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Die Launen des Todes

Die Launen des Todes

Titel: Die Launen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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verziehen hat, was ich ihm nach der Einweisung des jungen Linford gesagt habe. Vertritt hier anscheinend einen Typen, der wegen Menschenschmuggel aufgegriffen wurde.«
    »Ich weiß. Asif. Er hat das Turk’s Café. Ich war dort, als er aufgegriffen wurde.«
    »Mit Lubanski, meinst du?«
    »Ja.«
    Pascoe ließ sich die Information durch den Kopf gehen, sah die Besorgnis in Wields Blick und ahnte den Grund dafür.
    »Ah. Aber dieser Asif weiß doch nicht, dass du ein Bulle bist, nehme ich an.«
    »Wusste es nicht, bis Hector seine große Schnauze aufmachte. Diesen Kerl sollte man einfach nicht rauslassen!«
    Es kam selten vor, dass Wield so entschieden seine Meinung zu einem Kollegen äußerte.
    »Aber weist irgendwas darauf hin, dass Asif von der Verbindung zwischen Lubanski und Belchamber weiß? Ist doch sehr unwahrscheinlich, oder?«
    Das Telefon klingelte. Pascoe ignorierte es. Wield zu beruhigen hatte jetzt Vorrang.
    Wobei Wield kaum den Eindruck machte, als würde er sich beruhigen lassen.
    »Du weißt ebenso gut wie ich, Pete, dass vieles, wofür wir gutes Geld zahlen, allgemein bekannt ist, wenn man sich nur in den richtigen Kreisen bewegt. Lee zum Beispiel wusste, dass der Türke Menschen schmuggelt. Nein, er hat mir keinen Tipp gegeben, er hat nur beiläufig einen Witz darüber gemacht, auf den ich nicht eingegangen bin. Er hat angenommen, es wisse ja sowieso jeder! Pete, du sagtest, du hättest Belchamber getroffen und ihn reinbegleitet. Aber vor ein paar Minuten hab ich ihn auf dem Parkplatz gesehen …«
    Pascoe griff zum Telefon und sprach kurz mit dem Sergeant an der Rezeption.
    Er legte den Hörer auf. »Ja. Sie warten auf irgendein hohes Tier von der Einwanderungsbehörde. Belchamber war einige Minuten mit Asif allein, dann kam er wieder raus. Hat anscheinend was im Wagen vergessen. Ging raus, kam wieder rein. Da musst du ihn gesehen haben.«
    Wield dachte darüber nach.
    »Der Dreckskerl hat mit dem Autotelefon jemanden angerufen. Scheiße, das gefällt mir nicht.«
    »Komm schon, Wieldy«, sagte Pascoe, beunruhigt, seinen sonst so phlegmatischen Freund so aufgewühlt zu sehen. »Mal den Teufel nicht an die Wand. Was soll denn deiner Meinung nach unten im Zellenbereich geschehen sein? Dass Asif zu Belchamber gesagt hat ›ach, übrigens, lässt man mal außer Acht, dass ich hier ziemlich in der Scheiße sitze aufgrund einer schwer wiegenden Anklage, wegen der ich dich angerufen habe, könnte es dich vielleicht interessieren, dass der Junge, der dir den Schwanz lutscht, ganz vertraulich in meinem Café einige Male mit einem Bullen rumgemacht hat‹? Und dass Belch dann zu seinem Wagen stürzt und einen Killer anruft und ihm sagt ›knöpf dir mal diesen Lee Lubanski vor, Aktion läuft ab sofort‹? Glaubst du das, Wieldy?«
    Wenn er geglaubt hatte, er könnte dem Sergeant durch Galgenhumor die Sorgen vertreiben, hatte er sich getäuscht.
    »Du kannst offensichtlich Gedanken lesen, Pete«, sagte Wield aufgebracht. »Sag mir, warum ich falsch liegen sollte.«
    »Weil das hier Mid-Yorkshire ist und nicht der Mittlere Westen. Weil ein Typ wie Belchamber vielleicht nicht sonderlich wählerisch ist, wie er sein Geld verdient, aber die zivilisierte, respektable Fassade, die er zur Schau stellt, ist mehr als nur eine Fassade. Er mag zu vielem fähig sein, aber ich bezweifle, ob er einen anderen Menschen umbringen lassen kann!«
    »Pete, du kapierst nicht. Männer, die Jungs benutzen, wie Belchamber es mit Lee tut, sehen in ihnen keine menschlichen Wesen. Sie sind für sie Spielzeug. Deshalb glaubt er, er kann am Telefon übers Geschäft reden, obwohl Lee anwesend ist. Lee ist für ihn eine zu vernachlässigende Größe. Der Junge hat eine Funktion, aber außerhalb dieser Funktion existiert er nicht. Und falls sich herausstellt, dass es doch so ist, dann bedeutet das nur, dass dieses Spielzeug kaputt ist, also wirfst du es weg und besorgst dir ein neues!«
    Wield stand am Ende seiner Ausführungen kurz davor, lauthals zu brüllen. Pascoe starrte ihn alarmiert an, als von der Tür Dalziels Stimme erdröhnte.
    »Was ist denn hier los? Ein Ehekrach? Nehmt doch etwas Rücksicht. In diesem Gebäude versuchen manche zu schlafen.«
    Pascoe erklärte es ihm.
    Der Dicke hörte aufmerksam zu, dann sagte er: »Also, Wieldy, was hängst du hier noch länger rum? Such den Burschen. Biete ihm Polizeischutz an, und wenn er nicht geschützt werden will, dann nimmst du ihn in Schutzhaft und bringst ihn hierher. Mach dich auf

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