Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen
es noch mehr. Pan schilderte ihr die Vorbereitungen, die sowohl die Elfen als auch die Menschen getroffen hatten, um das Tal vor den Drouj zu verteidigen. Er berichtete von den Ereignissen, die Sider und ihn nach Süden geführt hatten, auf der Suche nach Verbündeten, und die ihn schließlich zur Declan-Schlucht gebracht hatten, wo er den Tod des Grauen hatte mit ansehen müssen. Er erzählte ihr, wie er Arik Siq verfolgt, ihn gefangen genommen und hierher nach Glensk Wood gebracht hatte, wo er als Gefangener bleiben sollte, bis entschieden wurde, wie er in den Verhandlungen mit den Drouj benutzt werden konnte. Es war sein Plan gewesen, sie, Prue, zu suchen und sie zu retten, jedenfalls bis zu dem Moment, als sie so plötzlich aufgetaucht war.
»Oparion Amarantyne wurde vor etlichen Tagen ermordet«, setzte er hinzu. »Und man hat Phryne die Schuld daran in die Schuhe geschoben. Man hat sie eingekerkert und wird sie wahrscheinlich wegen Vatermordes vor Gericht stellen. Ich kenne nicht sämtliche Einzelheiten, aber ich weiß, dass sie so etwas niemals hätte tun können. Jemand anders muss dafür verantwortlich sein. Laut Aislinne könnte die Königin selbst dahinterstecken.«
Prue nickte. »Wir sollten zu ihr gehen. Phryne würde ihren Vater niemals töten.«
»Das hatte ich vor, aber erst wollte ich dich finden.« Er lächelte. »Ich bin so glücklich, dass du hier bist. Ich hatte solche Angst, dass ich dich vielleicht nie wiedersehen würde.«
Prue streckte die Hand aus und nahm seine Hände in ihre. »Ich möchte, dass wir uns ein Versprechen geben, Pan. Ganz gleich, was passiert, wir werden uns nie wieder trennen. Aus keinem Grund. Wenn ich dir helfen soll, wie der König des Silbernen Flusses das gesagt hat, dann müssen wir immer zusammen sein.«
»Das müssen wir«, stimmte er zu. »Wir sollten nicht getrennt sein. Wir beide sind Partner, du und ich. Als Fährtenleser, als Freunde und als Familie. Wir gehören zusammen.«
»Gibst du mir dein Wort, dass wir nie wieder getrennt werden? Ganz gleich, was passiert?«
Er drückte ihre Hände. »Ganz gleich, was passiert.«
Sie ließ ihn los und lächelte. »Jetzt fühle ich mich schon viel besser. Aber wir sollten endlich verschwinden. Es ist viel zu gefährlich hierzubleiben. Der Dämon wird dich verfolgen, und du darfst nicht darauf warten, dass er dich findet. Außerdem müssen wir herausfinden, ob es eine Möglichkeit gibt, Phryne zu helfen. Hast du eine Ahnung, wie wir das anstellen können?«
»Nicht die geringste. Ich weiß nur, dass wir es versuchen müssen. Pogue Kray wollte, dass ich zu Hadrian Esselline gehe, um sicherzugehen, dass er uns bei der Verteidigung der Declan-Schlucht hilft. Aislinne hat mir gesagt, dass sie stattdessen Brickey zu ihm schicken würde. Sie sagte, nichts, was ich sage oder tue, würde jemanden wie Esselline überzeugen, ein Versprechen zu halten, das er einem Toten gegeben hat, aber Brickey kommt aus diesem Land und hat vielleicht mehr Glück. Ich denke, wir beide sollten jetzt zu den Elfen gehen und vor dem Hohen Rat über das reden, was mit Phryne passiert ist.«
»Wir sollten besser zuerst mit den Orullians sprechen«, widersprach sie. »Sie können uns vielleicht sagen, was uns erwartet. Denn selbst wenn wir nicht sofort etwas für Phryne tun können, müssen wir zumindest dafür sorgen, dass die Königin sich anhört, was wir über die Drouj zu sagen haben. Sie wird die Bedrohung durch eine Invasion nicht ignorieren, ganz gleich ob sie bei der Ermordung des Königs eine Rolle gespielt hat oder nicht. Denn sie schwebt ebenso in Gefahr wie alle anderen auch.«
Pan nickte und stand auf. »Packen wir und verschwinden wir von hier.«
Sie bereiteten ihren Aufbruch vor, stopften Kleidung in ihre Rucksäcke, banden Schlafdecken darauf und dachten auch an Medizin und Waffen aus Panterras Schrank. Prue zog es vor, nicht in ihr eigenes Haus zurückzukehren, sondern nahm sich frische Kleidung von dem Vorrat, den sie immer in Pans Kate verwahrte. Ihre Eltern waren vielleicht mittlerweile von ihren Reisen zurückgekehrt, aber bis jetzt wussten sie noch nicht, was mit ihr passiert war. Wenn sie ihre Augen sahen, würden sie erheblich heftiger reagieren als Pan. Sie würden ihr sofort verbieten, weiter für die Fährtenleser zu arbeiten, ganz gleich, wie sehr sie sich auch bemühen würde, ihnen alles zu erklären. Es war besser, wenn sie noch eine kleine Weile länger ahnungslos blieben.
»Es gefällt mir gar nicht, so etwas
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