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Die Lagune des Löwen: Historischer Roman: Historischer Liebesroman

Die Lagune des Löwen: Historischer Roman: Historischer Liebesroman

Titel: Die Lagune des Löwen: Historischer Roman: Historischer Liebesroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Thomas
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stammt aus völlig anderen Kreisen als du!«
    »Das stimmt nicht«, mischte Veronica sich abermals ein. »Er ist kein Patrizier, denn seine Abstammung ist niedrig, weil er nicht ehelich geboren ist. Genau genommen ist Laura von edlerer Geburt als er.« Sie hustete, ohne mit dem Lächeln aufzuhören. »Einer Ehe stünde nichts im Wege. Zumal ich sah, wie er sie anblickt, wenn er sie hier abholt.« Schwärmerisch wandte sie die Blicke zur Decke. »Er betet den Boden an, über den sie geht!«
    »Von Heirat kann gar keine Rede sein«, versicherte Laura eilig.
    »Das wird sich bestimmt bald ändern, wenn du ihn noch ein paar Mal triffst«, sagte Veronica vergnügt. »Und warum auch nicht. Ich finde, ein Mädchen muss jede günstige Gelegenheit beim Schopfe fassen. Stell dir vor, er hält um dich an! Sein Vater ist Prokurator! Dann kannst du der schrecklichen Arcanzola lachend die Tür weisen, wenn sie das nächste Mal auftaucht!«
    Sie strahlte Laura im Spiegel an. »Nimmst du mich mit, wenn du reich bist und in einem großen Haus wohnst? Du wirst eine Kammerzofe brauchen! Kammerzofe zu sein – das war schon immer mein Traum!«
    »Natürlich«, sagte Laura zerstreut. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie ihre Schwester.
    Mansuetta hinkte mit frustrierter Miene von einer Kammer in die andere und wieder zurück, trotz ihrer Behinderung so ruhelos wie eh und je. Einmal stolperte sie über einen Griffel, den Matteo fallen gelassen hatte, ein weiteres Mal über eines seiner Bücher, und beide Male fluchte sie erbittert, wenn auch leise genug, um Matteo, den sie bereits zu Bett gebracht hatte, nicht aufzuwecken.
    Laura sagte sich zum wiederholten Male, dass sie sich bald nach einem neuen Haus würde umschauen müssen, oder genauer: nach neuen Geschäftsräumen. Schon Crestina hatte davon gesprochen, dass sie besser und effektiver arbeiten könnten, wenn sie Wohn- und Wirtschaftsbereich völlig trennen würden. Am besten wäre ein Verkaufsraum mit direkt angeschlossener Offizin, wo nicht erst ein Umweg durch Wohnküche und Garten nötig war.
    Lauter unsinniges Gerenne, das man sich sparen kann, hatte Crestina dazu gemeint. Als sie noch hier gewesen war, hatte sie bereits angefangen, sich nach passenden Räumlichkeiten umzutun.
    Mittlerweile platzte das Haus aus allen Nähten. Crestina war zwar fortgegangen, aber dafür lebte jetzt Veronica bei ihnen. Laura teilte sich mit ihr eine Schlafkammer und war seither häufig übernächtigt, weil sie wegen Veronicas Husten oft schlecht schlafen konnte. Veronica selbst litt sehr unter der Situation und entschuldigte sich unausgesetzt dafür, doch natürlich konnte sie nichts dafür, weshalb ihr auch niemand Vorwürfe machte. Mansuetta schlief mit Matteo in einer Kammer, doch sie hatte bereits darüber gesprochen, dass sich dies bald ändern müsse. Schließlich sei er ein Knabe und werde in nicht allzu ferner Zukunft anfangen, männliche Gedanken zu hegen. Auf Lauras spöttische Nachfrage, welcher Art denn wohl solche männlichen Gedanken seien, hatte Mansuetta ihr nur einen bösen Blick von der Seite zugeworfen, woraufhin Laura es vorgezogen hatte, das Thema auf sich beruhen zu lassen.
    Die dritte Kammer im Obergeschoss, ein winziges Gelass ohne Fenster, diente der Aufbewahrung ihrer Habe. Hier waren die Truhen verstaut, die in den Schlafkammern keinen Platz mehr fanden. Für eine ausreichend große Bettstatt war das Zimmer zu klein.
    Auch die Offizin im Gartenschuppen war nicht groß genug für die stetig wachsende Herstellung, ganz zu schweigen davon, dass sie für die Zubereitung größerer Mengen Kräutermedizin immer noch die Küche benutzen musste, was wiederum das Alltagsleben beeinträchtigte, vor allem aber Matteos Unterricht. Dieser hätte zwar auch bei Isacco zu Hause stattfinden können, aber Isacco hatte beizeiten klargestellt, dass seine Mutter davon nicht sonderlich angetan wäre.
    »Ich möchte gerne Geschäftsräume mit einem Lagerschuppen anmieten«, sagte Laura unvermittelt. »Und einen Gehilfen anstellen.«
    Mansuetta blieb stehen und blickte sie verdutzt an. »Du möchtest was ?«
    »Wir könnten mehr verkaufen, wenn wir mehr herstellen würden, aber dazu brauchen wir eine Hilfskraft. Und hier wird es zu eng, als dass wir auf Dauer unter einem Dach wohnen und arbeiten könnten.«
    Mansuetta wirkte bestürzt, und Laura begriff augenblicklich, welche Angst ihre Schwester umtrieb. Mansuetta fürchtete sich davor, überflüssig zu sein.
    Mit einem Mal durchströmte sie

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