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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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Größe macht. Sinchas amazonisches Denken erscheint mir übertrieben und auch recht dumm zu sein. Doch bevor ich noch diesbezüglich etwas zu Sincha sagen kann, höre ich nahende Geräusche. Es sind erneut Schritte.
    »Romaldo kommt,« sage ich.
    »Er wird auch Wasser holen«, meint Sincha.
    Der harbaische Prinz stolziert daher, herausgeputzt, selbstherrlich und eitel. Vor uns bleibt er stehen und deutet mit seinem Finger auf mich. »Hau ab, Schuppenkopf! Ich habe mit der Lady etwas zu besprechen.«
    Ich trete zu ihm und zeige meine vier spitzen Eckzähne. »Willst du sterben, Romaldo?«
    Seine Hand gleitet zum Griff seines Rapiers. Soll sie doch! Ich weiß, wie schnell er ist. Doch er wird nie schnell genug seine Waffe ziehen können. Ich stehe so nahe vor ihm, dass mir die Dauer eines Wimpernschlages genügt, um seine Kehle mit meinen Krallen zu zerfetzen.
    »Schuppiger Bastard ...«, hebt Romaldo an.
    »Prinz von Harba«, unterbricht ihn Sincha. »Wenn du mit mir alleine sprechen willst, dann bitte Skriek höflich darum, uns zu verlassen.«
    Romaldo hält zögernd inne und ich kann beinahe sehen, wie seine Gedanken kreisen. Widerwillig löst er seine Hand vom Griff des Rapiers und tritt zwei Schritte zurück. »Wie du befiehlst, Mylady.« Er verbeugt sich galant vor mir. »Werter schuppiger Kämpfer, hättest du wohl die Güte, mich mit der holden, grünäugigen Amazone alleine zu lassen? Ich bitte dich vielmals darum.«
    Ich blicke zu Sincha. Sie nickt.
    »Von mir aus«, brumme ich und gehe langsam und verwundert von dannen. Warum will Sincha mit Romaldo allein sein? Hat sie noch nicht genügend Prügel von ihm bezogen? Was geht da zwischen den beiden vor sich?
    Ich komme zwar nicht in den Zustand des mahamsanazu , aber meine Neugierde reicht aus, um zu einer Finte zu greifen. Ich schreite gemächlich zwischen zwei dicken Eichen Richtung Lagerplatz zurück, doch schon nach wenigen Metern halte ich inne, schleiche leise zurück und spitze meine Ohren.
    Sincha und Romaldo stehen sich abwartend und lauernd gegenüber.
    »Was willst du, Prinz von Harba?«, fragt die Amazone und klingt kalt.
    »Ja, Mylady, was will ich?« Romaldo seufzt übertrieben. »Nun, es ist auch für mich ein eigenartiges Bewandtnis, was mich jetzt zu dir geführt hat. Ich muss ehrlich sagen, dass ich nie damit gerechnet hätte, plötzlich solch überraschende Gefühle für dich zu hegen. Immerhin bist du, Mylady Sincha, nun wahrlich keine Schönheit. Du bist zu sehnig und zu muskulös. Dein Hinterteil könnte deutlich ausladender sein, ebenso dein Busen. Außerdem schminkst du dich nicht. Aber unser Kampf, die Anmut unserer Bewegungen, deine Kraft und Schnelligkeit, all das hat mir meine Augen geöffnet und meine Gefühle für dich völlig verändert.«
    »Wovon redest du?« Sincha schwankt zwischen Verwunderung und Empörung.
    »Nun, Mylady, langer Rede kurzer Sinn.« Romaldo lächelt. »Ich werde dir von nun an den Hof machen, da ich mich während unseres Kampfes, Ganthron möge wissen warum, in dich verliebt habe.«
    »Du bist krank! Verrückt!«
    »Sind das nicht alle Verliebten?« Er geht ein, zwei Schritte auf sie zu und breitet seine Arme aus. »Lass dich küssen, Geliebte.«
    Sincha greift zu einem Dolch in ihrem Gürtel. »Keinen Schritt weiter!«
    »Aber was ist mit meinen Gefühle, Mylady!«
    »Ich werde dich wie ein Schwein abstechen, Romaldo.«
    »Hast du vergessen, wie gut ich kämpfen kann?«
    »Nein, das habe ich nicht.« Sinchas Augen sind kalt wie Gletschereis. »Aber, Prinz, hast du vergessen, dass du irgendwann schlafen musst?«
    »Mylady, du willst mich im Schlaf erdolchen?«
    »Jederzeit.«
    Romaldo gibt sich beleidigt. »Du verletzt meine Gefühle, Amazone.«
    »Geh zurück zu deinem Bruder, Prinz.«
    »Tja, mein Bruder.« Ein Schatten legt sich in Romaldos Gesicht. »Leider liebt er dich auch.« Er seufzt. »Welch grausames Schicksal! Zwei Brüder, verbunden durch ewige Bande, lieben die selbe Frau.« Er hebt seine Arme Richtung Himmel. »Was für ein hartes Los! Ganthron! Ganthron! Welch Spiel spielst du mit uns armen, verliebten Narren?«
    »So, es reicht. Folge mir ins Lager!« Sincha dreht sich ansatzlos um und läuft los.
    Romaldo wirkt für einen Moment überrascht, doch dann fängt er sich schnell wieder. »Jawohl, Mylady! Wie du befiehlst!«, ruft er und sprintet der Amazone hinterher.
    Hastig verstecke ich mich hinter einem Baumstamm, als die beiden an mir vorbeieilen und folge ihnen heimlich.
    Sincha stampft

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