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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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in das Lager auf dem Hügel, Romaldo ist ihr dicht auf den Fersen.
    Ich trete so unauffällig wie möglich seitlich aus dem Unterholz und versuche den Anschein zu erwecken, schon vor Romaldo und Sincha da gewesen zu sein. Doch die beiden beachten mich gar nicht. Sincha pflanzt sich vor Knut auf.
    »Stimmt es, was dein Bruder sagt?«, fragt sie mit lauter Stimme, sodass jeder im Lager sie gut verstehen kann. » Stimmt es, dass du mich liebst?«
    Beschämt senkt Knut den Kopf und nickt. »Grumpf.«
    »Kleiner Mann, hör zu.« Sincha presst ihre Worte zwischen den Zähnen hervor und stößt mit ihrem rechten Zeigefinger gegen seine breite Brust. »Niemand liebt mich hier. Niemand!« Sie tritt einen Schritt zurück und dreht sich blitzschnell zu Romaldo um. »Niemand! Auch du nicht!« Sie fixiert abwechselnd die beiden Brüder mit ihrem kalten fordernden Blick.
    Für einen Moment herrscht Schweigen. Clarina, Emmensa und Kathinka sehen sich mehr als nur verwundert an. Schließlich blicken sie zu mir und wollen allem Anschein nach eine Antwort von mir, aber ich zucke nur mit den Schultern. Wie soll ich das auch erklären?
    »Grumpf«, sagt Knut plötzlich in die drückende Stille und deutet auf mich. »Grumpf, grumpf.«
    Ich bin völlig überrascht. Was soll das jetzt? Was will er von mir? Sucht er Streit?
    Knut grumpft erneut und deutet jetzt auf Kathinka, anschließend auf sich und Sincha.
    Kathinka versteht, was Knut meint und in ihren veilchenblauen Augen funkelt es mutwillig. »Sincha«, sagt sie, »Knut wäre gerne dein Paladin. Dein Beschützer. So wie es Skriek bei mir ist.«
    Clarina, Emmensa und auch Kathinka lachen auf. Ich schmunzle nur ein wenig verhalten, da es mir eigentlich gar nicht recht ist, dass jetzt meine Paladine ins Spiel gebracht werden, deren Geschichte eigentlich nur Kathinka und mir gehören sollte.
    Knut jedoch nickt zu Kathinkas Übersetzung energisch mit dem Kopf auf und ab. Sincha wird bleich im Gesicht und ihre Augen verengen sich zu gefährlich schmalen Schlitzen. »Ich brauche keinen Paladin! Keinen Beschützer! Keinen Verehrer!« Sie stampft wütend mit dem Fuß auf. »Ich bin eine Amazone, verdammt noch mal! Und niemand wirbt um mich! Niemand!« Ihre grünen Augen schleudern zornige Blitze in die Runde.
    Kathinka, Emmensa und Clarina prusten lauthals los und auch ich muss jetzt lachen. Romaldo grinst süffisant und scheint sich königlich zu amüsieren. Nur Knut bleibt ernst, beinahe traurig.
    Sincha Ankonski blickt erneut zornbebend in die Runde und ballt voll Ingrimm ihre schwieligen Hände zu Fäusten, als sie sieht, dass ihre Kriegerinnen und auch Kathinka herzhaft lachen. Für einen kurzen Moment zuckt es wild in ihrem Gesicht und ihre Unterkiefer mahlen. Sie kann es sich nicht erlauben, schon wieder als Heerführerin bloßgestellt zu werden. Ihre Hände gehen auf und zu und für eine kurze Weile steht sie beinahe unbeweglich da. Doch schließlich gleitet über ihre schmalen Lippen ein Lächeln. Es wirkt recht bösartig und irgendwie auch gemein.
    »Knut«, sagt sie und ihre Stimme klingt berechnend, »wenn du mein Paladin bist, wirst du mich dann jederzeit beschützen?«
    »Grumpf, grumpf!« Knut nickt eifrig und tritt einen Schritt auf sie zu.
    »Und du würdest meinen Befehlen bedingungslos gehorchen?«
    »Grumpf, grumpf!« Er zeigt sein abstoßendes Lächeln.
    »Immer?«
    »Grumpf!«
    »Schwöre es bei deinem Gott Ganthron!«
    »Grumpf.« Knut hebt die Hand zum Schwur.
    »Nun gut, Knut aus Harba, dann akzeptiere ich dich hiermit als meinen Paladin.« Sie legt ihre rechte Hand auf seine mächtige linke Schulter. »Bei Ama und Ganthron, du bist jetzt mein Paladin.«
    »Grumpf«, bestätigt Knut.
    »Nun, mein Paladin, dann hör jetzt gut zu.« Sincha deutet auf Romaldo. »Dein Bruder wollte mich vorhin beim Bach küssen. Und das gegen meinen Willen. Bestrafe ihn dafür, mein treuer Paladin.«
    »Grumpf.« Knut stampft los.
    »Aber, Bruder ...« Aus Romaldos Gesicht verschwindet blitzschnell sein überhebliches Grinsen. Er hebt abwehrend seine Hände und tritt einen Schritt zurück. »Warte! Lass dir doch erklären!«
    Aber Knut will keine Erklärungen, noch ist er in seinen Absichten zu bremsen. Seine riesige rechte Faust kracht mit Urgewalt gegen Romaldos Kinn. Der eitle Prinz von Harba dreht sich einmal um seine Achse, seine Augen werden glasig und er stürzt bewusstlos zu Boden.
    »Grumpf.« Knut blickt beifallheischend zu Sincha.
    »Guter Schlag, Paladin.« Die Amazone spuckt

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