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Die Lautenspielerin - Roman

Die Lautenspielerin - Roman

Titel: Die Lautenspielerin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Dienerinnen und einige Knechte. Zitternd vor Angst, was ihn oben erwartete, stieg er die Treppen hinauf. Das Geländer war zerbrochen, Stufen geborsten. Möbel, Teppiche, Geschirr und Schmuck waren verschwunden.
    »Gerwin, warte!«, rief Hippolyt.
    Doch er hatte den ersten Stock bereist erreicht, schrie auf und fiel auf die Knie. »Endres! Hippolyt, hier liegt Endres!«
    Sein Freund legte Gerwin die Hand auf die Schulter. »Wir können nichts mehr für ihn tun. Wer ist die junge Frau dort? Kennst du sie?«
    »Guillemette!«, schluchzte Gerwin und warf die Arme in die Luft, als er die Überreste ihres Kindes sah. »Jeanne!«, brüllte er. »Jeanne!«
    »Da sind noch Ketzer!«, rief jemand draußen auf der Straße.
    »Hippolyt, Hinrik, gebt acht!«, warnte Gerwin seine Freunde und zog seine Pistole aus dem Gürtel.
    Von den drei Kerlen, die ins Haus drängten, trug einer die roten Farben Anjous, die anderen beiden die bunte Tracht der Landsknechte. Als der mittlere, dessen rotblonde Mähne ihm über die Schultern fiel, mit wildem Blick zu ihnen hinaufstarrte, hielt Gerwin in der Bewegung inne. Das waren die Männer, die er in der Schenke am Seineufer gesehen hatte. Jetzt wusste er, warum er unbewusst auf sie aufmerksam geworden war. »Franz!«, brüllte Gerwin und feuerte seine Pistole auf den Verhassten ab.

    Franz taumelte, ging halb zu Boden und griff sich an die Schulter. Im nächsten Moment stürmte er wie ein blutender Stier auf sie zu.
    Hinrik wehrte ihn auf der Treppenmitte mit dem Degen ab und schrie: »Ich halte sie auf! Rettet euch!«
    »Wir lassen dich nicht im Stich!«, schrie Gerwin und sprang die Stufen hinunter.
    Hippolyt kam ebenfalls und hieb mit seinem Säbel auf die Angreifer ein. Hinrik versetzte Franz einen Streich auf den Schenkel, doch der Kerl schien aus Eisen und focht weiter, während seine Hose sich dunkel färbte. Durch die offene Eingangstür drängten weitere kampflustige Soldaten, und Hinrik rief: »Es sind zu viele! Zurück!«
    Plötzlich krachte die Treppe, deren angebrochene Pfeiler dem Ansturm nicht länger standhielten. Hinrik, Gerwin und Hippolyt retteten sich in den ersten Stock, während Franz mit dem berstenden Holz in die Halle auf seine Kumpane stürzte. »Zur anderen Seite!«, brüllte der Sachse auf Deutsch. »Du hättest mich nicht retten sollen! Ihr entkommt uns nicht, und wenn du Jeanne nicht findest, ich finde sie!«
    »Gerwin, sieh in den Zimmern nach, während die Kerle einen anderen Aufgang suchen«, sagte Hinrik leise und sah selbst in die Räume zu seiner Rechten und Linken.
    In Windeseile stieß Gerwin die Türen auf, doch Jeanne war nicht unter den Toten. »Der Keller! Sie hat von einem unterirdischen Gang gesprochen, durch den Pierre sie zum Friedhof gebracht hat.«
    Gemeinsam suchten sie nun nach einer versteckten Tür und fanden sie, als sie die Söldner über das Dach kommen hörten.
    »Ihr zuerst!«, befahl Hinrik, zog die schmale Tür hinter ihnen zu und legte den Riegel vor, der den Schlägen der Söldner jedoch nicht lange standhalten konnte.
    Gerwin und Hippolyt stolperten blindlings die engen, gewundenen
Treppen hinunter in die ungewisse Finsternis. Es dauerte nicht lange, und die Söldner waren ihnen auf den Fersen.
    »Medicus!«, brüllte Franz, und seine Stimme hallte durch das Treppenhaus, das sie jetzt verließen. Sie spürten den feuchten Untergrund der alten Abwasserkanäle.
    Als sie auf eine Gittertür stießen, wurde Gerwin von Panik erfasst, doch die Tür gab nach und schwang quietschend auf. Sie ließen sie wieder ins Schloss fallen, doch ein Verriegeln war in der Dunkelheit nicht möglich.
    Als sie an die erste Abzweigung kamen, entschied sich Hippolyt für den rechten Tunnel. »Wenn mich mein Orientierungssinn nicht täuscht, liegt der Friedhof in dieser Richtung.«
    So schnell es die Umstände erlaubten, liefen sie über den schlüpfrigen Boden, stolperten über Steine oder Knochen, wie Gerwin vermutete, nachdem er einmal gestürzt war, und rannten weiter.
    »Hier liegt jemand!«, rief Hippolyt leise. »Hilf mir, Gerwin.«
    »Eine Frau. Jeanne? Bist du das, Jeanne?« Gerwin tastete im Dunkeln nach dem Gesicht der Ohnmächtigen und zog sie an sich. Es war so dunkel, dass man die Hand nicht vor Augen sehen konnte.
    »Vater …«, murmelte Jeanne, und ihr Kopf sackte an Gerwins Schulter. »Ich trage sie«, sagte Gerwin und legte sich den zarten Frauenkörper über die Schulter.
    »Mein Kind«, murmelte Jeanne.
    Hinrik hatte sie gehört und hob

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