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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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nicht auf das Tier. Für das Pferd war das allerdings kein Trost, da es allein durch ihre Gegenwart in Panik geriet.
    Kahlan spähte nach unten, versuchte festzustellen, wo sich das Pferd befand. So müde sie war, sie musste sehr bald aufbrechen, schon um zu verhindern, dass die auftauchenden Hunde das Pferd verschreckten. Wenn es in Panik geriet, konnte es sich verletzen, und falls es sich ein Bein brach, war sie erledigt.
    Auch durfte sie sich niemals im Baum von den Hunden stellen lassen, da sie das Pferd dann nicht nahe genug an die kläffenden schnappenden Hunde heranbekäme, um aufsitzen zu können. Die Vorstellung, in der Falle zu sitzen, während das Pferd sich in dem Durcheinander losriss und ohne sie davongaloppierte, gefiel ihr ganz und gar nicht. Sobald es hell genug war, würde sie aufbrechen.
    Außer ein paar Keksen, einigen Nüssen dann und wann sowie einem Stückchen Trockenfleisch aus ihrem Rucksack hatte sie kaum etwas gegessen. Ihr war immer noch übel, eigentlich mochte sie überhaupt nichts zu sich nehmen, aber da sie bei Kräften bleiben musste, zwang sie es hinunter.
    Sie hatte Fieber, ihr Arm pochte schmerzhaft. Wegen ihrer Übelkeit lebte sie in ständiger Angst, sich übergeben zu müssen, also aß sie nur gerade so viel, wie sie für unbedingt erforderlich hielt.
    Als sie die Umgebung nach irgendeinem Anzeichen der Hunde absuchte, meinte sie ein Stück entfernt zwischen den Bäumen eine Gestalt zu erkennen.
    Sie schien menschlich zu sein.
    Sie wollte schon rufen, ob sie ihr vielleicht helfen könnte, als ihr die Art dieses Wesens, sich zu bewegen, auffiel. Als Gehen konnte man es eigentlich nicht bezeichnen, eher war es eine Art Gleiten durch die Schatten.
    Sie beugte sich auf dem Ast nach vorn, um es sich genauer anzusehen. In diesem Moment brachen die ersten Sonnenstrahlen durch die Wipfel.
    Und Kahlan gewahrte, dass die Gestalt, die sie zunächst für einen Menschen gehalten hatte, tatsächlich ein Hund war – ein großer schwarzer Hund –, das Leittier des Rudels, das nun zwischen den Bäumen hervorgeschlichen kam.
    Ihr war unbegreiflich, wie sie es für einen Menschen hatte halten können. Mit der Angst, die sie beim Anblick des Leithundes überkam, stieg sofort Panik in ihr hoch, und sie hatte nur noch einen Gedanken: fort von hier.
    Kahlan langte nach unten, holte den Strick Hand über Hand und so schnell wie irgend möglich ein und zog das Pferd zum Baum herüber.
    Als es genau unter ihr stand, kletterte sie auf einen niedrigeren Ast der Eiche und ließ sich auf den Rücken des Tieres fallen.
    Kahlan sah sich um; zwischen den Bäumen näherte sich das Hunderudel. Kaum hatten die Hunde sie erblickt, stimmten sie ihr Geheul an. Als das Pferd daraufhin augenblicklich durchging, beugte sich Kahlan nach vorn, über den Widerrist des Tieres.
    Die Hatz war wieder in vollem Gang.

78
    Kahlan lenkte ihr Pferd unter die mächtigen Föhren, schaute dabei immer wieder über ihre Schulter, um nicht aus dem Blick zu verlieren, wie nah die Hunde ihr bereits gekommen waren. Zwischen den gewaltigen, über ihr emporragenden Stämmen war vom Himmel fast nichts zu erkennen, selbst die untersten Zweige befanden sich weit über ihr und außer Reichweite. Die eisengraue Wolkendecke machte alles noch düsterer und verwandelte das Unterholz in eine dunkle Welt, durch die das Pferd sich mühsam vorantasten musste.
    Der feine Nieselregen sammelte sich auf den Föhrennadeln, bis die Tropfen schließlich groß genug waren und herunterfielen. Es war immer wieder ein verstörendes Gefühl, wenn ihr diese dicken Tropfen aufs Geratewohl ins Gesicht klatschten. Ihr war kalt, sie war durchnässt und fühlte sich elend. Sie musste sich konzentrieren, um den kaum erkennbaren Pfad durch diese Pflanzung junger Föhren nicht aus den Augen zu verlieren, die die unteren Lagen des dichten Waldes wie ein Teppich bedeckte.
    Vielerorts waren die Bäume über den Pfad gewuchert, der viel zu selten benutzt wurde, um frei zu bleiben, dann wieder überdeckten Flächen dichter Farne jede zarte Andeutung dieser selten beschrittenen Route durch die urwaldartige Wildnis.
    Kahlan war in einem Palast aufgewachsen und nicht gerade versiert im Aufspüren undeutlicher Pfade. In Erfüllung ihrer Amtspflichten als Konfessorin hatte sie stets die Straßen und viel benutzten Wege zwischen den Bevölkerungszentren der Midlands benutzt, zudem war sie stets in Begleitung eines Zauberers gereist. Mittlerweile schien das so lange zurückzuliegen,

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