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Die Lady mit der Feder - Roman

Die Lady mit der Feder - Roman

Titel: Die Lady mit der Feder - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyn Kelley Anke Koerten
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ruiniert worden.
    »Auch ich kannte Ryce de Dolan gut«, sagte Bouchard Weirton, als er ihre Hand ergriff und sich darüberbeugte. Er drückte sie. »Ihr werdet gewiss gern hören, dass Gamell wegen seines Missgriffs gebührend bestraft wurde.«

    Da sie nicht sicher war, was sein Händedruck zu bedeuten hatte, entzog sie ihm ihre Hand. »Das höre ich gar nicht gern, Mylord.«
    »Nein?« Er sah Jordan an in der Hoffnung, dieser würde erklären, was sie meinte.
    Sie versagte es sich, dem Baron zu sagen, dass sie es ihm sehr gut selbst erklären konnte »Ich höre immer ungern, dass jemand leiden musste.«
    »Ihr habt ein weiches Herz, Mylady.«
    »So sind wir Heilkundigen eben.«
    Lady Odette warf ein: »Ihr seid sehr groß für eine Frau. Sind alle Frauen in Eurer Familie Riesinnen?«
    »Ich habe nur Brüder.«
    »Sind die auch Hünen?«
    »Ja«, sagte sie, obwohl sie keine Ahnung hatte. Sie wusste nicht, warum die Lady sie zu reizen versuchte, doch wollte sie sich nicht verleiten lassen, etwas zu sagen, was ein schlechtes Licht auf St. Jude’s Abbey werfen konnte. Auf La Tour wusste zwar niemand, dass sie von der Abtei kam, doch spielte das keine Rolle. Sie wusste es.
    »Ich kann die unerhörten Geschichten nicht glauben, die ich über Euch hörte, Lady Isabella. Einen Mann so erbarmungslos zu verfolgen, dass er schließlich aus dem Fenster fällt.« Ihre hellgrünen Augen weiteten sich, als ein kleiner Schauer sie überlief. »Versteht mich nicht falsch, aber ich bin ja so froh, dass Ihr es wart, die angegriffen wurde, und nicht ich. Mir wäre nichts anderes übrig geblieben, als zu warten, bis Lord le Courtenay zu meiner Rettung herbeigeeilt wäre.« Sie lächelte ihm zu.
    Isabella runzelte die Stirn. Woher wusste die Dame von
dem Vorfall? Und warum hatte Jordan das schreckliche Ereignis bagatellisiert?
    Als er seinen Gästen bedeutete zuzugreifen und sich einen der Humpen vom Tisch zu nehmen, sagte er leise: »Lew konnte die Geschichte wohl nicht für sich behalten. Da er Weirton seit langem kennt, sah er vermutlich keinen Grund, Eure Geschicklichkeit nicht zu rühmen. Aber schließlich war diese für Weirton keine Überraschung. Er erlebte Euch und Emery in der Schänke in Aktion.«
    Sie entspannte sich. Er hatte Recht, und sie hatte übertrieben reagiert. Sie nahm den Humpen entgegen, den Jordan ihr reichte, und ließ sich ihre Atemlosigkeit nicht anmerken, als ihre Finger sich berührten. Er bewegte seine Hand, so dass seine Finger die ihren ganz unmerklich bedeckten, doch genügte es, dass Sehnsuchtsschauer bis zu ihren Zehen rieselten. Als sie das Verlangen in seinem Blick sah, musste sie sich zurückhalten, um ihm nicht mit der freien Hand übers Gesicht zu streichen, während er ihr seine Lippen näherte.
    Ein Aufschrei riss Isabella aus ihren Phantasien, und Jordan nahm jäh eine Hand weg und griff nach seinem Schwert. Sie fasste nach der Peitsche, hielt aber inne, als ihr klar wurde, dass der Schrei von einer Dienerin kam, die einen Käfig aus Flechtwerk anstarrte.
    »Was ist denn das?«, rief die Dienstmagd und wich angstvoll von dem Tisch zurück, auf den man den Käfig gestellt hatte.
    »Lass das!«, befahl Lady Odette. »Du ängstigst ihn.«
    »Wen?«, fragte Isabella.
    »Peppy.«
    Lord Weirton übernahm die Initiative, als wäre er der Gastgeber.
»Le Courtenay, ich möchte einiges mit Euch unter vier Augen besprechen. Überlassen wir doch die Damen ihrem Geplauder, während wir unsere Gespräche führen.«
    »Aber gewiss.« Jordan verbeugte sich vor ihnen. »Meine Damen, wenn Ihr mich entschuldigen wollt …«
    Lady Odette ließ einen leisen Seufzer hören, als Jordan sich mit ihrem Bruder entfernte. »Ein erstaunlicher Mann.«
    Isabella wollte ihr beipflichten, wurde aber von der Miene der Dame aus dem Konzept gebracht. Sie erinnerte sie an eine der Schwestern in der Abtei, wenn sie im Begriff stand, sich mit ihrem Können zu messen - entschlossen, um jeden Preis zu gewinnen. Was Lady Odette zu gewinnen erwartete, war klar. Sie wollte Jordan und war nicht gewillt, ihn entwischen zu lassen. Lord Weirton musste ihr Interesse teilen, weil er sie nach La Tour mitgenommen hatte.
    Hatte Jordan ein Interesse an der Dame? Er hatte deren Hand gehalten, als Isabella die Halle betrat; doch hatte sie das Verlangen in seinen Augen, das ihr selbst galt, nicht missverstehen können. Oder doch? Hatte sie nur eine Reflexion ihrer eigenen Gefühle darin gesehen?
    »Na, kommst du endlich heraus, Kleines?« Lady

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