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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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vollendet schmieden zu können, zu wenig, um einen Zauber zu sprechen. Und dann gibt es eine große Anzahl an Menschen, die kraftvolle Magie in sich tragen, aber nicht in den Rat der Zauberer aufgenommen werden.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ihre Seelen nicht rein genug sind. Oder weil sie die Prüfungen nicht bestehen.« Kathinka blickt mich an. »Manche sind einfach nicht bereit, sich den Regeln und moralischen Anordnungen des Rates zu fügen. Diese Menschen leben im Verborgenen. Es sind die sogenannten Hexer und Hexen.«
    »Erik Anfohrrnus erzählte mir, dass König Angrias viele Hexer und Hexen um sich geschart hat.«
    »Ja, das hat er.« Sie wendet abrupt den Kopf und blickt noch einmal nach oben zu den Wolken. Es sind keine dunklen Boten zu sehen. Kathinka schreitet plötzlich rascher aus und verringert die Distanz zu den harbaischen Zwillingen. Ich folge ihr. Sie hat genug geredet, nun versinkt sie wieder in ihrer eigenen Gedankenwelt, von der ich ausgeschlossen bin. Und vielleicht ist das auch gut so? Ich schicke ein Gebet zu Thurantuh und bitte darum, dass er meinen Kopf frei macht. Ich denke zu viel. Grüble. Überlege. Mache mir Sorgen um unsere Gemeinschaft und meine Gefährten. Das ist eines Kriegers unwürdig. Zischend schlage ich die Armbänder aneinander. Ich bin hier um zu kämpfen und zu beschützen. Was schert es mich, welche Pläne die harbaischen Zwillinge schmieden? Was spielt es für eine Rolle, ob Sincha die beiden durchschaut oder nicht? Im Endeffekt geht es nur darum, König Angrias zu ermorden. Wenn dieser Auftrag erfüllt ist, werden wir sehen, wer von uns noch lebt. Und dann werden wir klären, wie es weitergeht. Entweder geht jeder friedlich seiner Wege, oder wir meucheln uns gegenseitig, um alle Zeugen des mörderischen Anschlages für immer zum Verstummen zu bringen. Wahrscheinlich wird zweiteres eintreten. Nun, ich werde bereit sein. Meine Axtblätter sind scharf. Ich bin stark und schnell. Und mein Rundschild ist groß genug, um Kathinka und mich zu beschützen.
     
    Es wird Abend und wir errichten auf einem bewaldeten Hügel ein Lager. Wir haben nur mehr wenige Vorräte. Das Brot ist hart, Wurst und Käse sind beinahe aufgebracht. Bald werden wir eine Ortschaft aufsuchen müssen oder auf die Jagd gehen. Alle essen nur wenige Bissen und trinken Wasser. Sincha schickt Basola und Lusona aus, um die umliegende Gegend zu erkunden. Clarina wechselt ihren Verband am Unterschenkel. Sie ist beinahe wieder ganz gesund, auch wenn ihre Rippen noch schmerzen und sie in ihrer Bewegungsfreiheit behindern. Kathinka lehnt sich mit dem Rücken gegen einen Baumstamm und starrt zum Himmel. Bald wird es dunkel. Sincha und Emmensa holen Wetzsteine aus ihrem Reiserucksack und schärfen ihre Klingen. Knut sitzt neben Sincha und hält seinen großen Streitkolben in den klobigen Händen. Ich betrachte Emmensa, die mit ruhigen fließenden Bewegungen die Klingen ihrer Wurfdolche wetzt. Die blonde Amazone ist eine hervorragende Werferin. Ich denke an den Rabenmann, den sie mit einem Wurf erledigt hat. Sie ist präzise und schnell gewesen. Ihr Wurfdolch hat exakt getroffen. Emmensa ist eine gefährliche Frau.
    Romaldo tritt zwischen zwei Eschen hervor. In seinen Händen hält er einen bunten Blumenstrauß. Er geht zu Sincha, die auf ihrer Decke hockt und soeben ihren zweiten Krummsäbel schärft.
    »Mylady«, sagt der harbaische Prinz und verbeugt sich schwungvoll. »Diese Blumen, die ich soeben auf einer Waldlichtung gepflückt habe, sind ein Zeichen meiner niemals endenden Liebe zu dir.«
    Mir wird beinahe schlecht, als ich Romaldos verlogenes Süßholzgeraspel höre. Ich knurre. Meine vier spitzen Eckzähne schlagen aufeinander. Sincha aber bleibt ruhig und gelassen. Sie bedankt sich mit knappen Worten bei dem harbaischen Prinzen und legt dann die Blumen achtlos neben sich auf die Decke. Er schenkt ihr noch einmal ein strahlendes Lächeln, dann setzt er sich neben seinen Bruder.
    Basola und Lusona kommen von ihrem Rundgang zurück. Sie bewegen sich eilig und kommen geduckt näher. Wenig später hocken sie sich zu Sincha und berichten, was sie gesehen haben. Unweit von uns lagert eine marodierende Gruppe von über zwanzig Wesen. Zwei Trollinnen, vier Zwerge, sechs Kobolde und zahlreiche Gnome und burgisische Deserteure haben sich unter der Führung einer Riesin zusammengefunden. Die Gruppe ist gefährlich, gierig und auf der Jagd, sagen Basola und Lusona. Sie haben die Marodeure heimlich belauscht und einige

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