Die Lebenskünstlerin (German Edition)
rutscht.
„Am Liebsten würde ich dich hier vor allen Leuten auf den Tisch legen und deine heiße Feuchtigkeit austrinken. Bestimmt riechst und schmeckst du köstlich.“ Seine Hand wandert an meiner Wirbelsäule hinauf und löst in meinem allerheiligsten Lustzentrum kleine wohlige Stromstöße aus.
„Ich bin so gierig darauf, das herauszufinden“ flüstert der Gottesfürchtige und bannt mich mit seinen Worten.
Verbaler Sex mit einem Adventisten? Eine neue Erfahrung. Begierig und lernbereit lausche ich seinen Worten, doch werde ich mir den Beelzebub nicht austreiben lassen.
Wahrhaft verheißungsvoll haucht er mit heißem Atem in mein Ohr: „Ich bin sehr geschickt mit meiner Zunge und höre dich schon stöhnen und nach mehr wimmern. Vermutlich wirst du schreien, wenn die orgastische Flut kommt und die Wellen über deinen Körper hereinbrechen.“
Ich seufze leise und murmelte irgendwas. Mein Höschen ist total nass, hoffentlich hinterlasse ich keinen feuchten Fleck, wenn ich später gehe.
„Wenn ich genug von deinem Saft getrunken habe und du offen und feucht nach mehr bettelst, stecke ich dir meinen dicken, festen Schwanz ins hungrige und gierige Loch. Dann pumpe ich dir kraftvoll den Teufel aus deinem sündigen Körper, du kleine Hexe.“
Abrupt reißt mich die Bedingung aus meiner Trance: „Darf es noch was sein?“ Sie wischt lustlos mit einem stinkigen Lappen über den runden Bistrotisch und befördert die Krümel auf den Boden.
„Nein, es reicht“ erkläre ich doppeldeutig. Mein Verstand ist wieder tonangebend und präsent.
Sogleich schimpfe ich mit den vollen Lippen über deren satanistischer Doppelmoral und Scheinheiligkeit. Die angestaute sexuelle Energie entlädt sich unfein in einem verbalen Gefecht. Kaum zu glauben, dass ich eben noch vor Lüsternheit triefte.
Seine Heiligkeit wirft mir vor, ich hätte ihn verhext. Es sei meine Schuld, dass er so gierig auf meinen Körper sei und mich unbedingt haben will.
Frustriert ziehe ich ab.
Wieder mal eine Nullnummer. Zwar hatte ich immerhin ein wenig Verbalerotik, aber mit Heimlichkeiten und Scheinheiligen will ich nichts zu tun haben. Na ja, mit dem ganzen spirituellen Kram habe ich ebenso arg dick aufgetragen, doch er hätte den Spaß dahinter spüren müssen.
Abermals ein missglücktes Date. Ich sollte es endlich aufgeben. Eine Runde Selbstmitleid steht an. Was habe ich ein tristes Leben ohne Freude und Liebe.
Hätte ich wenigstens eine Familie. Doch die Fahrten zu meinen Eltern in die kalte Finsternis nerven nur. Diese Besuche laufen immer ähnlich ab: Ich sitze neben dem Bett meiner Mutter, mein Vater sagt nur Hallo und Tschüss . Wenn niemand im Haus ist, erzähle ich meiner Mutter planlos aus meinem Leben.
Ich glaube nicht, dass sie überhaupt noch irgendwas mitbekommt. Sie liegt vollgepumpt mit Morphium da, die Augen sind geschlossen. Gelegentlich vernehme ich ein leises Wimmern. Vielleicht täusche ich mich damit auch.
Große Hoffnungen und ein jämmerliches Ende
Aus der Befürchtung heraus, gänzlich zu vereinsamen, plane ich noch mal ein Treffen mit einer weiteren Internetbekanntschaft. Die Angaben, die Bernd über sich macht, klingen vielversprechend. Doch dass das meist nicht stimmt, das habe selbst ich längst begriffen. Auch deshalb soll dies mein letztes Blind-date sein. Wirklich.
Ich stehe in der leeren Bäckerfiliale und langweile mich. Alles ist geputzt und sortiert, die Abrechung schon vorgefertigt. Kaum Kundschaft heute. Dann bekomme ich eine SMS von Bernd, meinem potentiellen Blind-date.
Froh über die Abwechslung schreibe ich angeregt und eifrig zurück. Da der Netzempfang hinter der Verkaufstheke schlecht ist, flitze ich zum Abschicken der Kurznachrichten dauernd in den Kühlraum. Glücklicherweise ist heute wenig Kundschaft zu bedienen.
Intensivst mit dem schriftlichen Austausch beschäftigt, registriere ich nebenbei eine gewisse Unruhe in meiner Umgebung. Eine Frauenstimme schreit irgendetwas Unverständliches. Da aber so viele Kunden in den angrenzenden Discounter ein- und ausgehen, vermute ich einen Streit und kümmere mich nicht darum.
Es wird lauter, ein paar Leute laufen hinaus auf den Parkplatz. Es interessiert mich immer noch nicht. Die aufregenden Kurznachrichten mit Bernd beanspruchen meine absolute Aufmerksamkeit.
Draußen kreist irgendein Hubschrauber. Nervig das Getöse.
Plötzlich stehen zwei großgewachsene Polizeibeamte mit voller Montur vor meiner Kuchentheke, so mit
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