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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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mit der spitzen Kralle seines rechten Zeigefingers auf das Eisenband am oberen Ende seines Stabes und bot allen Skriek an, dass er und eine kleine Schar Gleichgesinnter bereit wären, die Skriek zu beschützen.
    Tumult setzte ein. Alle riefen durcheinander. Schließlich trat eine ältere Skriekfrau nach vorne. Sie lahmte. Ein Schwert hatte die Sehnen an ihrem linken Knöchel durchschnitten. Sie hob ihre Arme und betete laut zu Bahluna. Anschließend wandte sie sich an Jolandolo, dessen rechte Hand so fest seinen Stab umklammert hatte, dass sich seine dunkelblauen Schuppen deutlich wölbten.
    »Bahluna«, sagte die Frau und alle ringsum wurden still, »hat uns scharfe Krallen und spitze Zähne gegeben. Unsere Körper sind stark und schnell. Ein Skriek kann einen anderen Skriek mit einem einzigen Hieb seiner Krallenhand töten.« Ein Keuchen, das sich aus vielen Kehlen löste, war zu vernehmen. »Bahluna prüft uns in ihrer Weisheit. Wir sind tödliche Geschöpfe, wenn wir unsere Seele verleugnen.« Sie spreizte ihre Fingerkrallen und drehte sich einmal im Kreis. »Jeder Kampf, jeder Schlag, ja sogar jedes böse Wort macht uns klein und unwürdig.« Ihre Stimme hob sich. »Niemals darf ein Skriek ein anderes Wesen angreifen oder verletzten.« Ihre Stimme wurde noch lauter. »Denn das wäre wirklich unser aller Ende. Aber solange wir fest im Glauben bleiben, werden wir überleben.« Ihre Stimme wurde wieder leiser, aber noch eindringlicher. »Ich bestreite nicht, dass noch weitere Brüder und Schwestern sterben werden. Von uns werden große Opfer abverlangt. Doch wenn wir stark bleiben und unsere Seelen weiter hüten und beschützen, dann wird Bahluna uns alle erretten.« Ihre Stimme wurde wieder lauter. »Für Bahluna! Für Bahluna!« Die Skriek stimmten im Chor mit ihr ein.
    Jolandolo wusste, dass er verloren hatte. Die Skriek würden seinem Vorschlag nicht Folge leisten. Stumm schüttelte er den Kopf und verließ mit hängenden Schultern den Platz. Katrilla, Susama und eine Handvoll Skriek mit eisenbeschlagnen Stäben folgten ihm nach.
    Mir wurde schwer ums Herz. Am liebsten wäre ich Jolandolo hinterher gelaufen, aber das konnte ich nicht tun. Es war mir unmöglich, meine Mutter und meine Sippe zu verlassen. Tränen traten in meine Augen. Da spürte ich eine Krallenhand auf meiner Schulter. Es war meine Mutter. Tröstend sah sie mich an. »Vertrau auf Bahluna«, sagte sie.
     
    Am nächsten Morgen waren Jolandolo, Katrilla und Susama mit einem guten Dutzend weiterer Skriek verschwunden.
    Ich war mürrisch und übellaunig. So gut mir der Khung anfangs gefallen hatte, so sehr verabscheute ich ihn jetzt. Ich meinte, dass alle Skriek blind und dumm waren. Die leise Stimme, die stets von Kampf und Blut zu mir sprach, wurde wieder lauter und ich schämte mich ihrer nicht.
    Zwei Tage später war der Khung zu Ende und ich zog mit meiner Sippe wieder Richtung Alltanische Berge. Nach einer längeren Wegstrecke sahen wir aus der Ferne eine Brücke, die offensichtlich Zwerge gebaut hatten, da sie aus festem Stein und ohne Schnörkel war. Gemächlich kamen wir näher, doch plötzlich stockte mir der Atem. Ich roch verwesendes Fleisch und hatte den metallischen Geschmack vergossenen Blutes in meinem Mund. Auch die anderen Skriek merkten es. Sie witterten mit bebenden Nasenflügeln und Trauer machte sich breit. Tod und Leid lagen in der Luft. So schnell wie wir nur konnten, liefen wir zu der steinernen Brücke. Schon von weitem sahen wir die verunstalteten, gehäuteten Körper der Skriek. Mein Herz drohte auszusetzen, als ich den zerbrochenen Stab Jolandolos im niedergetretenem Gras entdeckte. Ich fiel auf die Knie und schluchzte. Meine Mutter eilte zu mir, um mich zu beruhigen.
    Die anderen Skriek suchten nach Spuren und Hinweisen. Bald wussten sie, was geschehen war. Ein Trupp Trolle hatte die Brücke überquert. Sie waren mit Keulen und Speeren bewaffnet gewesen. Jolandolo hatte sich mit seinen Gefährten eine Weile hinter den Weiden nahe der Brücke versteckt und die Trolle, als sie vorüberzogen, angegriffen. Es war zu einem Gemetzel gekommen.
    Ich hob meinen tränenüberströmten Kopf. »Wurden auch Trolle getötet?«, fragte ich.
    Mahansata und Puntamina beäugten erst lange und ausführlich die Spuren, dann wiegten sie langsam ihre Köpfe hin und her. »Es waren fünf Trolle«, sagte schließlich Puntamina. »Ich vermute, dass zumindest zwei von ihnen im Kampf verletzt worden sind. Aber nicht so schwer, dass sie nicht mit

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