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Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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»Irgendetwas ist hier ganz und gar nicht in Ordnung. Und es geht um mehr als nur um das, was mir widerfahren ist. Irgendetwas hat das ganze Dorf infiziert. Seit Tagen hatte ich ein komisches Gefühl, aber ich habe nicht darüber nachgedacht, bis ich eingesperrt worden bin. Wir müssen herausfinden, was es ist. Du und ich. Wir müssen uns erinnern, wer wir sind und was wir einander bedeuten. Du bist mein Ehemann, und ich liebe dich. Sider Ament ist tot und verschwunden, und die Vergangenheit ist mit ihm untergegangen. Du und ich, wir sind die Gegenwart. Aber wir werden bedroht, Pogue. Unser Heim wird bedroht. Glensk Wood und unsere Freunde und Nachbarn ebenfalls. Fühlst du das nicht?«
    Er nickte bedächtig. »Ich habe mich auch schon gefragt, was hier nicht stimmt.«
    »Hast du schon jemanden zur Declan-Schlucht geschickt, um den Pass zu verteidigen? Hat es Nachrichten von Esselline gegeben?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe nicht einmal an Esselline oder die Pässe gedacht. Skeal Eile sagte …«
    Er verstummte. Sie sah in seine Augen und erkannte die Verwirrung und die Unsicherheit, die sich dort spiegelten. Das war nicht Pogue … das sah ihm ganz und gar nicht ähnlich. Er war so stark, so selbstsicher und entschlossen. Er würde niemals solche Ausflüchte machen.
    »Geh zum Rat und verlange, dass ich vor die Ältesten gestellt werde, um auf die Anklagen gegen mich antworten zu können«, bat sie. »Bitte sie, dass man mir eine Chance gibt, mich zu verteidigen. Bitte.«
    Er nickte langsam. »Das werde ich tun, Aislinne. Das werde ich tun.« Er klang jetzt zuversichtlicher, weniger unsicher. »Ich hätte es schon vorher tun sollen. Es tut mir leid. Ich wollte nicht, dass dir all das zustößt.«
    Dann beugte er sich vor, dieser große, massige Mann, und küsste sie sanft auf die Stirn. Es war eine zögernde Geste, fast so, als hätte er Angst, dass sie unter dem Gewicht seiner Berührung zusammenbrechen würde.
    Anschließend drehte er sich um, ging zur Tür und rief laut nach dem Wachposten, dass er ihn hinausließe.
    Der Lumpensammler hatte draußen vor der Tür gelauscht, trat jetzt rasch weg und ging die Treppe zu den Ratsgemächern empor. Der Wachposten hatte ihn nicht bemerkt; der Lumpensammler hatte sich dafür seiner Magie bedient. Er hatte vermutet, dass es klug wäre, Pogue Kray und seine Frau zu belauschen, als er hörte, wie Letzterer Skeal Eile seine Absicht verkündete, sie aufzusuchen. Der Ratsälteste war kein starker Mann, wenn es um seine Frau ging. Obwohl er von der Magie des Lumpensammlers manipuliert wurde und auch von der Untreue seiner Frau überzeugt war, nachdem Skeal Eile darauf beharrt hatte, sie gesehen zu haben, war er doch mehr von seiner Liebe zu ihr beeinflusst als von allem anderen. Der Lumpensammler hatte gewusst, dass irgendwann seine Macht über diesen großen Mann schwächer werden würde und er seine Pläne würde ändern müssen.
    Als er das Gebäude verließ und in das mittägliche Sonnenlicht hinaustrat, überlegte er bereits, welche Möglichkeiten er in dieser Angelegenheit hatte.
    Zuerst einmal konnte er natürlich die Frau töten. Er konnte es wie Selbstmord aussehen lassen, und wenn sie erst tot war, wäre sie nicht mehr in der Lage, irgendeiner Beschuldigung zu widersprechen. Andererseits würde das wahrscheinlich auch bedeuten, dass er Pogue Kray nicht mehr weiter beeinflussen konnte und dadurch seine größeren Pläne für das Dorf und letztlich seine Absichten für den Träger des schwarzen Stabes gefährdete.
    Zweitens konnte er der Frau ihre Chance geben, sich gegen die Anklage zu verteidigen und sich auf seine eigenen »Zeugen« verlassen, die er zwang zu sagen, was er wollte, um so den Rat zu überzeugen, dass die Frau log. Damit ging er jedoch ein sehr großes Risiko ein. Die Frau hatte einen starken Willen und war in der Gemeinschaft hoch angesehen, und es gab bereits etliche, die die Entscheidung kritisierten, sie einfach einzusperren.
    Drittens konnte er seinen größeren Plan sofort in Angriff nehmen und schlichtweg alle Hindernisse ausmerzen, die ihn stören konnten.
    Für welche dieser Möglichkeiten er sich entscheiden sollte, war überraschend einfach. Der Lumpensammler wusste bereits, was er tun würde.
    Er ging durch das Dorf zum Heim von Skeal Eile und trat ein, ohne sich damit aufzuhalten anzuklopfen. Der Seraph würde zu Hause sein. Er hatte ihm die Anweisung gegeben hierzubleiben, bis er wieder zurückkam. Zurzeit tat Skeal Eile alles, was

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