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Die Lady mit dem Schwert: Roman (German Edition)

Die Lady mit dem Schwert: Roman (German Edition)

Titel: Die Lady mit dem Schwert: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyn Kelley
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Leben gerettet.«
    »Ich hatte Glück.«
    Er schüttelte den Kopf. »Es war nicht Glück, sondern gute Vorbereitung. Hätte Pyt entdeckt, dass auch du nicht hattest, was er wollte …«
    »Aber ich hatte es.« Sie griff unter ihren Rock und zog ihren Dolch hervor. Den Ring aus der Dolchscheide fischend, hielt sie ihn in die Höhe. »Er wollte dies.«
    »Ich hörte ihn von einem Ring reden, dachte aber nicht an diesen.«
    »Er hat eine Perle, wie er und seine Männer sie tragen.«
    Er griff nach dem Ring. »Er glaubt, dies würde ihm die Macht verleihen, den König von seinem Thron zu jagen? Er ist noch verrückter, als ich dachte.«
    »Vielleicht ist er das auch nicht.« Sie berührte den Stein. »Es existieren alte Gebräuche, die im Dunkeln ausgeübt werden.«
    »Erzähl mir nicht, dass du abergläubisch bist«, sagte er ungläubig.
    »Ich bin nicht abergläubisch. Andere sind es aber, und sie sind bereit, ihr Leben aufs Spiel zu setzen, um das zu verwirklichen, woran sie glauben.«
    Er tat den Ring in den Beutel an seinem Gürtel. »Ich muss de Sommeville begrüßen und seine Gastfreundschaft erbitten. Wir wollen später ausführlicher darüber sprechen, Avisa.« Er fasste unter ihr Kinn. »Auch darüber, wie es kommt, dass du auf den Kampf mit Pyt und seinen Leuten so gut vorbereitet warst.«
    Sie nickte und hoffte, sie hätte bis dahin wieder glaubwürdige Erklärungen zur Hand.
     
    Christian ließ sein Schwert wie gefordert vor der Halle. Er lächelte. Würde Avisa sich so bereitwillig von ihrer Waffe trennen? Sie war so sehr Teil von ihr wie ihre funkelnden Augen und das weiche Haar, das er gern auf seiner nackten Haut gespürt hätte. Alles in ihm reagierte auf die Vorstellung, sie würde ihre Augen schließen und im Gleichklang mit ihm atmen, während er sich tief in ihr bewegte.
    »Sir, hier entlang.«
    Er verdrängte das Bild, als er sich von einem Diener nach fast einer Stunde Wartens zu de Sommeville führen ließ. Doch diese Verzögerung war nicht so unerträglich wie das Warten auf den Augenblick, in dem er Avisa wieder festhalten würde. Sie wirklich festhalten, nicht nur für einen raschen Kuss, sondern während er jede Rundung erkundete, die so verführerisch von ihrem Gewand nachgezeichnet wurde. Wie lange konnte er so weitermachen, ohne seine Phantasien wahr werden zu lassen? Sie war die Tochter eines Barons, eine Frau, der er Beistand und Schutz angeboten hatte. Es war eine Ironie, dass sie sehr wohl imstande war, sich selbst vor Verbrechern zu schützen, und seine größte Herausforderung darin bestand, sie vor ihm selbst zu schützen.
    Christian folgte dem Mann den Gang entlang und wich seitlich aus, als ein junger Diener an ihm vorüber in die andere Richtung eilte. Er ignorierte die neugierige Miene des Jungen, da er in Gedanken bei dem Empfang war, den de Sommeville ihm bereiten würde.
    Sag ihm, dass du mit mir reist, und du wirst willkommen sein . Avisa hatte die Worte mit der Lockerheit dessen ausgesprochen, der weiß, dass er überall herzlich aufgenommen wird. Wusste sie, wie glücklich sie sich schätzen konnte?
    Nicht glücklich, aber vorbereitet . Dies waren seine eigenen Worte, und er war ihrer jetzt sicherer als je zuvor. Von dem Abend an, als Avisa sie zu der Lichtung geführt hatte, nachdem sie sich im Dickicht versteckt hatten, hatte er gewusst, dass sie etwas verheimlichte. Waren es ihre erstaunlichen Fertigkeiten? Oder die Art und Weise, wie sie sich diese angeeignet hatte?
    Als de Sommeville ihn empfing, wusste Christian, dass die Antworten auf seine Fragen warten mussten. Der Baron, der gelesen hatte, erhob sich. Das Pergament vor ihm rollte sich mit einem Schnappen zusammen. Er beachtete es nicht weiter und überließ es einem Schreiber, der sich darüber beugte wie ein Vogel über sein Nest.
    De Sommeville war ein ungeschlachter Mann, der Christian um einen Kopf überragte. Sein Übergewand aus hellgrünem Wollstoff reichte bis zu den Zehen. Eine kleine Mütze thronte auf seinem gelockten braunen Haar. Die goldene Brosche, die seinen Umhang festhielt, wurde von einem blauen Stein geziert, der das Siegel der beidseits des Kanals gelegenen Domänen der Familie trug. Wo sein Übergewand auseinanderklaffte, lugten gekreuzte Strumpfbänder über niedrigen Stiefeln hervor.
    Der Baron bückte sich, als der Diener vorstürzte und ihm etwas ins Ohr flüsterte. De Sommevilles Brauen hoben sich, dann nickte er. Er winkte den Diener beiseite und durchschritt den Raum.
    »Ihr seid

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