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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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mögen sinnlose Grausamkeiten.«
    Romaldo springt auf und berührt den Korb seines Rapiers. »Worauf warten wir dann noch?« Er blickt in die Runde. »Wir werden die armen Frauen befreien und die Gnome töten.«
    »Grumpf«, stimmt Knut zu.
    »Ich bin auch dafür«, sage ich. Die Menschenfrauen sind mir zwar egal, aber ich habe meine Äxte schon längere Zeit nicht mehr geschwungen. Und Gnomenknochen zu zertrümmern, hat mir schon immer Freude bereitet.
    Kathinka und Sincha sehen sich an und schütteln in stummer Übereinkunft ablehnend die Köpfe.
    »Was ist los, Mylady?«, will Romaldo von Sincha wissen.
    »Es wäre töricht, unser Leben für die gefangenen Frauen auf das Spiel zu setzen«, sagt die Heerführerin knapp.
    Kathinka stimmt ihr mit gepresster Stimme zu. »Wir können einen Befreiungsversuch leider nicht riskieren.«
    »Meine Ehre verbietet es mir, hier untätig in unserem Lager herumzusitzen«, schnappt Romaldo verärgert. Für einen kurzen Moment vergisst er seine Rolle als Liebeswerber. »Niemals wird ein edler Prinz aus Harba unschuldige Frauen im Stich lassen. Sie bedürfen meiner Hilfe und ich werde sie ihnen gewähren.« Er starrt Sincha herausfordernd an. »Wenn es sein muss, ziehe ich allein mit meinem Bruder gegen die grausamen Gnome.«
    »Du bleibst hier. Und Knut auch«, bestimmt Sincha mit schneidender Stimme.
    »Mylady!« Romaldos Gesicht verhärtet sich, bekommt einen gefährlichen Ausdruck.
    »Es ehrt dich, Prinz von Harba«, Sincha klingt nun weniger streng, »dass du den Frauen helfen willst. Aber wir haben einen Auftrag zu erfüllen. Wir dürfen kein Risiko eingehen. Gnome sind gefährliche Gegner. Ihre Bolzen und Pfeile sind oft mit Gift getränkt.«
    »Hah! Kein Gnomenpfeil wird mich treffen!« Romaldo spuckt aus. »Die Frauen werden sterben, wenn wir nicht eingreifen.«
    »Ich sage es gern noch einmal, Prinz aus Harba, du bist voll Ehre und deine Gesinnung ist edel und gut. Und du bist ein tapferer, wagemutiger Krieger.« Sie blickt ihn durchdringend an. »Leider befinden wir uns in einem schmutzigen Krieg.« Sie hebt einen Finger. »Nur wenn wir König Angrias töten, können wir diesen Krieg beenden und somit tausenden Frauen das Leben retten.«
    »Das sind lächerliche Milchmädchenrechnungen!«, knurrt Romaldo.
    »Ein letztes Mal, Prinz. Ich bewundere dein Ehrgefühl, aber ich befehle dir, hier zu bleiben.«
    Romaldo starrt die Amazone an. In ihm arbeitet es. Schließlich senkt er den Blick. »Na schön, Mylady, wie du wünscht. Aber ich bin mir nicht sicher, ob du wirklich die Frau bist, um die ich werben will.« Er schiebt seinen großen Hut ein Stück zurück. »Heute bist du für mich eine große Enttäuschung.«
    »Deine Ehre bleibt unangetastet«, sagt Sincha noch einmal und mit Nachdruck.
    »Grumpf«, murrt Knut.
    »Und deine selbstverständlich auch, mein Paladin.« Sincha seufzt, wirkt plötzlich müde. »Heute Nacht werden stets zwei von uns Wache halten. Morgen früh brechen wir zeitig auf. Ich will so schnell wie möglich weg von hier.«
    Wir fügen uns murrend.
    Kathinka kommt zu mir. »Skriek, es ist klüger so.«
    »Ich weiß.«
    »Du wolltest kämpfen.«
    »Das wollte ich.«
    »Aber nicht wegen der Frauen«, stellt Kathinka fest.
    »Ich bin nur dein Beschützer«, entgegne ich. »Das muss reichen. Außerdem wolltest du, dass wir hier im Lager bleiben.«
    »Aus Vernunftgründen.« Ihre veilchenblauen Augen verschleiern sich. »Aber es muss mir ja nicht gefallen.«
     
    In der Nacht hören wir die Schreie der drei gefangenen Frauen. Die Gnome scheinen Meister im Quälen und Foltern zu sein. Über eine Stunde dauert es, bis die letzte Frau verstummt. Niemand von uns kann schlafen. Kathinka sitzt neben mir. Sie schluchzt. Schlimme Erinnerungen scheinen sie zu quälen. Ich halte ihre Hand und sie lässt mich gewähren.
    Knut knurrt fortwährend seine missbilligenden Grumpfs. Romaldos Gesicht zeigt eisige Ablehnung. Er würdigt Sincha keines Blickes.
    Die Amazonen hocken schweigend da und starren zu Boden.
     
    Am nächsten Morgen sind wir alle übermüdet. Es herrscht eine feindselige Stimmung. Eilig brechen wir auf und ziehen weiter. Sincha wirkt niedergeschlagen, sie versucht aber, es sich nicht anmerken zu lassen. Ich verstehe immer besser, was sie damit gemeint hat, als sie vor einigen Tagen zu mir gesagt hat, es gibt schlimmere Dinge für eine Anführerin als eine Niederlage in einem Zweikampf.
    Wir ziehen über Stunden dahin und erreichen eine grasbewachsene

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