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Die Lagune des Löwen: Historischer Roman: Historischer Liebesroman

Die Lagune des Löwen: Historischer Roman: Historischer Liebesroman

Titel: Die Lagune des Löwen: Historischer Roman: Historischer Liebesroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Thomas
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Morgenstern, der beim Gehen gegen die Schwertscheide klirrte.
    Laura begrüßte den Hünen höflich in Monna Josefas Salon und fragte sich, wo die Hausherrin seinerzeit dieses enorme Exemplar eines Mannes untergebracht hatte. Sie kam schnell darauf, dass er vor der Tür Wache gehalten haben musste und beim leisesten Ärger zur Stelle gewesen war.
    »Ihr tragt beeindruckende Waffen«, sagte sie höflich. »Müsst Ihr oft davon Gebrauch machen?« Jemand, der auf Raufhändel aus war, würde ihr eher schaden als nützen.
    Orso hob die Brauen. »Nur, wenn es nötig ist.«
    »Die Waffen sind ... ungewöhnlich.«
    »Das Schwert ist von meinem Waffenmeister, er hat es mir bei seinem Tod hinterlassen. Sagte, niemand könne es besser führen als ich. Säbel und Morgenstern hab ich bei Otranto von einem Janitscharen bekommen und seitdem in Ehren gehalten.«
    »Oh ... Er hat es Euch einfach so gegeben? Einem Feind?«
    Orso grinste flüchtig. »Zuerst gab er mir seinen Kopf, dann die Waffen.«
    »Mansuetta?«, fragte Laura ihre Schwester, die neben ihr am Tisch saß und überwältigt zu dem martialischen Besucher aufschaute. Laura hatte ihre Entscheidung bereits gefällt, aber sie hatte es sich zur Angewohnheit gemacht, sich in allen wichtigen Fragen mit Mansuetta zu besprechen. Das Einstellen eines Leibwächters, der sich ständig in ihrer Nähe aufhalten würde, gehörte zweifellos dazu.
    »Er erinnert mich an den Mann, der mich früher auf die Piazza San Marco begleitet hat, als ich dort Stärkungsmittel verkauft habe. Mutter bestand darauf, damit niemand mich bestiehlt oder belästigt. Sie gab mir einen Beschützer mit, der fast so groß und stark war wie Messèr Orso hier.«
    »Ich erinnere mich nur an den Stelzengänger«, sagte Laura impulsiv.
    Mansuetta erwiderte erstaunt ihren Blick. »Du hast mich damals gesehen?«
    »Ich war an dem Nachmittag mit meinem Vater bei der Ombretta am Campanile«, sagte Laura geistesabwesend. An jenem Tag hatte sie auch Antonio das erste Mal gesehen. Antonio ...
    »Laura?«
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte sie angestrengt.
    Mansuetta drückte ihre Hand. »Ich denke, wir sind uns einig.« In bemüht leichtem Tonfall fuhr sie fort: »Meinen Segen hast du. Übrigens auch dafür, besagtes Mittel herzustellen und zu verkaufen. Mutter wollte nach ein paar Auftritten, dass wir damit aufhören, denn unser Beichtvater hatte mich auf der Piazza gesehen und nahm sie ins Gebet. Folglich ließen wir es. Aber ich erinnere mich noch sehr gut, was für ein horrendes Geld es einbrachte.« Sie grinste und sah plötzlich wieder aus wie damals, als sie das Mittel an Männer verkauft hatte, die im Bett zu Hengsten werden wollten. »Frag mich nach dem Rezept, wenn es so weit ist.«
    »Ein neues Potenzmittel?«, fragte Silvano. Er wiegte zweifelnd den Kopf. »Ob daran Bedarf besteht?«
    »Auf jeden Fall«, versicherte Laura ihm. Sie standen in der Offizin der Apotheke, und Laura arbeitete an einer Liste der Zutaten, die sie für das Mittel brauchte. »Hat bei Euch denn noch nie ein Mann danach gefragt?«
    Silvano legte sinnend die Stirn in Falten. »Doch, ich erinnere mich. Aber es ist lange her. Ich glaube, die meisten Männer hier in der Gegend konnte ich von diesem Leiden kurieren.«
    Laura dachte bei sich, dass er sie vermutlich lediglich davon kuriert hatte, abermals bei ihm ihr Glück zu versuchen.
    »Was habt Ihr ihnen denn verkauft?«
    »Oh, ein Gemisch aus den üblichen Zutaten.«
    »Als da wären?«
    Silvano wedelte unbestimmt mit der Hand. »Dies und das. Die Hauptzutat waren meines Wissens getrocknete und gemahlene Stierhoden und gewisse Teile des männlichen Frosches. Und natürlich ein wenig Spanische Fliege, aber nicht zu viel. Sicher wisst Ihr, wie tödlich sie sein kann.«
    »Das weiß ich, und deshalb verwende ich nichts davon. Das Mittel, das ich im Sinn habe und das in unserer venezianischen Apotheke auch früher schon erfolgreich verkauft wurde, ist manuell anzuwenden.«
    »Ihr meint, es ist ... äh, einzureiben? Eine Art Fluidum?«
    »Ganz recht. Am besten fängt der Mann ungefähr eine Stunde vor der gewünschten Begegnung damit an. Sehr gut wirkt es auch, wenn es die Frau beim Manne aufbringt.«
    Silvano runzelte die Stirn, dann nickte er langsam. »Ich sehe ein, dass hierdurch der Effekt verstärkt werden kann.« Er nickte erneut, diesmal entschiedener. »Also gut, ich unterstütze dieses Vorhaben.« Großmütig deutete er in die Runde. »Bedient Euch an allen Zutaten, die Ihr

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