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Die Lady mit der Lanze

Die Lady mit der Lanze

Titel: Die Lady mit der Lanze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyn Kelley
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der Stange davon und lief zu ihrem Stock. Er folgte ihr, packte ihren Arm und drehte sie zu sich um.
    Ihre Bewegung kam instinktiv. Die Knie beugend, drückte sie ihren Arm scharf gegen seinen Daumen. Ungläubig sah er mit an, wie sein Griff brach und sie nach seinen Schultern fasste. Sie vollführte eine halbe Drehung. Er flog über ihre Hüfte und landete auf dem Boden. Stöhnend schloss er die Augen und blieb reglos liegen.
    Sie erschrak. Eben hatte sie einen Fürsten in hohem Bogen zu Boden gehen lassen. Und einen seiner Männer hatte sie schon verletzt. Hatte auch er eine Verletzung davongetragen?
    »Fürst Tarran?«, fragte sie, als sie sich neben ihn kniete.
    Er schlug die Augen auf.
    »Seid Ihr unversehrt?«
    »Wo habt Ihr das gelernt?«, murmelte er.
    »Der Daumen ist schwächer als die anderen Finger. Übt man auf ihn Druck aus, kann man sich aus dem stärksten Griff befreien.«
    Er schüttelte den Kopf und schnitt eine Grimasse. »Könnt Ihr nicht aus Mitleid mit meinem brummenden Kopf einfach meine Frage beantworten?«
    »Ja.«
    »Gut.« Er machte eine Pause und stützte sich auf einen Ellbogen auf. »Warum dieser Angriff? Habe ich etwas getan, um Euch so aufzubringen?«
    »Ihr habt alles nur Mögliche getan, um mich aufzubringen.«
    »Indem ich Euch beistehen wollte, de la Rochelles Annäherungsversuche abzuwehren.« Er ließ sich auf den Boden sinken und schloss die Augen. »Vielleicht begrüßt Ihr seine Avancen.«
    »Nein, Ihr hattet Recht bezüglich des Lords. Geirrt habt Ihr Euch nur darin, dass ich Eures Schutzes bedarf.«
    »Ihr glaubt also, es allein mit jedem Gegner aufnehmen zu können«
    »Bis jetzt war es so.«
    Er öffnete ein Auge und schaffte es irgendwie, sie anzufunkeln. »Mit was für Gegnern hattet Ihr es zu tun? Habt Ihr nur mit Eurer Vernunft gekämpft, die Euch riet, nicht durch eine schmale Maueröffnung in eine Burg zu klettern?«
    »Darüber werde ich nicht mehr streiten. Seid Ihr verletzt?«
    Wieder schloss er die Augen. »Wenn dies die Art und Weise ist, wie Ihr Eure Verbündeten behandelt, werde ich alles daran setzen, niemals Euer Feind zu werden. Warum dieser Angriff?«
    Sie hockte sich auf ihre Fersen. »Ich wollte nicht, dass Ihr mich küsst.«
    »Das hättet Ihr sagen können.«
    »Ihr habt mir nicht die Chance für mehr als zwei Wörter gelassen.«
    »›Nein‹ ist nur ein einziges Wort.«
    »Immer habt Ihr mich unterbrochen.«
    »Ach?«
    »Seid Ihr sicher, dass Ihr unversehrt seid?« Sie legte ihm die Hand auf die Stirn, um sein Gesicht zu sich zu neigen und seinen Blick zu prüfen, dessen Festigkeit ihr verraten konnte, ob er eine Gehirnerschütterung erlitten hatte.
    Er stieß ihre Hände fort und stand auf. »Mir fehlt nichts.« Er zog sie hoch, ließ sie aber nicht los. »De la Rochelle wird nicht so nachsichtig sein, wenn Ihr ihn zu Boden stoßt.« Er zuckte zusammen, als litte er beim Sprechen.
    Sie vermutete, dass er wirklich Schmerzen hatte, da sie beim Training selbst oft gestürzt war. Hatte sein Kopf mehr als nur eine Beule abbekommen? Sie hob die Hand und strich über seinen Hinterkopf.
    Er fasste nach ihrer Hand und zog sie weg. »Was soll das?«
    »Ich versuche nur, Euren Kopf zu untersuchen.« Sie blickte ihn so finster und drohend an wie er sie. »Vielleicht sollte ich mir mehr Sorgen um den Boden machen, den Euer Schädel beschädigte.«
    »Vielleicht solltet Ihr Euch de la Rochelles wegen mehr sorgen.«
    »Kümmert Euch nicht um mich. Ich kann selbst auf mich achtgeben.«
    »Wirklich?« Er verdrehte ihr Handgelenk und beugte sich darüber. Sein Atem war warm, doch liefen ihr Schauer über den Rücken, als er fragte: »Könnt Ihr auf Euch achtgeben, wenn er dies macht?«
    Er drückte seinen Mund auf die Innenseite ihres Handgelenks. Ihre empfindliche Haut glühte unter seinen Lippen. Ihre andere Hand krallte sich in den Rock, während sie versuchte, das Zittern, das sie durchlief, zu beherrschen.
    Den Kopf leicht anhebend fragte er: »Kannst du es?«
    »Auf mich achtgeben?« Mit bebender Stimme setzte sie hinzu: »Ja.«
    »Auch wenn er das macht?«
    Ihre Antwort ging in ein leises Stöhnen über, als er mit der Zungenspitze über ihren Hals glitt und sein Gesicht in ihrem Haar vergrub. Sie suchte festeren Halt und spürte seine muskulöse Brust unter ihren Fingern. Es war nicht mehr ihr Rock, an den sie sich klammerte, sondern sein Gewand. Starke Empfindungen erschütterten sie.
    Sein Atem brannte an ihrem Ohr, und sie kostete mit geschlossenen Augen

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