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Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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der Wildnis gewesen war und zum ersten Mal festgestellt hatte, dass ihre Sehkraft vermindert war. Es war die Taube gewesen, die ihr den Heimweg gezeigt hatte … den Weg zu Pan.
    Sie wusste sofort, dass es kein Zufall war, dass die Taube jetzt erneut aufgetaucht war.
    Sie konnte nicht anders, sie musste den Vogel ansprechen. »Weißt du, wo er ist?«, flüsterte sie. »Du wunderschönes Wesen, bist du gekommen, um mir zu helfen?«
    Die Taube flatterte von dem Zweig auf, flog ein kurzes Stück weg und landete dann auf einem anderen Zweig. Prue ging langsam darauf zu, riss sich zusammen, damit sie keine hastigen Bewegungen machte, um das Tier nicht zu verschrecken. »Bringst du mich zu ihm?«
    Als sie näher kam, flatterte die Taube auf einen weiteren Zweig, wieder ein bisschen weiter weg, und landete erneut. Prue musste nicht mehr länger fragen, ob der Vogel sie zu Pan führte. Ihr war klar, dass er genau das tat. Sie eilte hinter dem Vogel her, ohne noch länger nachzudenken.
    Die Taube flog schnell weiter, und schon bald musste Prue laufen, um sie nicht aus den Augen zu verlieren. Sie hatte bereits die Grenzen des Ashenell erreicht, als ihr klar wurde, dass sie ihn über einen anderen Weg verließ, als sie gekommen war. Wenn sie der Taube weiter folgte, würde sie die Bestattungsgründe verlassen, ohne an Xac Wen vorbeizukommen.
    Was wiederum bedeutete, dass er nicht erfuhr, wo sie abgeblieben war, sondern davon ausgehen musste, sie wäre wie Panterra und Phryne vor ihr einfach verschwunden.
    Sie wäre fast umgekehrt, aber die Angst, die rote Taube aus den Augen zu verlieren, hinderte sie daran. Es war wichtiger, Pan zu finden, als Xac Wen zu erklären, was sie tat.
    Sobald sie das Südtor durchschritten hatte, war ihr klar, dass sie nicht mehr zurück konnte; es ging nur mehr vorwärts. Sie zögerte ein letztes Mal, überlegte immer noch, ob sie Zeit hatte, den Jungen zu suchen und ihn zu informieren. Als sie der Taube zum Tal zurück gefolgt war, von dort, wo der König des Silbernen Flusses sie abgesetzt hatte, hatte der Vogel auf sie gewartet, wenn sie zögerte, um sicherzustellen, dass Prue wirklich folgte. Würde sie hier nicht dasselbe tun? Aber als sie zusah, wie die rote Taube zurückkam und dann wieder davonflog und verschwand, stiegen Zweifel in ihr auf, die sie nicht ignorieren konnte. Schließlich unterdrückte sie jeden anderen Gedanken als den, ihr zu folgen, und rannte weiter.
    Die Elfen, an denen sie vorbeikam, warfen ihr fragende Blicke zu, weil sie offenbar ihre Augen bemerkten und sich wunderten, wie ein blindes Mädchen so schnell und so sicher rennen konnte. Sie wurde langsamer, auch, weil sie ermüdete, denn sie hatte sich noch nicht von ihrer langen Reise von Glensk Wood zum Aphalionpass und dann zurück nach Arborlon erholt. Sie hatte nur wenig geschlafen und noch weniger gegessen. Sie fragte sich bereits, wie weit sie wohl kommen würde, bevor der Durst und der Hunger sie überkamen.
    Sie kämpfte noch mit ihrem schlechten Gewissen, weil sie Xac einfach alleine gelassen hatte, als sie an einem Jungen etwa in seinem Alter vorbeikam. Sie warf ihm einen kurzen Seitenblick zu, kehrte dann um und rief ihn zu sich.
    »Kennst du einen Jungen namens Xac Wen?«, fragte sie ihn.
    »Den kennen alle«, antwortete der Junge und bemühte sich, nicht in ihre milchigen Augen zu blicken. Sein schmales Gesicht und seine mandelförmigen Augen verliehen ihm ein wildes Aussehen. »Was hat er denn jetzt wieder angestellt?«
    »Nichts. Aber er sitzt am Bogen der Belloruus und wartet auf mich. Ich muss jemand zu ihm schicken, der ihm sagt, dass ich nicht komme. Kannst du das für mich erledigen? Kennst du den Bogen?«
    Der Junge nickte. »Ich kenne ihn. Aber ich gehe nicht dorthin.«
    Sie sah sich über die Schulter nach der Taube um. In der Ferne, hoch in den Bäumen bemerkte sie einen roten Blitz. »Ich gebe dir etwas, wenn du es tust.« Sie wühlte in ihren Taschen und zog ein kleines, metallenes Armband hervor, das Pan vor Jahren für sie gemacht hatte. Es war eines ihrer kostbarsten Besitztümer. »Ich gebe dir das hier«, sagte sie und hielt es ihm hin.
    Der Junge nahm es, betrachtete es sorgfältig und nickte dann. »Abgemacht. Ich richte es ihm aus. Wer bist du?«
    »Mein Name ist Prue. Sag ihm, ich glaube, ich weiß, wo Panterra ist, und ich muss sofort dorthin. Kannst du dir das merken?«
    Er nickte, grüßte sie und stürmte davon, in Richtung des Ashenell. Jetzt musste sie einfach das Beste hoffen und

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