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Die Lady mit der Feder - Roman

Die Lady mit der Feder - Roman

Titel: Die Lady mit der Feder - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyn Kelley Anke Koerten
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sprechen.
     
    Jordan veränderte seine Position auf der harten Bank. Die an den Handschellen an seiner Rechten befestigten Ketten klirrten,
und er fluchte, als Schmerz seine Seite versengte, wo ihn der Mann des Sheriffs mit dem Messer verletzt hatte. Schlechter hätte er die Situation gar nicht bewältigen können. Er hatte nicht nur versagt, als es galt, Isabella zu beschützen, er hatte auch noch zugelassen, dass diese Tölpel Ryces Leichnam an sich nahmen. Sie wollten ihm nicht verraten, was sie damit gemacht hatten, nur so viel, dass er es erfahren würde, wenn der Sheriff am nächsten Tag das Todesurteil über ihn sprechen würde.
    Und ihm blieb nichts übrig, als hier in diesem beengten Raum, nicht größer als ein Schrank, zu hocken und zu beobachten, wie die Sterne vor dem Fenster den Nachthimmel sprenkelten. Wenn es ihm nur gelänge, seine Hand zu befreien, würde er einen Weg finden, sich in die Schankstube zu schleichen, die er nebenan vermutete. Es roch nach verschüttetem Bier und verbranntem Essen. Bei diesem Gedanken rief ihm sein knurrender Magen in Erinnerung, dass er seit Sonnenaufgang nur ein Stück Brot zu sich genommen hatte.
    Diesem Unbehagen hatte er ebenso wenig Beachtung geschenkt wie dem Schmerz in seiner Seite. Er tastete seine Handschellen ab und fluchte wieder. Ohne den Schlüssel, den Gamell mit viel Getue an seinem Gürtel befestigt hatte, ehe er seinen Leuten befahl, sein gebrochenes Bein zu bandagieren, konnte er nichts machen.
    Jordan lehnte den Kopf an die Holzwand und dachte an sein Gelübde, nie wieder das Schwert zu ziehen - sei es in einem echten Kampf oder in einem Turnier. Er hatte nicht geahnt, dass er so bald in Versuchung geraten würde, sein Gelübde zu brechen. Als Gamell Isabella schlug, hatte er nur einen einzigen Gedanken gehabt. Er wollte Gamells Blut sehen.

    Der intensive Geruch nach verschmortem Essen reizte ihn zum Niesen. Der Qualm wurde dichter. Er versuchte nicht an Essen zu denken. Stattdessen konzentrierte er seine Gedanken auf Isabella. Er hätte froh sein sollen, dass Gamell sie am Straßenrand hatte liegen lassen. Vermutlich war sie jetzt hinter den Mauern der Priorei in Sicherheit. Sobald er seine Unschuld bewiesen hatte, wollte er hingehen und ihr erneut seine Hilfe im Dienst der Königin anbieten. Zwar benötigte sie seine Hilfe nicht, da sie mit einem einzigen vernichtenden Schlag Gamell umgeworfen hatte. Ein erstaunlicher Anblick, doch eine Frau, die es wagte, einen Mann und seine Verbündeten herauszufordern, würde sehr bald wünschen, sie hätte stattdessen um Gnade gefleht.
    »Eine Frau wie sie braucht Schutz vor ihren eigenen Illusionen«, sagte er zu sich und zu den Sternen, die seine einzigen Zeugen waren, als er gelobte: »Ich werde sie auf ihrer Mission im Dienst der Königin beschützen.«
    Wieder nieste er, als Rauch seine Nase kitzelte. Hatte der Wirt eine ganze Rinderhälfte verschmoren lassen? Es war Fastenzeit und Fleischgenuss verboten.
    Vor seiner Tür erklangen Rufe. Er hörte Bänke krachen, eine Tür schlug zu.
    »Feuer!«, rief jemand.
    Jordan sprang auf. Die Kette spannte und riss ihn zurück. Er streckte sich und pochte an die Tür. Herrgott, er wollte nicht angekettet wie ein Stück Vieh in einer brennenden Schänke sein Ende finden!
    »Gamell! Lasst mich frei!«
    Niemand kam.
    Der Qualm wurde dichter. Er würgte bei jedem Atemzug.
Seine Augen brannten, als würden zwei Feuer dahinter glühen.
    Er drehte sich um und stemmte den Fuß gegen die Wand, auf der die Schatten flackernder Flammen tanzten. Vielleicht würde es ihm gelingen, den Eisenring, der seine Kette hielt, aus der Wand zu reißen. Er hustete und glitt mit dem Fuß auf den Brettern aus, als er um Atem rang.
    Das Fenster!
    Er brauchte Luft.
    Er versuchte sich zu bewegen, brach zusammen und fiel auf die Knie. Er kämpfte darum, den Kopf zu heben, da der Qualm unter der Tür, wo er eindrang, am dichtesten war.
    Er konnte sich nicht mehr rühren.
    Er konnte nicht mehr atmen.
    Er konnte nicht mehr …
    Hinter ihm zerbrach etwas. Starke Hände umfassten seine Arme. Der Kettenpanzer schnitt in seine Seitenwunde, als er auf die Beine gestellt wurde. Er stöhnte, wenn auch der Schmerz anzeigte, dass er noch am Leben war.
    »Raus hier!«
    Er konnte die Männerstimme nicht identifizieren, auch nicht die Person, deren Antwort er gedämpft vernahm. Stand er im Begriff, wieder das Bewusstsein zu verlieren?
    Nein! Er würde sich dem Tod nicht ergeben. Er musste zwei Gelübde

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