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Die Lady mit der Lanze

Die Lady mit der Lanze

Titel: Die Lady mit der Lanze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyn Kelley
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Joch. Sie rief nach Val und Iau. Als ihre Stimmen hinter dem Karren hervordrangen, eilte sie in der Hoffnung, einen eventuellen Angreifer abzuwehren, zu ihnen, wobei sie ihren Stock nach beiden Seiten wirbeln ließ. Von allen Seiten hörte man Schwerter klirren. Schatten bewegten sich in der Dunkelheit. Freund und Feind waren nicht zu unterscheiden.
    »Ich komme!«, rief sie, als sie sah, dass Vala versuchte, Iau auf den Karren zu helfen.
    Der Verwundete stöhnte, als sie ihn ungeschickt hinaufhoben. Elspeth duckte sich und bot der alten Frau ihr Knie als Aufstiegshilfe.
    »Nächstes Mal musst du Iau seinen Schlaftrunk nach dem Überfall geben«, sagte Elspeth mit gekünsteltem Lächeln.
    »Wo ist Tarran?«, flüsterte Vala.
    »Er schlägt sich dort drüben.« Sie deutete in die Dunkelheit.
    »Und die anderen?«
    »Ich hörte sie kämpfen.«
    »Du lieber Himmel!«
    »Bleib flach liegen. Ich werde tun, was ich kann, um euch zu schützen.«
    Elspeth schlich um den Wagen herum, den Stock kampfbereit in der Hand. Die Rechte nach oben, die Linke nach unten, so konnte sie ihn in jede Richtung wenden. Auf Keis lauten Warnruf hin schlug sie mit dem Stock von unten gegen den Arm eines Mannes, der einen Dolch in der Hand hielt. Er schrie entsetzt auf. Der Schrei wurde zu einem Stöhnen, als das andere Stockende seine Schulter traf und er ins Taumeln geriet. Er stolperte über seine Kapuzenkutte und fiel hin.
    »Hinter dir, Kei!« Sie schwang den Stock andersherum und traf den Arm eines anderen Kapuzenträgers, ehe dessen Schwert Kei durchstoßen konnte.
    Tarran rief seinen Männern etwas zu, worauf sie zum Karren liefen und diesen umzingelten. Als er zu ihnen eilte, rief er: »Elspeth, auf den Wagen!«
    Sie ignorierte den Befehl. Auf dem Gefährt, das zu wenig Raum zum Ausholen bot, wäre sie ernsthaft in Schwierigkeiten geraten.
    »Ich schütze Vala und Iau!«, rief sie und deutete mit dem Stock auf weitere Gestalten, die aus der Dunkelheit hervordrängten. » Perygl! «
    Trotz des schwachen Lichts sah sie Tarrans Staunen, als sie das walisische Wort für Gefahr gebrauchte. Er hob sein Schwert und rief etwas, das sie nicht verstand. Seine Männer setzten ihm nach, den neuen Angreifern entgegen.
    »Mylady!«, rief Vala.
    Elspeth fuhr herum und sah einen Mann auf den Karren zuschleichen. Als er ins Licht des verlöschenden Feuers trat, sah sie, dass er größer als Tarran war. Wie die anderen trug auch er ein Kapuzengewand, doch waren die Ärmel zu kurz geraten und gaben den Blick auf fleischige Arme frei. In einer Hand hielt er ein blankes Schwert.
    Nach kurzem Zaudern riss sie sich zusammen. Sie war die beste Stockkämpferin von St. Jude’s Abbey. Das hatte sie bewiesen, als sie den Champion der Königin geschlagen hatte. Königin Eleanor hatte sie erwählt, weil sie darauf vertraute, dass Elspeths Kampfkunst auch außerhalb der Klostermauern triumphieren würde. Sie würde die Königin nicht im Stich lassen. Sie konnte es nicht.
    Der Mann lachte, als sie in Stellung ging, den Stock parat, um jedem seiner Hiebe zu begegnen. Sie würde sich von ihm nicht aus der Fassung bringen lasen. Er kläffte etwas. Nach dem verächtlichen Zug um seine Lippen zu schließen, eine Beleidigung.
    »Ich spreche kein Walisisch, deine Worte kannst du dir sparen.«
    Als er sein Schwert hob, blockierte sie seinen Hieb, indem sie gegen seinen Arm schlug. Seine höhnische Miene verschwand, als er wieder gegen sie ausholte, diesmal mit mehr Kraft. Wieder hielt sie stand, indem sie die Klinge wegschlug.
    Er drehte diese, und plötzlich drückte das Schwert ihren Stock nieder. Sie kämpfte darum, ihn auf jener Höhe zu halten, die für sie die günstigste war. Er drückte ihn nieder. Ihre Kraft reichte nicht aus, ihm auf diese Weise beizukommen. Wieder ließ er ein leises Lachen hören. Und wieder stieß er das ihr unverständliche Wort hervor, als er sie rücklings gegen den Karren trieb. Sein Atem schlug ihr schwer und übel riechend ins Gesicht. Sie durfte ihren Blick nicht abwenden. Ein kleines Schwanken, und er konnte sie überwältigen.
    Vala stieß einen schrillen Schrei aus, Elspeth aber konzentrierte sich unbeirrt auf den Gegner. Sie ließ die Hände den Stock entlanggleiten und packte ihn an einem Ende. Sie riss daran, und sein Schwert schnellte hoch.
    Seinem Wutschrei folgte ein ersticktes Stöhnen, als sie ihm den Stock in den Leib rammte. Er taumelte einige Schritte rücklings und fiel, seinen Bauch umfassend, auf die Knie. Sie holte rasch

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