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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Augenblick traue ich weder Ihrer Urteilsfähigkeit noch Ihren Reflexen so recht. Sie können sich in Ruhe zurücklehnen. Meine Männer haben die Situation vollkommen unter Kontrolle.«
Wieder ratterte Gewehrfeuer auf, weiter entfernt diesmal.
Einen Herzschlag lang starrte Burke den Hünen wütend an. Seine Augen wurden schmal vor Zorn. Doch dann kam er dem Wunsch nach und reichte Terce die Beretta.
Kit Pierson fühlte, wie etwas von der Anspannung von ihr abfiel. Sie ließ die Luft aus ihren Lungen weichen. Was immer er sonst noch war, der Leiter dieses TOCSIN-Einsatzteams war kein Narr. Burke die Waffe abzunehmen, war ein kluger Zug gewesen, der ihr helfen würde, diese lächerliche und brisante Situation zu entschärfen. Sie beugte sich vor. »Hören Sie, lassen Sie uns überlegen, was wir tun können, um diese verfahrene Situation auf vernünftige Weise zu klären«, sagte sie beherrscht. »Erstens – falls mich tatsächlich jemand vom FBI hierher verfolgt hat, dann ist das ohne mein Wissen und ohne mein Einverständnis geschehen …«
»Seien Sie still, Ms Pierson!«, knurrte der Mann mit den grünen Augen kalt. »Es ist mir egal, ob oder warum Ihnen jemand gefolgt ist. Ihre Motive und Ihre Kompetenzen oder das Nichtvorhandensein von beidem sind nebensächlich.«
Kit Pierson erwiderte seinen starren Blick, und plötzlich wurde ihr bewusst, dass ihr von diesem Mann ebenso große Gefahr drohte wie von Burke – und möglicherweise sogar eine noch viel größere.

Nahe Paris
    Mit leise summenden Motoren flogen die zwei unbemannten Fluggeräte in einer Höhe von dreitausend Fuß Richtung Westen. Unter ihnen glitten Wälder, Straßen und Dörfer vorüber und verschwanden im Dunst des frühen Morgens hinter ihnen. Die Sonne, die im Osten über den mäandernden Tälern der Seine und der Marne aufging, war ein riesiger roter Feuerball über dem durchscheinenden, sich allmählich auflösenden grauen Dunst.
    Als sie sich Paris näherten, veränderte sich die Landschaft allmählich und war jetzt dichter besiedelt und von den Narben menschlichen Tuns bedeckt. Die alten, von Wäldern und Feldern umgebenen Dörfer machten größeren und moderneren Vororten Platz. Die Hochhauskomplexe und Wohntürme der Satellitenstädte tauchten auf, die in regellosen Abständen voneinander und in einem weiten Bogen um den inneren Kern der Stadt wie Klippen emporragten.
    Lange, weiße Kondensstreifen durchkreuzten den Himmel hoch über den beiden Flugrobotern, Schweife aus Eiskristallen, die in der klaren, kalten Luft schwebten und Flugkorridore großer Passagierjets markierten. Die unbemannten Fluggeräte näherten sich den Flugschneisen von zwei Flughäfen – Le Bourget und Charles de Gaulle. Angesichts ihrer sehr kleinen Größe waren die Chancen, dass sie vom Radar erfasst wurden, sehr gering, doch die Männer, die sie kontrollierten, wollten unnötige Risiken vermeiden. Vorprogrammierten Instruktionen folgend, sanken beide Drohnen auf eine Flughöhe von fünfhundert Fuß und drosselten ihre Fluggeschwindigkeit auf nahezu konstante einhundertsechzig Kilometer pro Stunde.
    Feldexperiment-Kontrollraum im Innern des Zentrums
    Der Kontrollraum des Zentrums lag im Innern des Komplexes und wurde von einer Reihe verschlossener Türen gesichert, die nur jene Mitarbeiter passieren konnten, die im Besitz einer Sondergenehmigung waren. In dem verdunkelten Raum saßen mehrere Wissenschaftler und Techniker vor großen Instrumentenkonsolen und überwachten gebannt die Bilder und Daten, die aus Paris eintrafen – sowohl von den an verschiedenen Orten installierten Bodensensoren wie auch von jenen an Bord der beiden Drohnen. Die minütlich aktualisierten Daten bezüglich Windrichtung, Geschwindigkeit, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck wurden automatisch in ein komplexes Zielerfassungsprogramm gespeist. Zwei große Bildschirme zeigten das Terrain vor und unterhalb der beiden Drohnen. Zahlen in der rechten unteren Ecke der Bildschirme gaben die Zielentfernung an und flackerten kurz, wenn das Programm exakt errechnete Neujustierungen auf die Zielpunkte beider Flugroboter vornahm. Die Männer im Kontrollraum strafften die Schultern und beobachteten mit wachsender Erregung und Spannung, wie sich die Entfernungsangaben in immer kürzer und schneller werdenden Sprüngen der Null näherten.
    0,4 km, 0,3 km, 0,15 km … Der Befehl »Initialisieren« blinkte rot auf beiden Bildschirmen. Gleichzeitig sendete das Zielerfassungsprogramm ein verschlüsseltes Funksignal

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