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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat
Autoren: K. A. Stone
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nicht zu ängstigen und ich spürte, wie ich darüber in Zorn geriet. Ohne Nachzudenken überwand ich die letzten Meter mit einem einzigen Satz und schlug mit meinem Stab gegen seinen Unterarm. Das kurze Schwert fiel aus seiner Hand und er sah mich überaus verwundert an. Niemals hätte er mit einem Angriff meinerseits gerechnet. Ich schlug erneut zu. Mein Stab traf sein breites Kinn und er stürzte mit einem Schrei zu Boden. Benommen blieb er liegen. Ich ergriff sein Schwert und setzte es an seine Brust.
    Er sah in meine hellblauen Augen und erstarrte. »Du bist ein Skriek«, stammelte er. »Du wirst mich nicht töten!«
    »Ich bin ein Bastard!« Heftig stieß ich zu. Das Schwert durchbohrte sein Koboldherz. »Für Fangdeso und Junkoloso«, knurrte ich, als ich es wieder heraus zog und blickte auf die blutverschmierte Schneide des Schwertes. Nur zu gerne hätte ich diese Waffe mit mir genommen, aber das ging natürlich nicht. Wütend rammt ich dem toten Kobold das Schwert in seinen Bauch.
    Wenig später hatte ich meine Sippe fast eingeholt. Ich atmete schwer. Jolandolo eilte mir entgegen. In meinen Augen erkannte er alles. Er lächelte und seine Hand legte schnell und heimlich ein Amulett auf meine offene Handfläche.
    »Du hast es verdient«, sagte er.
    Ich lächelte erfreut zurück. Es war ein Stieramulett. Ich war nun ein Krieger Thorantons.
     
    Drei Monate später, kurz bevor wir die Alltanischen Berge erreicht hätten, ereilte unsere Sippe der Ruf des Khung. Wir machten kehrt und begaben uns in das Gebiet der Gnome, südlich der Lungerischen Ebene. Nach zwei Wochen waren wir an unserem Ziel, den Sieben Fichten, angelangt. Dort befand sich eine große Lichtung, gut tausend Meter über dem Meeresspiegel, unwirtlich und rau, umgeben von hohen, zerklüfteten Felsen. Gleich bei meiner Ankunft sah ich dutzende Skriekkinder, die vergnügt in den Steilwänden herumkletterten. Da war ein Lärmen und Musizieren, Feuer waren entzündet worden und es gab reichlich Gemüse und Obst, kühlen Wein und unzählige Kräutertees.
    Ich war verwirrt von der großen Anzahl an Skriek. Es mussten hunderte, ja vielleicht sogar tausende sein. Ich kam mit dem Zählen gar nicht nach. Jolandolo fasste mich beim Oberarm und zog mich hinter sich her. Dabei deutete er gelegentlich verstohlen nach links und rechts. Überrascht blieb ich stehen und klappte meine vier spitzen Eckzähne aufeinander. Ich sah mehrere Skriek, die Eisenbänder um die Enden ihrer Wanderstäbe geschlagen hatten. Als ich endlich meine Stimme wiederfand, konnte ich nur ein Wort krächzend flüstern. »Thoranton.«
    »Wir sind zu wenige«, flüsterte Jolandolo bekümmert zurück. »Aber vielleicht kann ich es ändern.«
    Stunden später, die Dämmerung war bereits hereingebrochen, versammelte sich eine große Gruppe Skriek um einen mondförmigen Stein, auf dem die heiligen Symbole Bahlunas gemalt worden waren. Hier konnte jeder frei sprechen und seine Gedanken der Gemeinschaft mitteilen. Ein großer Skriek trat nach vorne und erzählte von seiner Reise ins Wentische Karst. Überschwänglich pries er die Schönheit der Landschaft und wie sehr er in jedem Grashalm die Nähe Bahlunas gespürt hatte. Nach ihm sprach eine Skriekfrau über die Geburt ihres Sohnes und trug dann ein Lied vor, dass sie zu Ehren ihres neugeborenen Kindes für Bahluna komponiert hatte. Die meisten Skriek klatschten begeistert Beifall, nur Jolandolo und ein paar andere, darunter auch ich, schnaubten verächtlich.
    Anschließend sprach ein alter Skriek, dem ein Arm und ein Auge fehlten, über den Frieden seiner Seele.
    Endlich war Jolandolo an der Reihe. Selbstsicher und mit erhobenem Kopf trat er nach vorne, der Stab mit den eisernen Bändern lag fest in seiner Krallenhand. Katrilla winkte ihm aufmunternd zu und seine kleine Tochter Susama hatte ein stolzes Lächeln im Gesicht.
    Ich war nervös und griff nach meinem Stierkopfamulett, das gab mir etwas Mut, obwohl meine Anspannung weiterhin groß blieb.
    Jolandolo sprach mit klarer Stimme. Er erzählte vom Tod vieler Skriek. Manche starben durch Krankheit oder wilde Tiere, doch die meisten wurden von Trollen, Riesen, Zwergen, Gnomen, Kobolden und Menschen abgeschlachtet. Die Menge rumorte. Jolandolo wies darauf hin, dass beim letzten Khung viel mehr Skriek gekommen waren als dieses Mal. Ihre Zahl wurde von Jahr zu Jahr weniger. Bald, so meinte er, würde es keine Skriek mehr geben, wenn sie nicht endlich anfangen würden, sich zu wehren. Er deutete
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