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Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Titel: Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Thiele
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ratterte in die Dunkelheit. Draußen vor den Fenstern schoss der Tunnel an ihnen vorbei, erhellt vom flackernden Licht aus dem Inneren. Kex wurde schlecht, er musste sich übergeben. Wenn wenigsten Pst aufhören würde zu schreien. Die erste Frauenstimme meldete sich wieder, wurde von Pst fast übertönt.
    „… rasse, der … endet … bitte alle … eigen“
    Gleich darauf folgte die zweite Frauenstimme, unverständliches Kauderwelsch. Die Schlange bremste, was Kex Übelkeit noch verstärkte. Er übergab sich erneut. Schließlich kam die Schlange zum stehen, die Tür öffnete sich. Kex rannte hinaus, fiel nach wenigen Metern schwer atmend auf die Knie. Auch Pst verließ die Schlange, vorsichtig, wie es seine Art war. Endlich schrie er nicht mehr, die Stille tat gut. Nach einer Weile beruhigte sich Kex langsam, hob das erste Mal den Kopf und sah sich um. Die Halle glich beinahe der, in der sie in die Schlange eingestiegen waren. Nur brannte hier nirgends ein Licht der Alten. Wo das Licht aus dem Inneren der Schlange nicht hinreichte, herrschte Dunkelheit.
    „Weg in die Stadt. Junge kann nun gehen“, sagte Pst.
    Er stand an einer langen Treppe, die nach oben führte. Kex raffte sich auf, ging zur Treppe. Nach kurzem Zögern stieg er die Stufen nach oben. Pst folgte mit einigem Abstand. Leise murmelte er vor sich hin, sprach von den bösen Männern und davon, dass er Kex vor ihnen verstecken müsse. Zumindest reimte sich dies Kex aus den wenigen Satzfetzen zusammen, die er verstand. Oben angekommen, endete ein kurzer Gang als Sackgasse. Die Trümmer der eingestürzten Decke versperrten den weiteren Weg. Im ersten Reflex ließ Kex die Schultern sinken, bis er sich an diesen Gang erinnerte und zur Decke aufblickte. Dort klaffte – so wie in seiner Kindheit – noch immer das Loch, der Weg nach draußen. Ohne großartig zu überlegen, begann Kex, Trümmer vom Ende des Ganges unter dem Loch aufzustapeln. Pst sah ihm dabei zu, bei jedem Geräusch schnellte sein Zeigefinger zum Mund und Pst rannte zur Treppe, sah nach, ob nicht jemand von dort heraufstieg. Kex Aufgabe stellte sich schwerer heraus, als sie zu Anfang aussah. Viele der Trümmer klemmten fest, waren ineinander verkeilt oder schlicht viel zu schwer, um sie davonzutragen. Auch fehlte es an genügend Licht für die Arbeit. Nach etwa einer Stunde pausierte Kex, setzte sich resigniert auf eine aus den Trümmern herausragende Betonplatte und blickte auf das klägliche, nicht einmal einen halben Meter hohe Häufchen Steine, das er bisher zusammen getragen hatte. Pst stellte sich plötzlich auf den winzigen Hügel, steckte seinen Arm nach oben. Er erreichte gerade eben mit den Fingerspitzen den Rand des Loches.
    „Pst Leiter für Jungen. Aber Pst hat Angst um Jungen, böse Menschen in der Stadt werden ihn fangen. Pst vor bösen Menschen geflohen, sich vor ihnen hier versteckt. Böse Menschen immer noch warten auf Rückkehr von Pst und Jungen“, sagte er.
    Skeptisch musterte Kex Pst. So dünn und verhärmt der alte Mann aussah, würde er Kex Gewicht kaum tragen können. Pst verschränkte die Hände vor seinem Bauch.
     „Pst Leiter für Jungen“, sagte er.
    „Bist du dir sicher, dass du mich tragen kannst?“, fragte Kex.
    „Junge nach oben klettern, geschwind, geschwind“, forderte ihn Pst auf, während er sich kurz nach allen Seiten umsah.
    Vorsichtig setzte Kex seinen Fuß in Pst Hände, hielt sich an dessen Schultern fest. Jeden Moment fürchtete er, der alte Zausel würde aufschreien, seine Hände auseinanderreißen und davonrennen. Doch es geschah nicht. Pst zitterte, ächzte unter Kex Gewicht, als dieser langsam auf seine Schultern kletterte, aber er hielt stand. Auf Pst Schultern stehend konnte Kex ein gutes Stück in das Loch hineinreichen, fand genügend Halt, um sich nach oben zu ziehen und hindurch zu klettern. Es war eng, enger als er es in Erinnerung hatte. Vielleicht lag es aber auch daran, dass er selbst viel größer war, als damals. Endlich erreichten seine Hände die obere Kante, kurz darauf steckte Kex den Kopf aus dem Loch, wuchtete mit einer letzten Anstrengung seinen Körper hinterher. Er hatte es geschafft, er war frei, zurück in der Stadt. Beinahe hätte er vor Freude geweint. Dann fiel ihm Pst ein. Der Keller war stockfinster, Kex tastete sich auf dem Boden voran. Nach einer Weile fand er das alte Seil, nach dem er gesucht hatte. Doch als er daran zog, zerriss es in seinen Händen. All die Jahre in der feuchten Luft des Kellers,

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