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Die Lagune des Löwen: Historischer Roman: Historischer Liebesroman

Die Lagune des Löwen: Historischer Roman: Historischer Liebesroman

Titel: Die Lagune des Löwen: Historischer Roman: Historischer Liebesroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Thomas
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überkippender Stimme, während er bereits fiel.
    »Und dich der Löwe«, murmelte Carlo.
    Er lauschte, den Rücken zur Grube gewandt. Ein raues Fauchen ertönte, dann ein gellender Schrei in lang gezogener Agonie, zeitgleich mit dem Geräusch reißender Sehnen und dem Splittern von Knochen. Dann war nur noch Schmatzen, Knurren und fleischiges Wühlen zu hören.
    Ohne ein einziges Mal zurückzublicken, ging Carlo über die Wiese hinunter zum Fluss. Er kletterte ins Boot, stieß den leeren Sarg hinaus ins Wasser und schaute zu, wie er langsam und mit sachtem Schwanken auf den Wellen davontrieb, bis er im Nebel verschwunden war.
      Juli 1510
     
    Den Hinterkopf gegen Antonios Brust gelehnt und den Rücken an seinen Körper gedrückt, schaute Laura über die stark bewegte See. Er hatte seinen Umhang um sie beide geschlungen und die Arme von hinten fest um sie gelegt. Trotz der Hitze, die tagsüber zuweilen herrschte, war es früh am Morgen immer noch empfindlich kühl, vor allem, wenn Wolken aufzogen und ein scharfer Wind ging.
    Die voll aufgetakelte Kogge erklomm Welle um Welle, hart am Wind segelnd und so schnell, dass Laura förmlich zu spüren glaubte, wie die Heimat näher kam.
    Sie hatten am Vortag in Lissabon angelegt, um die Wasservorräte aufzufüllen und Ladung zu löschen, und Antonio hatte die Gelegenheit genutzt, mit einem Händler, den er kannte, Geschäfte abzuschließen und zusätzliche Frachtgüter an Bord zu nehmen. Davor waren sie in Antwerpen gewesen, wo es ebenfalls Kontore gab, mit deren Inhabern Antonio Handelsbeziehungen geknüpft hatte. Ungeachtet der Kriegswirren, die weite Teile Europas beherrschten, hatte sich die Rückreise nach Venedig bisher erfreulich geruhsam und ereignislos gestaltet. Die bewaffneten Geleitschiffe, in deren Gefolge sich die Muda entlang der üblichen Schifffahrtsrouten bewegte, hatten nicht ein einziges Mal Feindalarm gegeben.
    Laura schmiegte sich an Antonio. Der schwere Wollstoff seines Umhangs schützte sie beide gegen den böigen Wind und die aufschäumende Gischt. Antonio hatte sein Kinn auf ihren Scheitel gelegt und barg ihren Körper in der Wärme seiner Umarmung.
    Hin und wieder ertönte ein lauter Befehl des Kapitäns, worauf der Rudergänger den Kurs änderte oder Matrosen die Wanten erklommen, um die Segel zu reffen. Einige der anderen Passagiere, zumeist Händler und Pilger, hielten sich ebenfalls an Deck auf. Wie Laura und Antonio zogen sie die freie Aussicht und die frische Luft der stickigen Enge der Kajüten vor.
    »Woran denkst du?«, fragte Antonio.
    »Daran, wie merkwürdig es ist, dass ich auf dieser Reise nicht seekrank geworden bin.«
    »Es geschieht oft, dass man auf der ersten Reise seekrank wird und später nicht mehr. Wie vieles andere ist es eine Sache der Gewohnheit.«
    »Gott sei Dank bereitet mir auch die Schwangerschaft keine Übelkeit. So gesehen habe ich in doppelter Hinsicht Glück.«
    Sie merkte, wie er sich versteifte. Genau wie sie war Antonio überglücklich darüber, dass sie wieder guter Hoffnung war, doch das, was sich im Vorjahr in Padua zugetragen hatte, war bei ihnen beiden nicht in Vergessenheit geraten. Aus diesem Grund hatte er auch darauf bestanden, dass sie ihre Abreise von London verschoben. Die meisten Fehlgeburten, darüber hatte er sich informiert, geschahen in den beiden ersten Monaten der Schwangerschaft, und er wollte um jeden Preis verhindern, dass Anfälle von Seekrankheit dieses Risiko erhöhten. Erst als Laura den dritten Monat überschritten hatte und sich gleichbleibend guter Gesundheit erfreute, hatte er sich einverstanden erklärt, nach Venedig zurückzukehren.
    Laura sehnte sich nach ihrem Zuhause, vor allem nach Matteo und Mansuetta, doch sie hatte auch die Zeit, die sie allein und in Frieden mit ihrem Mann verbringen konnte, in vollen Zügen genossen. Obwohl sie es kaum für möglich gehalten hatte, war ihre Liebe zu ihm noch gewachsen. Sie fühlte sich auf eine Weise eins mit ihm, die sie mit Glück erfüllte, aber manchmal auch schier zur Verzweiflung brachte, vor allem bei dem Gedanken, wie sie es künftig aushalten sollte, wenn er wieder unterwegs war. Der Krieg mit all seinen unberechenbaren Risiken ließ diese Aussichten noch trüber wirken.
    »Bist du im Rückblick mit der Reise zufrieden, oder wärst du lieber in Venedig geblieben?«, wollte Antonio wissen.
    »Nein, ich bin froh, dass ich bei dir war.«
    »Das meine ich nicht, sondern das Hinausfahren in die Welt.«
    Sie dachte eine Weile nach

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