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Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Titel: Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Ament. Ich bin allgemein nicht hoch angesehen. Ich sage zu schnell meine Meinung und erkenne nicht sofort, welcher Platz mir zukommt. Mein Ehemann duldet mich, doch es gibt nur wenige, die ihn für seine Geduld oder seine Weisheit bewundern, was mich angeht. Aber meine Familie ist alt und hat großen Einfluss, und sie schützt ihre Angehörigen. Selbst mich.«
    »Weiß denn Sider Ament von alldem nichts?«, hakte Panterra nach. »Hat er wirklich so wenig Ahnung von den Ambitionen Skeal Eiles? Ist das wirklich so?«
    »Es ist so. Der Graue verliert keine Zeit mit solchem Unfug. Sider Ament ist nicht der, der er zu sein scheint. Davon habt ihr schon etwas mitbekommen. Er ist ein Krieger, ein Kämpfer, sehr stark und geschickt. Er schützt uns alle, indem er an den Rändern des Tals patrouilliert und nach den Wesen Ausschau hält, die aus der äußeren Welt eindringen könnten. Wenn er euch sagt, dass diese Wesen kommen, solltet ihr ihm glauben. Und wenn er sagt, sie seien bereits hier, dann solltet ihr es nicht anzweifeln. Gegen diejenigen, die nichts davon wissen wollen, können wir nichts ausrichten… es sind Narren, die glauben, Dogmen und Wahrheit wären ein und dasselbe. Sider Ament weiß das auch. Aber er weigert sich, seine Zeit damit zu vergeuden, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Er kann die Realität nicht mit Worten verändern. Das können nur Konfrontationen, wie ihr sie vor zwei Tagen in der Declan-Schlucht erlebt habt.«
    »Also müssen wir weglaufen«, endete Panterra. »Aber wohin sollen wir uns wenden?«
    »Ihr habt anderswo Freunde und Familie«, antwortete sie. »Geht dorthin.«
    »Wir könnten zu den Elfen gehen!«, rief Prue plötzlich. »Die Orullians würden uns helfen. Hat Sider Ament nicht gesagt, wir sollten auch den Elfen seine Warnung übermitteln?«
    Aislinne nickte zustimmend. »Ein guter Plan. Geht zu den Elfen und erzählt ihnen eure Geschichte. Doch wägt genau ab, mit wem ihr sprecht, und passt auf, dass ihr keine unerwünschte Aufmerksamkeit auf euch zieht. Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass die Elfen eure Geschichte von vornherein anzweifeln werden, und sie werden gewiss schneller auf das reagieren, was ihr zu sagen habt. Sie hängen nicht den Lehren der Kinder Hawks an. Vielleicht schicken sie ein Kontingent Elfenjäger zu den Pässen hinauf, um zu überprüfen, ob die Barrieren noch halten. Und möglicherweise kannst du sie überzeugen, dich bei der Suche nach Sider Ament zu begleiten. Denn du musst ihn jetzt aufspüren und ihm mitteilen, was hier geschehen ist. Du musst die handfesten Beweise finden, die den Rat davon überzeugen können, dass du die Wahrheit sagst. Solange das nicht passiert, bist du hier nicht mehr sicher.«
    Panterra kauerte in dem dunklen Schlafgemach auf dem Boden und blickte bestürzt drein. »Ich kann das alles gar nicht glauben. Ich habe nur gemacht, wofür ich ausgebildet wurde. Ich will nicht in eine Auseinandersetzung zwischen denen, die an die Lehren des Seraphen glauben, und jenen, die es nicht tun, hineingezogen werden.«
    »Das ändert nichts an deiner Lage«, meinte Aislinne sanft und ließ ihre Antwort in der folgenden Stille wirken.
    Aislinne hätte ihm gewiss nicht geraten wegzulaufen, wenn es nicht nötig wäre. Das wusste Panterra. Sie mochte mit Pogue Kray verheiratet sein, trotzdem hörte sie nur auf sich selbst. Außerdem war sie seine Freundin. Wie auch immer sie seine Handlungen einschätzte, sie würde ihm nie etwas raten, von dem sie nicht glaubte, dass es zu seinem Besten wäre. Seit sie sich kurz nach dem Tod seiner Eltern mit ihm angefreundet hatte, war sie ihm eine gute Ratgeberin gewesen. Sie schien ihn zu verstehen, auch ohne genau zu wissen, wie es um seine Begabung stand. Möglicherweise hatte sie seine angeborenen Fähigkeiten auch intuitiv gespürt; man durfte ihre eigenen Instinkte nicht unterschätzen.
    Was tun? Er dachte an die Ratsversammlung und daran, wie Skeal Eile ihn angeschaut hatte. Die Erinnerung bereitete ihm kein gutes Gefühl. Er warf einen Blick auf Prue. Nach allem, was Aislinne behauptete, war sie in ebenso großer Gefahr wie er selbst. Sie hatte dasselbe gesehen wie er, und sie hatte seine Geschichte unerschütterlich bestätigt. Skeal Eile würde auch für sie keine Verwendung haben.
    Trotzdem beunruhigte ihn der Gedanke, von seinem Zuhause zu fliehen. Es hatte etwas Endgültiges, das ihn zutiefst verunsicherte. Gewiss, Fährtenleser unternahmen weite und lange Expeditionen, aber sie wussten immer,

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