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Die Lady mit der Feder - Roman

Die Lady mit der Feder - Roman

Titel: Die Lady mit der Feder - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyn Kelley Anke Koerten
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Alten, der La Tour als Steward gedient hatte, seit Jordan zurückdenken konnte. »Lew, ich hätte wissen müssen, dass Ihr der Erste sein würdet, der mich zu Hause willkommen heißt.«
    Der Alte, der ungelenk auf die Knie fiel, griff nach Jordans Händen und drückte sie auf seinen nahezu kahlen Kopf. Er schluckte schwer, als er aufblickte und die Narbe an Jordans rechter Schläfe anstarrte.
    »Lew, es hieß, ich hätte noch Glück gehabt.« Er bedeutete dem Steward aufzustehen. »Und vielleicht hatte ich wirklich Glück, da ich nicht gemeinsam mit meinen Kameraden in einem namenlosen Grab landete.«
    »Es war Gottes Wille, der Euch am Leben ließ und nach Hause führte.«
    Er wollte nicht widersprechen und sagen, dass er während der Überfälle, bei denen nicht einmal heilige Stätten verschont geblieben waren, nur die Hölle gesehen hatte. »Ich könnte jetzt etwas gebrauchen, um mir den Reisestaub aus dem Mund zu spülen.« Er drehte sich um und wies auf Isabella, die mit unerwarteter Geduld auf ihrem Pferd saß. »So wie mein Gast auch.«
    »Habt Ihr eine Gemahlin mitgebracht?«, fragte Lew mit jener Offenheit, die er sich dank seines langjährigen Dienstes in der Familie le Courtenay erlauben durfte. »Ihr habt eine sehr schöne gewählt, Mylord.«
    »Lady Isabella ist nicht meine Gemahlin.«
    »Eure Verlobte?« Hoffnung färbte den Ton des Alten. Als
einziger überlebender Sohn seiner Eltern hatte Jordan nach Lews Ansicht die Verpflichtung, für einen strammen Erben für La Tour zu sorgen.
    Jordan versenkte dieses Gespräch in die Tiefen seines Bewusstseins. »Ich traf sie gestern unweit Kenwick Priory, Lew. Ich möchte nicht, dass sie durch eine übertrieben begeisterte oder irrtümliche Bemerkung in Verlegenheit gebracht wird.«
    »Ihr könnt mir vertrauen, Mylord.«
    »Das kann ich.« Er schlug dem Alten leicht auf den Rücken, wiewohl er argwöhnte, dass Lew höchstens ein heftiger Meeressturm umzuwerfen vermochte.
    Er ging zu Isabella, die noch immer im Sattel saß. »Willkommen auf La Tour du Courtenay.«
    »Es ist großartig!« Ihre Worte kamen atemlos, als er ihre Mitte umfasste und seine Hände ein wenig höher gleiten ließ, da ihre zahlreichen, am Gürtel hängenden Beutel ihn hinderten, fest zuzupacken.
    »Es freut mich, dass es Euch gefällt.« Er staunte, dass die banalen Worte der Wahrheit entsprachen, und war erfreut, dass ihr die Burg gefiel … und wie ihre schlanke Gestalt perfekt in seine Hände passte.
    Als sie sich vorbeugte, um ihre Hände auf seine Schultern zu legen, damit er ihr aus dem Sattel helfen konnte, waren ihre Augen fast auf gleicher Höhe, wie in dem Moment, als sie zusammen im Qualm vor der Schänke gestanden hatten. Die mächtigen Emotionen in ihr waren dieselben wie damals, als er nicht widerstehen konnte, sie zu küssen. Wie gebannt von der Erwartung, jede dieser starken Leidenschaften zu erkunden, zog er sie behutsam herunter. Sie glitt vom Pferd
und streifte ihn - eine langsame, gleichmäßige Liebkosung verlockender Kurven, die einen Mönch dazu verleiten konnten, an seinem Gelübde zu zweifeln. Sie war eine herrliche Frau, und die Spannung, die ihn von Kopf bis Fuß erfasste, verriet ihm nur, was er ohnehin wusste.
    Er wollte sie.
    Er wollte sie in der Abgeschiedenheit seines Bettes, wo ihr Haar sich wie eine goldene Flut über sein Kissen ergießen würde, während sie ihre Arme hob und sie um seine Schultern legte. Er würde seinen Hunger nach ihren Lippen stillen und dann ihre Brüste und die feste, flache Linie ihres Unterleibes auskosten, ehe er sich an ihren intimeren Reizen labte. Allein die Berührung seiner Zunge würde bewirken, dass sie sich vor Verlangen stöhnend öffnete und ihn tief in ihrem Inneren willkommen hieß.
    Ein Stöhnen brach den Bann, als einer ihrer Beutel über die Wunde schürfte, die sie genäht hatte. Er ließ sie los und runzelte die Stirn, als sie mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden auftraf.
    »Seid Ihr immer so galant?«, wollte sie wissen. »Ihr habt jeden einzelnen Zahn in meinem Mund klappern lassen.«
    Er wusste, dass eine Entschuldigung angebracht war, und sagte nichts. Er hatte es satt, sich zu entschuldigen, zumal sie sehr oft Recht hatte. Er schuldete ihr noch eine Entschuldigung, weil er sich nicht genauer überzeugt hatte, ob Zane der Besitzer des Karrens war. Aber wie sollte er sich rechtfertigen? Sollte er ihr sagen, was in seinem Kopf vorging, wenn sie mit ihren herrlichen Augen zu ihm aufblickte, während er

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