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Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Die Legende der Dunkelheit: Thriller

Titel: Die Legende der Dunkelheit: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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betraten, von der Busch bis dahin nicht gewusst hatte, dass es sie überhaupt gab. Er war schon mehr als einmal in Vegas gewesen, und obwohl er sich dort jedes Mal ausgesprochen gut unterhalten hatte, konnte er sich ziemlich genau an das Wynn , das Mirage , das MGM und das Bellagio erinnern, prachtvolle Paläste, bei denen man keine Kosten gescheut hatte.
    Doch das Venetian Macao stellte alle in den Schatten und verzauberte die Sinne mit reinem Luxus. Hinter dem hoch aufragenden Eingang taten sich eine Vorhalle und ein Säulengang mit einer handbemalten Decke auf, die aussah, als hätte Michelangelo sie geschaffen, nachdem er sich in der Sixtinischen Kapelle warm gemacht hatte.
    Es gab Massen von unaufdringlichem Personal, das sich im Hintergrund hielt, aber sofort zur Stelle war, wenn sie einem von den Augen ablasen, dass man eine Frage oder einen Wunsch hatte. Es gab über 750 Spieltische, doch es schien nirgendwo Gedränge zu herrschen.
    Eigentlich gab es innerhalb des Venetian vier Casinos: das Phoenix , das Golden Fish , das Imperial House und das Red Dragon . Die vier gewaltigen Anlagen waren um die Eingangshalle herumgebaut.
    Das Publikum war überraschend vornehm, Männer und Frauen aus aller Herren Länder, die ihre elegantesten Outfits trugen, als gingen sie in die Oper oder zu einem Abendessen beim Präsidenten. Das war ganz anders als in Vegas, wo die Leute in Shorts und T-Shirt kamen. Hier hatten die Menschen ein Gespür für Klasse wie in den Sechzigerjahren im Casino von Monte Carlo, wo Männer im Smoking stoisch ein Vermögen verspielten, während ihre Ehefrauen und Geliebten im Abendkleid hinter ihnen standen, bereit, ihnen zum Trost Sex zu bieten.
    Sie blieben an der Hotelrezeption stehen, wo Jon eine auffallend schöne Frau mit schwarzen Haaren und Mandelaugen ansprach.
    »Willkommen im Venetian«, sagte die Frau.
    »Vielen Dank«, erwiderte Jon und reichte ihr seine Kreditkarte und seinen Ausweis.
    »Dieses Haus ist noch nie ausgeraubt worden, hier hat es noch nie irgendeinen Zwischenfall gegeben«, sagte Busch zu Michael, die beide etwas abseits standen und die Menschengruppen an den verschiedenen Spieltischen beobachteten. »Zwischenfälle gibt es überall: im Casino, im Feinkostgeschäft, in der Autowaschanlage. Du kannst mir nicht erzählen, dass hier in vier Jahren noch nie ein krummes Ding gelaufen ist.«
    »Die müssen einen hervorragenden PR-Knaben haben, der das alles geheim und aus den Medien raushält«, meinte Michael.
    »Oder irgendein ›besonderes‹ Hilfsmittel, das die perfekte Abschreckung ist«, erwiderte Busch mit unheilvoller Stimme.
    Die drei Suiten lagen direkt nebeneinander. Sie waren über einhundertsiebzig Quadratmeter groß, mit einem Wohnzimmer, einem separaten Schlafzimmer und einem mit italienischem Marmor gefliesten Bad, und außerdem gehörte zu jeder Suite ein komplett eingerichteter Bürobereich, eine gut bestückte Bar und ein Balkon mit Blick über die künstlichen Kanäle.
    Nachdem sie sich ihre Zimmer angeschaut hatten, trafen sie sich in Buschs Suite.
    »Wir können in unseren Zimmern schlafen«, erklärte Jon. »Der Unterschlupf ist für die Vorbereitungen. Ich werde Ihre Taschen herbringen lassen, aber ich würde vorschlagen, dass Sie beide sich in den Geschäften hier im Haus ein paar neue Sachen kaufen. Sie können einen Schneider kommen und sich die Sachen maßschneidern lassen. Dann fügen Sie sich besser ins Bild. Setzen Sie die Kosten auf die Zimmerrechnung.«
    »Ich hoffe, die haben hier meine Größe«, sagte Busch und ließ in gespielter Eitelkeit seine Oberarmmuskeln spielen, obwohl seine Bemerkung eigentlich nur auf seine ein Meter fünfundneunzig Körpergröße gemünzt war.
    »Wir müssen uns zeigen«, erklärte Jon und gab Michael und Busch Chips im Wert von jeweils fünfzigtausend Dollar.
    »Mit Freuden«, meinte Busch und grinste.
    »Wer finanziert das?«, wollte Michael wissen.
    Jon überging Michaels Frage. »Wir haben um Mitternacht eine private Führung durch die Untergeschosse angesetzt. Wir können uns dafür so viel Zeit nehmen, wie wir brauchen.«
    »Damit unsere Gesichter auch ja von den Überwachungskameras erfasst werden?«, schimpfte Michael. »Damit sie uns leichter schnappen, bevor wir überhaupt in die Nähe von unserem Ziel kommen?«
    »Sie haben darum gebeten, sich die Untergeschosse anzusehen, den Bereich, in den Sie einbrechen müssen«, erwiderte Jon ohne irgendeine Regung. »Ich verschaffe Ihnen diese

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