Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Lady mit dem Schwert: Roman (German Edition)

Die Lady mit dem Schwert: Roman (German Edition)

Titel: Die Lady mit dem Schwert: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyn Kelley
Vom Netzwerk:
Frauenkleidern. Man musste in einem Kleid so beweglich sein wie in einem kurzen Kittel und einem Beinkleid mit gekreuzten Strumpfbändern, obschon Avisa sich fragte, wie man mit bodenlangen Ärmeln, wie sie momentan in Mode waren, eine Waffe handhaben konnte.
    »Du hast dazugelernt, Ermangardine.« Sie reichte dem Mädchen das Kleid, das sie beim Training abgelegt hatte. »Vermutlich wirst du mich bald im Training schlagen.«
    »Niemals!« Sie zog ihr Kleid über den Kopf und glättete es an ihrem völlig flachen Körper. »So gut wie du werde ich nie sein, Avisa.«
    »Doch, das wirst du. Jede Lehrerin wünscht sich, dass ihre Schüler sie übertreffen, und ich glaube, du wirst die Erste sein, die das schafft.«
    Ermangardine, die sich umdrehte, damit Avisa ihr das Kleid im Rücken schnüren konnte, erwiderte: »Ein wahrer Segen, dass ich dich als Lehrerin habe. Ich bete darum, dass ich eines Tage so gut bin wie du.«
    »Dazu bedarf es nur der Übung.«
    »Ach, dieses Üben.« Sie rieb ihre Hüfte. »Jeder Zoll schmerzt, das sage ich dir.«
    Avisa lachte. »Das ändert sich nie.«
    Das Mädchen wollte auflachen und rief aus: »Achtung!«
    Avisa, die aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrgenommen hatte, hatte bereits ihr Schwert gehoben, um der Klinge zu begegnen, die auf sie zuschwang. Als sie den Hieb parierte, starrte sie ungläubig den Mann an, der es in der Hand hielt.
    »Christian! Hast du den Verstand verloren?«, rief sie aus.
    »Schon möglich.« Er hob seine Waffe und stieß wahllos auf sie zu. Als sie jeden Hieb parierte, lachte er. »Ich habe dich im Kampf mit anderen beobachtet, Avisa. Ich glaube, es wird Zeit, dass ich herausfinde, wer von uns besser ist.«
    » Du willst mit mir kämpfen?«
    »Warum nicht?« Er hielt das Schwert zwischen ihnen, als er sie umkreiste und sie zwang, sich zu drehen. »Ich kann dich schlagen.«
    »Da wäre ich nicht so sicher.« Sie umfasste kampfbereit ihre Waffe.
    »Wir werden sehen, wer der bessere Schwertkämpfer ist.«
    »Oder die bessere Schwertkämpferin.«
    »Ich meinte, was ich sagte.« Er fuhr fort, sie zu umkreisen.
    »Worauf wartest du?«
    Er lächelte kühl. »Avisa, ich bin ein Ritter König Henrys. Als solcher gelobte ich, einer Frau mit Höflichkeit zu begegnen.«
    Er schwenkte sein Schwert. »Du eröffnest.«
    »Das wirst du bereuen.«
    »Das bezweifle ich.«
    Sie schätzte ab, wie er seine Schritte abfederte und wie locker er sein Schwert hielt. Sie hatte ihn kämpfen gesehen, und sie wusste, dass er gut war. Aber war er besser als sie?
    Sie holte mit ihrer Waffe aus. Er vereitelte ihren Angriff mit einer einfachen Bewegung, worauf sie mit einer Drehung auf Distanz ging und sein Schwert wegstieß, dass das Klirren im Hof widerhallte. Ermangardine jubelte laut.
    »Gut gemacht, Avisa«, sagte er, auf ihren nächsten Angriff gefasst.
    Sie ließ ihn nicht lange warten und holte aus, wobei sie darauf achtete, die Schwertspitze so weit entfernt zu halten, dass sie sein Übergewand nicht aufriss. Er hielt mit jeder ihrer Bewegungen mit.
    »Kannst du Gedanken lesen, weil du weißt, was ich als nächsten Schritt plane?«, fragte sie, als sie sich wieder um die eigene Achse drehend von ihm entfernte.
    Er lachte. »Wenn ich das könnte, wären in meinem Kopf weniger Fragen. Beispielsweise, wie du gelernt hast, was du so gut beherrschst.«
    Ermangardine verschluckte sich fast vor Schreck.
    »Und …«, sagte er mit einem Blick zu dem Mädchen, »wie es kommt, dass du andere unterrichtest.«
    Vorsichtig stieß sie mit ihrem Schwert in seine Seite, und er schrie auf, als sein Blick wieder zu ihr flog. »Als erste Lektion bringe ich meinen Schülern bei, sich angesichts eines Gegners nie ablenken zu lassen.«
    »Sind wir das? Gegner?« Er blockierte ihr Schwert, so dass sie einige Schritte zurückweichen musste.
    »Freunde sind wir nicht.« Sie fand ihr Gleichgewicht wieder. »Du hast gesagt, dass du mich nicht magst.«
    Er lachte. »Warum hast du dir das gemerkt, wenn du sonst nichts beherzigst, was ich sage? Du weißt, dass du sehr unleidlich sein kannst.«
    »Das ist grausam.« Tränen schossen ihr in die Augen. Sie zwinkerte sie fort und hasste sich ihrer Schwäche wegen. Sie hätte ihre Wut nutzen müssen und sich nicht von ihr beherrschen lassen. Als sie wieder gegen Christian ausholte, blockierte er ihr Schwert mitten in der Bewegung.
    »Ist das deine Achillesferse?« Er setzte den Angriff fort und drängte sie rücklings gegen die Stallmauer.
    Sie wehrte seine

Weitere Kostenlose Bücher