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Die Lagune des Löwen: Historischer Roman: Historischer Liebesroman

Die Lagune des Löwen: Historischer Roman: Historischer Liebesroman

Titel: Die Lagune des Löwen: Historischer Roman: Historischer Liebesroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Thomas
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alledem gespielt? Wer war der Fremde, der unmittelbar vor dem Tod ihrer Eltern aufgetaucht war und später, in der Nacht des Brandes, versucht hatte, Laura zu entführen?
    Laura fand nur mühsam in die Realität zurück. »Monna Crestina ist ... nicht mehr da.«
    Laura machte sich auf die üblichen Fragen gefasst, mit der auch alle Nachbarn und Kunden sie in der ersten Zeit ständig in die Enge getrieben hatten. Sie hielt sich bereit, eine jener Antworten anzubringen, die sie für solche Fälle stets auf der Zunge hatte.
    Sie musste zu ihrer kranken Schwester auf die Terraferma reisen.
    Es stimmt, ihr Aufbruch fand ganz überstürzt statt, aber es ging nicht anders, denn es hieß zunächst, die Schwester liege im Sterben.
    Nein, wir wissen nicht, wann sie wiederkommt, die Schwester leidet an einer langwierigen Krankheit.  
    Doch, es hat alles seine Richtigkeit damit, dass Monna Mansuetta und ich die Apotheke in der Zwischenzeit weiterführen.  
    Ja, selbstverständlich kommen wir allein zurecht, wir sind in allen Dingen bestens versorgt.  
    »Ich weiß«, sagte Simon zu ihrer Überraschung. »Ich hörte, dass eine Kranke ihrer Pflege bedurfte.«
    Also hatte sich eine der von ihnen in die Welt gesetzten Notlügen schon von allein bis zu ihm herumgesprochen.
    Laura nickte. »Ganz recht, so ist es.«
    »Ich hoffe, die arme Monna Querini wird sich unter der Pflege Eurer Lehrherrin bald wieder erholen«, sagte Simon höflich.
    In der Kammer hinter ihm polterte ein Gegenstand zu Boden, und einen Atemzug später war das Scharren zu hören, mit dem ein Schemel zur Seite geschoben wurde.
    »Was wisst Ihr darüber?«, fragte Laura. »Ich meine, dass sie sich um Monna Querini kümmert.« Sie sprach hastig, bevor Mansuetta durch eine unüberlegte Äußerung verraten konnte, wie unvorbereitet sie seine letzte Äußerung getroffen hatte. Er musste nicht gleich merken, dass sie beide nicht die geringste Ahnung hatten, wo Crestina sich aufhielt, geschweige denn, um wen sie sich kümmerte.
    Simon musterte Laura stirnrunzelnd, den Kopf abwägend zur Seite gelegt. »Sie selbst erzählte es mir.«
    Laura holte Luft und gab sich Mühe, ihre Fassungslosigkeit nicht allzu deutlich zu zeigen. »Wir sprechen doch von Monna Angelica Querini, oder? Ist das nicht die Gattin des Prokurators Marcello Querini, die im vergangenen Jahr gestorben sein soll?«
    Simon hob die Schultern. »Davon weiß ich nichts. Ich kenne die Dame nicht. Monna Crestina nannte mir nur den Familiennamen.« Ein wachsamer Ausdruck war auf sein Gesicht getreten.
    Mansuetta erschien in der offenen Tür der Kammer, die sie mit Matteo teilte. »Was genau hat Monna Crestina Euch gesagt, und wann war das?« Eindringlich schaute sie den Arzt an.
    Er räusperte sich. »Ich begegnete ihr am Tage ihrer Abreise. Während ein Lastträger ihr Gepäck in ein Boot lud, unterhielten wir uns kurz.«
    »Hat Sie Euch gesagt, wo sie hinwollte?«, entfuhr es Laura. Es war sinnlos, noch länger so zu tun, als wüssten sie darüber Bescheid.
    »Ich erinnere mich nicht.«
    »Aber sie sagte, dass sie sich um eine Monna Querini kümmern will?«
    Simon quittierte diese Frage mit einem erneuten Achselzucken.
    »Erwähnte sie vielleicht, an welcher Krankheit diese Monna Querini litt? Oder in welchem Verhältnis sie zueinander stehen?«
    »Tut mir leid, aber das kann ich Euch nicht sagen.« Das Lächeln, das seine Antwort begleitete, wirkte verbindlich, doch Laura schien es, als sei er auf der Hut.
    Gleich darauf waren alle offenen Fragen zweitrangig, denn Matteo rief nach ihr. Sie schob sich hastig an dem Arzt vorbei und eilte an das Krankenbett ihres Bruders. Beim Anblick des engen, bis unter die Decke mit Habseligkeiten vollgestopften Gemachs spürte sie einen Anflug von hilflosem Zorn, weil sie die neue Apotheke, kaum dass sie bezogen war, wieder aufgeben musste. Sie hätten den zusätzlichen Platz so gut brauchen können! In einer Aufwallung von Trotz erwog sie, sich darüber hinwegzusetzen, dass sie es nicht aus eigener Kraft schaffen konnte. Warum nicht einfach Zuanes Wohltaten annehmen, da sie ihrer doch so dringend bedurfte? Sie hatte ihm gesagt, dass sie sich besser nicht mehr treffen sollten, doch wen scherte das noch, da nun Antonio fort war? Sie hatte eine Familie, und für die musste sie sorgen. Dank der zusätzlichen Räumlichkeiten würde sie binnen kürzester Zeit ihren Umsatz so steigern, dass sie für die Miete aufkommen und Zuane alle Auslagen zurückzahlen konnte. Sie würde

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