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Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Titel: Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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meinst du!«, fuhr Pan ihn an.
    »Ja, ja, für das, was du gesehen hast. Was aber niemand sonst gesehen hat, wenn ich dich daran erinnern darf.« Bantry beugte sich vor. »Ich kenne Skeal Eile und Leute wie ihn. Ich weiß, wie sie denken. Wenn du sie verärgerst, wirst du es dein Leben lang bereuen. Und wenn du diesen Bericht abgibst, wirst du merken, was das bedeutet, und das möchtest du lieber nicht am eigenen Leib erfahren. Überlass Trow die Angelegenheit.«
    Panterra nickte. »Danke für deinen Rat, aber ich habe in dieser Angelegenheit bereits eine Entscheidung getroffen. Und die werde ich nicht umstoßen.«
    Bantry wich zurück und schüttelte resigniert den Kopf. »Nein, das wirst du nicht. Du bist willensstark und dickköpfig, Pan. Aber das weiß ich bei einem Mann zu schätzen. Selbst dann, wenn er verquere Vorstellungen hat. Gute Nacht.«
    Er winkte noch einmal flüchtig und verschwand wieder zwischen den Bäumen. Pan sah ihm nach, dann drehte er sich um und ging in sein Haus.
    Es dauerte lange, bis er endlich Schlaf fand.

KAPITEL 5
    Als Panterra bei Sonnenaufgang erwachte, war es bitterkalt, und er konnte die Wölkchen sehen, die sein Atem in der Luft bildete. Rasch stand er auf, trat zu den vorderen Fenstern und blickte hinaus. Der Boden war überfroren, und eine weiße Schicht kleiner Eiskristalle glitzerte im fahlen Frühlicht. Er wechselte zu einem anderen Fenster, von dem aus er einen Teil der oberen Bergwiesen der Declan-Schlucht sehen konnte. Die Schneegrenze war schon unter den falschen Horizont vorgerückt, der von den Silhouetten der Baumwipfel gebildet wurde.
    Er starrte hinaus auf die Berge, den Schnee und den Dunst, der wie ein Tuch aus Gaze über allem hing, und fragte sich, warum der Frühling sich dieses Jahr wohl so viel Zeit ließ.
    Schließlich kehrte er dem Fenster den Rücken zu und ging zu dem großen steinernen Herd, um Feuer zu machen. Dabei dachte er an frühere Zeiten. Als er noch ein kleiner Junge war, stand seine Mutter immer sehr früh zum Feuermachen auf. Wenn Pan aufwachte, brannte das Feuer schon lange, so dass das Haus warm und einladend auf ihn wirkte.
    Seine Mutter hätte jetzt in der Küche gekocht, ihm Kuchen und Brot gebacken, Eier gebraten oder was er sonst für Leckereien bevorzugte. Er würde die Wurst oder das Rindfleisch riechen, das auf dem Feuer köchelte, und auf dem Tisch stünden große Gläser mit kalter Milch und heißem Malzbier.
    Dann hätte seine Mutter alles stehen und liegen lassen, womit sie sich gerade beschäftigte, wäre zu ihm gekommen, hätte ihn in die Arme genommen, ihm einen guten Morgen gewünscht und ihn spüren lassen, wie froh sie war, ihn bei sich zu haben.
    Er schüttelte den Kopf. Das alles schien so lange her zu sein.
    Er kniete sich neben den Herd und schlug mit dem Feuerstein Funken in den Zunder, um das Feuer zu entfachen, dann legte er zwei größere Scheite nach, damit er auf ihrem Feuer kochen konnte. Er nahm Brot, Käse und Fleisch aus dem Vorratsschrank und stellte es auf den Tisch. Dann kochte er Wasser für Tee und deckte Teller, Tassen und Bestecke für zwei. Er war fast fertig, als Prue auch schon an der Tür klopfte und ihren Kopf in die Küche steckte, ganz so, wie er es erwartet hatte.
    »Ist der da für mich?«, fragte sie und zeigte auf den zweiten Teller.
    Natürlich wusste sie es schon. Der zweite Teller war immer für sie bestimmt. Es war ihr morgendliches Ritual, wenn sie nach einer langen Expedition wieder zu Hause waren. Aber sie fragte nun einmal gerne, und er mochte es gern hören, also spielten sie das Spiel weiter, auch wenn es ihnen schon seit langem zur Gewohnheit geworden war. Im Übrigen würde ohnehin niemand sonst kommen, um mit ihm zu essen. Jedenfalls nicht uneingeladen.
    »Setz dich«, lud er Prue ein und legte ihr ein dickes Kissen sowie einen Überwurf zurecht, den seine Mutter gemacht hatte.
    Sie trug noch immer dieselbe Kleidung wie in der vorangegangenen Nacht und sah aus, als ob ihr der Schlaf ebenso schwergefallen war wie ihm. Schnell zog sie die Tür hinter sich zu und kam herein. Sie hatte die Arme um sich geschlungen und die Stirn gerunzelt.
    »Draußen friert es. Es ist nicht mehr so warm wie gestern.« Sie setzte sich und hielt die Hände vor das Feuer. »Glaubst du, es wird noch mal Frühling? Oder spielt uns die Natur nur einen Streich?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich bin mir zwar nicht sicher, aber ich glaube, der Winter ist fast schon vorbei. Du hast doch gesehen, wie die

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