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Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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hatte, war die von Panterra. Ein wenig Erholung von Xac Wens unablässigem Geplapper war nur in den Augenblicken möglich, wenn sie ihn wegschickte, um Essen und Trinken zu holen. Das hatte sie gestern getan, als die Nacht heraufzog. Essen und Trinken waren notwendig, wenn sie ihre Energie aufrechterhalten wollte, und der Junge hatte sich bereit erklärt, eine Mahlzeit für sie beide zu organisieren.
    Doch den größten Teil dieser so wertvollen Energie hatte sie bis jetzt dafür verschwendet, sich Xac Wens Gefasel anzuhören und sich zu bemühen, den Gedanken zu unterdrücken, wie gerne sie ihm seine Stimmbänder herausschneiden würde.
    Den Jungen zu malträtieren würde ihre Lage jedoch nicht verbessern, und außerdem war sie nicht wirklich traurig darüber, dass er da war. Ungeachtet seiner Unfähigkeit, länger als ein paar Minuten am Stück den Mund zu halten, spendete er ihr die dringend erforderliche Gesellschaft, gab ihr die Chance zu schlafen und hielt Wache, um sicherzugehen, dass sie nicht von den falschen Leuten entdeckt wurden. Sie hatte keine Ahnung, wem sie sonst hätte trauen sollen, aber sie ahnte, dass es außer dem Jungen nicht viele Alternativen gab.
    Genau genommen war nichts daran zu ändern. Für sie war vollkommen klar, dass sie den Ashenell nicht ohne Pan verlassen würde. Man hatte ihr gesagt, dass sie in der Lage sein würde, ihn zu beschützen, ihn vor den Dingen zu bewahren, vor denen er sich nicht selbst hüten konnte, ganz gewiss vor dem Dämon, wahrscheinlich jedoch sogar noch vor viel mehr. Ihr war klar, dass sie bisher nicht viel getan hatte, um ihm zu helfen, aber dennoch änderte das nichts daran, dass sie glaubte, was ihr der König des Silbernen Flusses erzählt hatte. Obwohl Pan verschwunden war und sich möglicherweise sogar verirrt hatte, würde sie nicht aufgeben. Früher oder später würde er wieder auftauchen. Wenn das geschah, würde sie da sein und anschließend an ihm kleben wie eine zweite Haut.
    Trotzdem bereitete es ihr Unbehagen, dass sie keine Ahnung hatte, wie sie das bewerkstelligen sollte. Allein der Gedanke machte sie hilflos. Vor allem jetzt. Sie wusste weder, wohin Pan gegangen war, noch, was sie tun musste, um ihn zu finden. Sie wusste nicht, ob sie ihn vor dem Dämon beschützen konnte, der ihn jagte. Sie wusste nicht einmal, was sie mit Xac Wen anstellen sollte, obwohl sie spürte, dass ihre Geduld mit ihm beinahe erschöpft war und sie dringend etwas unternehmen musste.
    »Vielleicht sollten wir über den Ashenell gehen und herausfinden, ob es nicht einen anderen Ort zwischen den Grabmalen gibt, an dem Pan möglicherweise herausgekommen ist«, unterbrach Xac ihre Gedanken. »Möglicherweise sucht er sogar gerade nach uns.«
    Das glaubte sie zwar nicht, aber sie ergriff die Gelegenheit, die sich ihr bot. Wenn sie den Jungen losschickte, um nach Pan zu suchen, konnte er wenigstens nicht neben ihr herumsitzen und sie mit seinem Gequatsche in den Wahnsinn treiben. »Das ist eine gute Idee. Warum suchst du nicht die Bestattungsgründe sorgfältig ab, während ich hierbleibe und Wache halte?«
    Xac sprang sofort auf, verabschiedete sich winkend und mit einem Lächeln von ihr, und beinahe hatte sie ein schlechtes Gewissen wegen ihres Verhaltens. Beinahe, aber es war nicht stark genug, um sie zu veranlassen, ihn zurückzurufen. Wer weiß? Vielleicht fand er ja tatsächlich etwas. Möglicherweise war Pan wirklich an einer anderen Stelle wieder herausgekommen. Sie konnten nicht sicher sein, solange das niemand überprüfte.
    Sie sah Xac Wen nach, bis er verschwunden war, und überlegte kurz, ob er möglicherweise in Gefahr geraten könnte. Doch ebenso rasch sagte sie sich, wenn jemand auf dem Ashenell in Sicherheit war, dann Xac Wen. Anschließend bezog sie wieder ihre Stellung vor dem Bogen. Seit sie hier waren, war niemand an ihnen vorbeigegangen, von gestern Nachmittag bis jetzt. Soweit sie es mitbekommen hatte, hatte überhaupt niemand den Ashenell besucht. Sie hatte das Gefühl, als wäre sie die letzte lebende Person in der Stadt. Die Geräusche außerhalb des Friedhofsgeländes waren gedämpft und undeutlich; meistens herrschte Schweigen, und sie hörte nur das Rascheln der Blätter im Wind und das Zwitschern der Vögel.
    Erneut fühlte sie sich mutlos. Sehr viel länger würde sie diese Wache nicht aufrechterhalten können. Es spielte keine Rolle, auf was sie hoffte, wenn sie hierblieb, das Endergebnis war dasselbe. Sie unternahm nichts, wusste jedoch,

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