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Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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möglicherweise ähnliche Enklaven beherbergten. Er hoffte, dass es noch viele gab. Er wollte diese Jagd nicht beenden, bis sein Appetit gesättigt war. Es musste doch noch mehr Träger des schwarzen Stabes geben. Zweifellos gab es noch andere Arten von magischen Artefakten und Formen von Magie, die er aufspüren und vereinnahmen konnte. Es war eine große Welt, und man konnte nicht erwarten, dass man alles sofort fand. Das vermochte nicht einmal er.
    Er brauchte drei Tage, um den Pass zu finden, nachdem er in die Berge gestiegen war. Dabei gab er sich nicht allzu viel Mühe, weil er die Begrenztheit seines menschlichen Körpers akzeptierte, des Körpers des Lumpensammlers, der ihm mittlerweile ziemlich ans Herz gewachsen war. Er trug immer noch sein Bündel mit Lumpen auf dem Rücken, eine Last, die er sehr gerne mit sich herumschleppte. Es waren seine Trophäen, die Erinnerungen an seine Eroberungen, die ihm immer noch etwas bedeuteten. Manchmal gefiel es ihm, sie des Nachts auszupacken, wenn er allein war, und sie zu betrachten, jedes Stück mit seiner Erinnerung an seinen früheren Besitzer zu vergleichen, sich daran zu ergötzen, wer dieser Besitzer gewesen war und wie er oder sie gestorben war. Durch meine Hände, fügte der Dämon dann stets stumm hinzu. Sie alle, durch meine Hände. Ist das nicht wunderbar?
    Einmal begegnete er während seines Aufstiegs einem Agenahl, einer riesigen, massigen Bestie, die direkt über ihm zwischen den Felsen dahinschlenderte. Sie witterte ihn und stürzte sich auf ihn, da sie ihn als Möglichkeit für einen schnellen Imbiss ansah. Dann jedoch registrierte sie seinen Geruch, identifizierte ihn als das, was er war, und wich ebenso hastig zurück. Der Dämon ließ die Bestie entkommen. Er schätzte die Tatsache, dass Tiere oft weit klüger waren als Menschen, und glaubte, dass sie eines Tages die Lücke füllen würden, die sich auftat, nachdem die Menschen verschwunden waren.
    Am dritten Tag seiner Suche kurz vor Sonnenuntergang erreichte er den Pass, der in das Tal führte. Es herrschte bereits Zwielicht, und die Schatten wurden länger. Er sah die Leichen der Trolle, die vor dem Pass verstreut lagen, und auch im Pass selbst. Dort mischten sich auch Leichen von Menschen darunter. Die Aasfresser hatten einige bereits verschlungen, aber längst nicht alle. Vierbeinige Aasfresser hüteten sich vor Schluchten wie dieser und zogen es vor, anderswo zu jagen. Zumeist waren es Raubvögel, die begonnen hatten, die Leichen zu zerpicken, aber sie waren bereits fertig, als er ankam.
    Ganz offensichtlich war hier eine Schlacht geschlagen worden, wahrscheinlich unter Beteiligung der Trolle desselben Stammes, zu denen jene gehörten, denen er vor der Festung begegnet war, und Anwohnern des Tales, in das er gerade ging. Es waren nicht viele Leichen dort, aber ganz offenbar war es ein sehr erbitterter Kampf gewesen, den nicht viele überlebt hatten. Er fragte sich, ob das Mädchen davon wusste. Und dann fragte er sich, ob der Träger des schwarzen Stabes ebenfalls daran beteiligt gewesen war.
    Er ging weiter durch die schmale, gewundene Schlucht, die sich nach Biegungen abwechselnd verbreiterte und verengte. Ihre Wände ragten weit über siebzig Meter in die Höhe. Der Himmel war nur noch ein schmaler grauer Streifen, der immer dunkler wurde, als der Sonnenuntergang nahte. Er registrierte die Zahl der Toten, blieb gelegentlich stehen, um zu rekonstruieren, was seiner Meinung nach geschehen war, und um das Gemetzel zu bewundern. Er malte sich bereits aus, was er tun würde, sobald er das Tal erreicht und seine Bewohner eingeschätzt hatte. Er dachte über Möglichkeiten nach, denjenigen aus seinem Versteck zu locken, der den schwarzen Stab trug, damit er ihn ebenfalls rasch erledigen und seinen Talisman erbeuten konnte.
    Am abgelegenen Ende des Passes stieß er auf die aufgegebenen Befestigungen und eine weit größere Zahl von Toten aus beiden Lagern. Er stieg über eine Leiter auf die andere Seite, während er die Leichen zählte. Mittlerweile beurteilte er seine Aussichten besser. Es konnte nicht so schwierig sein, den Träger des Stabs zu finden, angesichts des offensichtlichen Konfliktes zwischen den Menschen und den Trollen. Wo auch immer die Kämpfe am schwersten waren, würde sich der Träger aufhalten. Der Lumpensammler brauchte nur eine Art von Konflikt zu erzeugen, der den Träger aus seinem Versteck lockte. Und auf so etwas verstand er sich ganz ausgezeichnet.
    »Ich werde ein

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