Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Titel: Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
entscheidenden Anteil an den Wendungen und Geschicken haben konnten, die es in seinem Leben gegeben hatte. Dennoch bedauerte er nicht, was geschehen war. Er wusste, dass es das Schicksal gut mit ihnen gemeint hatte, dass gerade sie die Gefahr entdeckten; denn sie unternahmen wenigstens etwas, während andere vielleicht gar nichts getan hätten. Dass sie hatten fliehen müssen, war zwar Pech, würde aber nicht von Dauer sein. Die Lage würde sich vermutlich von selbst zurechtrücken, wenn sich erst herausstellte, dass sie im Recht waren. Er hatte die Zuversicht und den Glauben der Jugend, dass es genug Zeit und Raum für alles gab. Man brauchte nur Geduld, und man musste fest daran glauben.
    »Glaubst du, Aislinne wird unsere Familien wissen lassen, was aus uns geworden ist?«, fragte Prue, als sie ihr Mahl beendet hatten und das Geschirr reinigten. »Ob sie wohl dazu kommt?«
    »Ich glaube schon.« Panterra war sich nicht sicher, aber das würde er Prue gegenüber nicht sagen. »Ich glaube, sie findet einen Weg.«
    »Es ist nicht recht, dass sie uns so etwas antun können«, sagte sie leise und richtete die Augen auf ihre Arbeit. »Dass uns Skeal Eile und seine Anhänger einfach so fortjagen können. Du weißt, dass das nicht recht ist.«
    »Ich weiß. Aber Eile wirkt nicht gerade so, als würde ihn so etwas kümmern. Sie wollen unbedingt an das glauben, was man sie gelehrt hat, und legen dafür ein Verhalten an den Tag, das ansonsten kaum denkbar für sie wäre. Denn entweder halten sie unerschütterlich an ihrem Glauben fest, oder sie riskieren, ihn zu verlieren. Niemand gibt gern etwas auf, an das er schon immer geglaubt hat. Nicht einmal dann, wenn er weiß, dass es richtig wäre.«
    »Und du glaubst, dass die Elfen die Dinge anders betrachten«, stellte Prue fest.
    »Ich glaube, die Orullians werden es tun. Ein paar aus ihrer Familie werden es tun. Und wenn es uns gelingt, nur einige wenige zu überzeugen, haben wir auch eine Chance, die anderen zu gewinnen.«
    Danach sprachen sie noch ein wenig über die nahe Zukunft. Sie stimmten darin überein, dass sie sich später, bei ihrer morgigen Ankunft, gleich mit den Sprösslingen der Orullians hinsetzen und ihnen alles erzählen würden. Es durfte keine Verzögerungen geben, sie würden nicht die protokollarischen Regeln einhalten, und sie würden nicht lange herumreden; sie würden einfach alles darlegen, was sie wussten, und die anderen darüber nachdenken lassen.
    Nach einer Weile wurden ihre Lider schwer, und sie verkrochen sich unter ihre Decken. Weil der Himmel immer noch bedeckt war, herrschte nahezu völlige Dunkelheit. Die Luft blieb kühl und feucht, und dagegen konnte auch der trockene Boden unter der Kastanie nichts ausrichten. Die zitternde Prue kroch zu Pan hinüber, um sich mit ihrem kleinen Körper an ihn zu schmiegen. Er hob seine Decke an einer Seite an und bedeckte sie beide damit.
    »Danke, Pan«, flüsterte sie.
    In diesem Moment erinnerte er sich wieder daran, wie jung sie war. Sie mochte über beachtliche Begabungen und Fähigkeiten verfügen, aber trotzdem war sie erst fünfzehn Jahre alt und fast noch ein Kind.
    Er fuhr ihr zärtlich übers Haar und schlang dann seine Arme um sie, damit sie sich warm und sicher fühlen konnte. »Schlaf jetzt«, flüsterte er.
    Dann schlief er selber ein.
    In der Dunkelheit des frühen Morgens ging Skeal Eile durch Glensk Wood. Ihn trieben weder Heimlichkeit noch Furcht vor Entdeckung; er war ein selbstbewusster Mann, der seine Bestimmung kannte und der seine Grenzen ausgelotet hatte.
    Er war vieles, war auch Seraph, vor allem jedoch war er vorsichtig. Er war ehrgeizig, skrupellos und rachsüchtig. Sein Bekenntnis für die Lehren der Sekte war fanatisch, und er kämpfte mit sich selbst, um zwischen dem zu unterscheiden, von dem er wusste, dass es der Wahrheit entsprach, und dem, was er für notwendig hielt. Aber über alles herrschte seine Vorsicht. Er hatte schon immer gewusst, dass es notwendig war, ständig auf der Hut zu sein, und sehr wichtig, nichts zu überstürzen. Andere mochten impulsiv aus der Hitze des Augenblickes heraus handeln, mochten ihre Geduld verlieren, mochten glauben, dass schon ihre Macht allein einen hinreichenden Schutz vor jenen darstellte, die ihnen zu schaden trachteten. Er wusste es aber besser.
    Bedauerlicherweise hatte er diese Lektion gestern vergessen, als er den gedungenen Mörder losgeschickt hatte, um den Jungen und das Mädchen zu erledigen, die mit ihrer wilden,

Weitere Kostenlose Bücher