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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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verächtlich aus. »Das vergrößert unseren Spielraum deutlich. Nicht wahr, Bruder?«
    »Grumpf.«
    »Wie?«
    »Grumpf.«
    »Nun gut, ich gebe zu, dass mich die Amazone beeindruckt. Ein wenig. Aber sie ist meinem Herzen so fern wie eine Sumpfkröte.«
    »Grumpf. Grumpf, grumpf.«
    »Das ist nicht dein Ernst?« Romaldo spricht ein wenig lauter und ich kann ihn jetzt noch besser verstehen. »Ich werfe der Amazone keine heimlichen schmachtenden Blicke zu. Und ich bin auch ganz sicher nicht dabei, mich in sie zu verlieben.« Romaldo schnaubt. »Ich glaube, Bruder, dir hat jemand mit deinem Streitkolben auf den Hinterkopf geschlagen.«
    »Grumpf!«
    »Natürlich sind wir zwei verbunden und spüren die Gefühle des anderen. Aber eben so wenig wie du dieser hageren Kriegerin treu ergeben bist, eben so wenig liebe ich sie.«
    »Grumpf.«
    »Sei unbesorgt. Ich weiß schon, was ich tue.« Er blickt zu Knut. »Wir müssen nur darauf achten, unser Ziel niemals aus den Augen zu verlieren. Und unsere Ehre.«
    »Grumpf.«
    »Eben. Das meine ich auch.«
    Ich lasse mich zurückfallen und deute Kathinka, dass auch sie langsamer gehen soll, damit ein größerer Abstand zwischen uns und den Zwillingen entsteht. »Ich habe Romaldo und Knut belauscht«, raune ich Kathinka zu. »Sie spielen ein seltsames Spiel.«
    »Was meinst du, Skriek?« Kathinka wirkt nicht sehr interessiert.
    »Knut ist Sincha nicht treu ergeben. Er tut nur so, als ob er ihr Paladin wäre. Und Romaldo wirbt nur zum Schein um sie. Er ist nicht verliebt.«
    »Ja, und?«
    »Die Zwillinge manipulieren unsere Anführerin«, sage ich.
    »Skriek, du bist naiv. Sincha lässt sich nicht manipulieren. Nicht von den beiden Brüdern aus Harba.« Kathinka bläst eine schwarze Haarsträhne aus ihrem Gesicht. »Wenn sie sich täuschen lassen würde, dann wäre sie es nicht wert, unsere Anführerin zu sein.«
    »Wir sollten es ihr sagen«, meine ich.
    »Sie weiß es längst«, entgegnet Kathinka.
    »Aber ...«
    »Knut und Romaldo glauben, durch ihr Verhalten Sincha in Sicherheit zu wiegen und so ihr eigenes Süppchen kochen zu können. Sincha ist sich dessen aber bewusst und spielt mit. So hat sie die beiden besser im Griff.«
    »Aber ...«
    »Skriek, du hast von klein auf in einer Gemeinschaft gelebt, in der jeder ehrlich und freundlich war. Das beeinflusst dich und nimmt dir die klare Sicht auf die Welt, wie sie wirklich ist.« Sie berührt kurz meine Schulter. »Du bist so einfach. So berechenbar. Für dich gibt es nur Treue oder Verrat. Kampf oder Unterwerfung.«
    »Ich bin ein Krieger Thurantuhs«, entgegne ich gereizt.
    »Es ist gut, wie du bist«, sagt Kathinka besänftigend. »Ich mag deine einfache Weltsicht. Sie gibt mir Ruhe und Sicherheit. Aber die meisten sind nicht so einfältig und berechenbar wie du. Sie überlegen, manipulieren. Täuschen und planen. Zu ihrem eigenen Vorteil. Oder aus Rache. Und manche sind einfach nur böse und haben eine diebische Freude daran, andere zu hintergehen und zu betrügen.«
    »Kathinka, woher weißt du das alles?«
    »Ich bin in so einer Gemeinschaft aufgewachsen.« Kathinkas veilchenblaue Augen blicken mit einem Mal sehr traurig.
    Ich mag es nicht, wenn sie traurig ist, daher wechsle ich schnell das Thema. »Du kannst Wandelmagie wirken«, sage ich. »Was weißt du sonst noch alles über Magie?«
    Kathinka sieht mich an und errät mühelos meine Absichten. Sie weiß, dass ich sie von ihren trüben Gedanken ablenken will. Mit einem Schulterzucken steigt sie darauf ein. »In vielen Wesen ist Magie. Sie kann die unterschiedlichsten Formen annehmen. Riesen können Magie riechen, Trolle und Gnome verfügen über magische Tränke. Zwerge verwenden eine eigene Steinmagie.« Sie blickt in den rauschenden Saafus. »Menschen können die stärkste Magie wirken. Nur sie haben die Macht, zu Zauberern zu werden.«
    »Gibt es viele Zauberer?«, frage ich.
    »Nein, nur sehr wenige«, antwortet sie. »Im Rat sitzen vielleicht hundertfünfzig Zauberer.«
    »Mehr gibt es nicht?«, wundere ich mich.
    Kathinka blickt zu den dichten Wolken. Sie hält ständig Ausschau nach den dunklen Boten, doch in letzter Zeit hat sie keine gesehen. Vielleicht sind sie verschwunden, vielleicht verstecken sie sich auch nur irgendwo. »Skriek, es gibt viele Menschen, die Magie wirken können. Tausende, wahrscheinlich sogar Zehntausende. Aber nur in wenigen ist die Magie stark genug, um ein Zauberer zu werden. Mein Vater hatte Magie in sich. Genug, um seine Schwerter

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