Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Titel: Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Thiele
Vom Netzwerk:
graues Nichts. Von Zeit zu Zeit leuchtete die Umgebung hell auf. Blitze, mutmaßte Kex. Seine Hände verkrampften sich an den Armlehnen. Auch Nomo sah angestrengt nach vorn, ihr Rückgrat steif gegen die Lehne gepresst. Sie atmete in kurzen Zügen. Die Maschine der Alten wackelte heftig, einer der Blitze traf sie. Für einen Moment flimmerten einige der Lichter auf dem Pult vor Kex. Dieses dröhnende Geräusch, an das sich Kex beinahe gewöhnt hatte, stockte. Das Gefühl zu fallen, folgte nur Sekundenbruchteile darauf. Sie drehten sich ein paar Mal um die eigene Achse.
    „Tu doch was, wir stürzen ab!“, schrie Nomo panisch.
    Kex musste sich übergeben. Dabei klammerte er sich an einen kleinen Knüppel, der vor ihm aus der Konsole ragte. Die Drehung um die eigene Achse hörten auf, wurden abgelöst durch mehr oder minder heftige Bewegungen in die eine oder andere Richtung. Ganz so, als könne sich die Maschine nicht entscheiden, welche sie wählen soll. Sie verließen das graue Nichts. Unter ihnen breiteten sich endlose Ruinen aus, die  bald darauf von intakten Gebäuden ersetzt wurden. Beängstigend schnell kamen sie näher, noch beängstigender wurden die Gebäude immer höher. Bald würden sie damit kollidieren, einfach an einer der Wände zerschellen.
    „Nach links, wir müssen nach links“, rief Nomo.
    Dabei griff sie Kex Hände an dem Knüppel drückte diesen nach links. Die Maschine neigte sich, flog eine Kurve nach links, an einem der Gebäude vorbei, auf das nächste zu. Im letzten Moment zog Nomo den Knüppel wieder zu sich heran. Ihre Hände zitterten dabei. Nur Zentimeter donnerten sie an einer Glasfront entlang. Einige der Scheiben zerbrachen sogar.
    „Wir müssen landen, da vorn auf dem Platz!“, keuchte sie.
    Landen? Was bedeutete das? Kex hatte keine Ahnung, was er tun sollte. Noch immer war ihm fürchterlich schlecht. Der Knüppel in seinen Händen lenkte offensichtlich die Maschine, doch Kex fehlte jedes Verständnis dafür. Er konnte ihn lediglich in seiner Position halten, so dass sie halbwegs geradeaus flogen. Nomos zitternden Hände auf seinen, waren dabei keine Hilfe. Viel zu schnell allerdings kam dabei der Boden näher. Kurz vor dem Aufschlag blinkten einige rote Lichter, ein greller Ton erklang mischte sich mit verstärktem Dröhnen. Die Maschine bäumte sich noch einmal auf, dann krachte sie auf den Boden. Glas zerbarst, die obere Hälfte der Kabine wurde weggerissen. Irgendein längliches Teil flog über Kex hinweg, rasierte ihm einige Haare vom Kopf. Die ganze Maschine rutschte zusammen mit Kex und Nomo noch einige Meter über den Platz, wurde erst von einem Brunnen gestoppt. Die Stoffstreifen ruckten, schnitten sich förmlich in Kex Brust und Schultern. Es presste ihm dabei die Luft aus den Lungen. Dann wurde er mitsamt dem Stuhl aus der Maschine in den Brunnen geschleudert. Zum Glück federte das Wasser den Sturz ab, dennoch schrammten seine Beine schmerzhaft über einige Steine. Mit letzter Kraft konnte er sich noch mit den Armen aus dem Wasser stemmen und so vor dem Ertrinken retten. Der Krach des Absturzes wurde wenig später durch heulende Geräusche abgelöst. Sie kamen von jenseits des Platzes und näherten sich schnell. Nomo stieg zu Kex in den Brunnen, befreite ihn endlich von den Stoffstreifen, die ihn noch immer im Sitz festhielten.
    „Bist du verletzt? Du blutest!“, sagte sie besorgt.
    Tatsächlich schmeckte Kex Blut auf der Zunge. Auch aus seiner Nase tropfte es. Bevor er noch reagieren konnte, drückte ihm Nomo ein Tuch ins Gesicht und seinen Kopf nach hinten. Ein komisch anmutendes Gerät der Alten mit zwei dünnen Rohren an der Seite und einem dieser seltsamen Augen – wie er es über der Tür an dem großen Gebäude gesehen hatte – schwebte plötzlich vor ihnen. Nomo verkrampfte bei dessen Anblick spürbar. Das Gerät musterte vor allem Kex intensiv. Dann leuchtete ein rotes Licht auf.
    „Sie sind in eine für Naturalisten verbotene Zone eingedrungen! Bitte verhalten Sie sich ruhig und folgen mir. Sie erhalten einen fairen Prozess. Achtung Warnung! Ich bin befugt, Sie bei Zuwiderhandlungen zu terminieren“, ertönte eine Stimme aus dem Gerät.
    „Verdammt!“, kommentierte Nomo.
    Dann verdrehte sie leicht die Augen, legte angestrengt die Stirn in Falten. Die kleine Maschine drehte sich zu ihr, piepte von Zeit zu Zeit. Fast hatte Kex den Eindruck, Nomo und die Maschine würden miteinander reden, nur das Nomo dabei kein Wort sagte. Letztlich wechselte das

Weitere Kostenlose Bücher