist und Körper eine Einheit bilden, um den Bogenschützen von den Begrenzungen beider zu befreien.«
    Er schüttelte den Kopf. »Jedes deiner Wort steigert meine Verwirrung.«
    Sie veränderte ihre Lage so, dass sie ihn ansehen konnte und umfasste sein Gesicht mit beiden Händen. »Vielleicht kann ich es dir auf einfachere Weise zeigen. Schließe deine Augen und küsse mich.«
    »Sehr gern.«
    Als er sich zur ihr beugte, veränderte sie leicht ihre Lage.
    Er öffnete die Augen und sah sie finster an. »Du hast dich bewegt.«
    »Ja, aber küssen kannst du mich noch immer.«
    »Wenn du mir ausweichst und meine Augen geschlossen sind? Wie kann ich dich finden?«
    Sie streichelte sein Gesicht. »Weil ich hier bin, wie du es ersehntest. Du hast dir diesen Moment so oft ausgemalt, dass du genau weißt, wie er sein sollte.«
    »Woher weißt du das?«
    »Weil ich ihn mir selbst so oft vorstellte. Versuch es abermals. Du hast es dir gewünscht. Du willst es jetzt. Erfasse, was ist, und lass dich von deinen Sinnen über das hinaustragen, was du siehst.«
    Er schloss die Augen und saß lange wortlos da. Dann beugte er sich vor. Wieder bewegte sie sich, doch fand er ihre Lippen. Seine Finger fuhren durch ihr Haar, lösten die Flechten, dass ihr schwarzes Haar sie umwallte, als er ihren Mund festhielt. Er vertiefte den Kuss, bis sie nach Atem rang.
    Erst dann hob er den Kopf ein wenig, um ihr zuzuraunen: »Ich erfasse, dass du meine Sinne über das hinausführen kannst, was ich sehe.«
    »Saxon …« Ihre Stimme verstummte, als seine Lippen wieder die ihren bedeckten.
    Sie umklammerte seine starken Arme, als er sie zurück aufs Bett legte. Er drückte sie auf die weiche Matratze, doch an seinem männlichen Körper war nichts Weiches. Sie schlang die Arme um seine Schultern und schloss die Augen, um auszukosten, was man nicht sehen, nur fühlen konnte. Als er ihre Brüste umfasste, steigerte sich ihre Sehnsucht zu einem nie gekannten Verlangen.
    Er lachte verhalten und kehlig, als er sie hochzog, dass sie zwischen seinen Knien zu sitzen kam. »Dein vorne verschnürtes Kleid gefällt mir besser«, flüsterte er in ihr Haar, als er hinter sie griff, um die Verschnürung im Rücken zu lösen.
    »Dieses ist modischer.«
    »Zum Teufel mit der Mode.« Er zog einen Ärmel herunter und ließ seine Zunge über ihre Schulter streichen.
    Sie seufzte und legte den Kopf in den Nacken, damit er freien Zugang zu ihrem Hals hatte. Als sie sich in ihr Kissen sinken ließ, zog sie ihn mit sich. Er verhakte den Finger im Vorderteil ihres Kleides und zog es mit dem Unterkleid in einer einzigen raschen Bewegung bis zur Taille herunter. Seine Finger mit ihren verschränkend, drückte er ihre Hände ans Bett, während seine Zunge zwischen ihre Brüste glitt, ehe er die linke Brustspitze in den Mund nahm. Schnurrbart und Bart kitzelten sie schier unerträglich. Von heißer Leidenschaft erfasst, schloss sie ihre Finger fest um seine, und sein Lachen fegte wie ein heißer Sturmwind über ihre feuchte Haut. Sein Knie hielt ihr Kleid zwischen ihren Beinen auf dem Bett fest. Sie wehrte sich gegen

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