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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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schuppigen Unterarm. »Und jetzt hol bitte Wasser. Unsere Schläuche sind fast leer.«
    »Ja, mach ich.« Ich stehe hastig auf, froh darüber, etwas zu tun zu haben. Es ist schwierig für mich, mich mit Menschen zu unterhalten. Vor allem, wenn sie mir vertrauter werden. So oft fehlen mir die Worte. Ich wünsche mir, dass ich sprachgewandter wäre und vielleicht sogar kleine Scherze und Späße machen könnte und schicke ein Bittgebet zu Thurantuh. Er brummt äußerst missmutig durch meinen Kopf, wenn ich ihn richtig deute, dass ich mich wie ein Narr aufführen würde. Und natürlich hat mein Gott Recht. Ich bin ein Krieger. Ein Kämpfer. Kein Gaukler oder Hofnarr, der Späße treibt und blumige Reden führt.
    Ich hole Kathinkas und meinen Trinkschlauch, die bei unserem Reisegebäck unter einer dürren Tanne am Boden liegen. Beim Aufrichten sehe ich mich im Lager um. Romaldo sitzt neben Knut und putzt seine Stiefel. Sincha isst einen Bissen Hartkäse, Emmensa kümmert sich immer noch um Clarinas Beinverband. Kathinka schneidet eine Scheibe Brot ab. Niemand achtet auf mich. Soll ich für die anderen auch Wasser mitholen? Nach kurzem Nachdenken schüttle ich den Kopf. Nein! Ich bin nicht deren Packesel, auch wenn ich die Amazonen mag. Außerdem erkunden Basola und Lusona die Umgebung, sie werden sicher auch zum nahen Bach kommen und Wasser für sich und die anderen Amazonen schöpfen. Knut und der eitle Romaldo sollen selber sehen, wie sie zu Wasser kommen.
    Ich halte mich leicht südlich, gehe gemächlich an hohen Bäumen mit dicken Stämmen vorbei und bin ganz froh, für eine Weile allein zu sein. Schließlich erreiche ich den kleinen Bach, nehme Kathinkas und meinen Wasserschlauch von meinem Gürtel, hocke mich hin und schöpfe Wasser. Da höre ich Schritte. Sie sind noch ein Stück entfernt, aber meinen feinen Skriekohren entgeht nicht so leicht etwas. Ich stehe auf und wittere. Es ist Sincha Ankonski. Die Amazone kommt zu mir. Hat sie mich gesucht?
    »Skriek«, sagt sie und klingt ungehalten, »du verlässt das Lager nicht ohne meinen Befehl.«
    »Ich hole nur Wasser.«
    Sie hakt nun ebenfalls ihren Wasserschlauch aus ihrem Gürtel und kommt ein Stück näher. »Wir sind eine Gemeinschaft. Wir müssen uns gegenseitig beschützen und einander mitteilen, was wir tun und wo wir sind.« Sie tritt noch näher. »Du holst nur für dich und Kathinka Wasser.«
    »Bin ich jetzt der Wasserträger für alle?«, schnappe ich verärgert. Einige meiner Schuppen beginnen sich dunkel zu verfärben.
    »Nein, du bist nicht unser Wasserträger.« Sinchas grüne Augen suchen die meinen. »Wir müssen uns aber miteinander reden und zusammenhalten. Und wir sollten uns gegenseitig unterstützen.«
    »Was willst du, Amazone?«
    Sie seufzt. »Romaldo und Knut sind kaum lenkbar. Kathinka und du, ihr seid beide Einzelkämpfer und tut, was ihr wollt.«
    »Ich bin Kathinkas Paladin.«
    »Wie schön für dich.« Sie wendet sich von mir ab, kniet sich hin und füllt ihren Wasserschlauch. »Es wird weitere Kämpfe geben. Zwei meiner Kriegerinnen sind bereits tot, eine verletzt.« Sie holt den vollen Schlauch aus dem Bach. »Wir sind nur wenige. Da muss sich einer auf den anderen verlassen können.«
    Ich beginne zu verstehen. »Ich gehorche deinen Befehlen, Amazone«, sage ich daher. »Zumindest wenn sie mir sinnvoll erscheinen.«
    »Erkennst du überhaupt einen sinnvollen Befehl? Oder wirst du beim nächsten Kampf wieder nur Kathinka beschützen?« Sie steht auf. »Skriek, wir brauchen deine Kampfkraft. Und glaube mir, es ist auch in meinem Interesse, dass Kathinka heil nach Yestshire kommt.«
    »Ich werde Kathinka immer beschützen, Amazone.« Ich betrachte ihre sehnige Gestalt und frage mich, wie viel eiserner Wille wohl in ihr steckt. Sehr viel, scheint mir. Sie ist eine gute Anführerin. »Und, wie gesagt, ich werde deinen Befehlen gehorchen.«
    »Das hoffe ich, Krieger Thurantuhs. Unser aller Leben kann davon abhängen.«
    »Was ist mit Romaldo und Knut?«, will ich wissen. »Die beiden werden deinen Anordnungen nicht Folge leisten.«
    »Wahrscheinlich.« Sie berührt unwillkürlich eine jener Stellen an ihrem Kopf, wo ihr Romaldo einen Zopf mit seinem Rapier abgeschnitten hat. »Daher brauche ich deine Loyalität.«
    »Die hast du«, sage ich und betrachte ihr Gesicht mit den blaugrünen Flecken. »Knut scheint dich zu mögen.«
    »Er ist ein harbaischer Zwilling«, erwidert sie und vermittelt dabei den Eindruck, als würde das alles

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