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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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ich wache schweißgebadet auf. Meist dauert es sehr lange, bis ich wieder einschlafen kann. Ich brauche jemanden zum Reden, aber es gibt niemanden. Trübsinnig schlage ich die Beine übereinander und wie von selbst schweifen meine Gedanken, begleitet von den Melodien der Knochenflöte, in die Vergangenheit.
    Vor ein paar Jahren, ich streifte gerade durch das Unterholz und war erfüllt von mahamsanazu , sah ich einen Skriek einen Feldweg entlanggehen. Er trug einen Stab mit Eisenbändern. In diesem Moment hoffte ich innigst und wider jede Vernunft, dass auch er ein Anbeter von Thoranton war und so sprach ich ihn an. Er hieß Tasonkolo, kannte Jolandolo und war wegen der Eisenbänder an seinem Stab von seiner Sippe verstoßen worden. Seither zog er allein durch die Lande. Wir unterhielten uns lange und er vertraute mir an, dass er Thoranton anbetet, auch wenn er Gewalt verabscheute. Ich erzählte von mir, meiner Mutter, unserer Reise nach Thuma, unserer Flucht, wie ich mit meiner Mutter hierher kam und schließlich schilderte ich Tasonkolo auch den Tod meiner Mutter und meine Rache. Er hörte mir aufmerksam zu und blieb eine Woche bei mir. Dann verließ er mich wieder. All die Waffen in meiner Höhle und meine Erzählungen über getötete Kobolde und Menschen hatten seine Seele zutiefst aufgewühlt und er konnte meine Nähe nicht mehr länger ertragen. Als er gegangen war, dachte ich erst eine Weile nach. Ich erinnerte mich an die paltonischen Jugendlichen in Thum, die ich einst entkommen ließ. Diesen Fehler wollte ich nicht noch einmal begehen. So beschloss ich, Tasonkolo zu folgen und ihn zu töten. Er kannte mein Versteck neben dem Wasserfall und ich wusste, wie gesprächig Skriek waren. Ich wollte nicht riskieren, dass irgendjemand von mir erfuhr. Manch junger, übermütiger Krieger würde sich, wenn er von mir hörte, versucht fühlen, meine Haut zu erbeuten.
    Mehrere Stunden eilte ich Tasonkolo hinterher. Als ich ihn fast erreichte hatte, hörte ich seinen Todesschrei. Er war ostalischen Häschern, die damals schon mehr als den halben Kontinent mit ihren Piken und Schwertern unterworfen hatten, in die Hände gefallen. Tasonkolos Leiche wurde zur perversen Freude der Soldaten gehäutet und enthauptet. Seinen Schädel steckten sie auf einen Pfahl.
    Wie gesagt, die Skriek haben einfach kein Talent zum Überleben.
    Gut verborgen hinter einer stämmigen Eiche überlegte ich, ob ich die ostalischen Häscher angreifen sollte, um Tasonkolos Tod zu rächen. Einen Augenblick spürte ich große Lust in mir, meine beiden Kampfäxte zu ziehen, aber dann ließ ich es doch bleiben. Tasonkolo bedeutete mir eigentlich nichts, er war nur ein weiterer einfältiger Skriek, der zu dumm war, um zu überleben. Und die ostalischen Soldaten zählten gut dreißig Mann. Das waren eindeutig zu viele. Sie hätten mich innerhalb weniger Augenblicke mit Pfeilen und Speeren gespickt. So zog ich mich lautlos zurück.
    Ich halte viel auf meine Instinkte. Sie sorgen dafür, dass ich immer noch lebe. Und ich weiß, wann ich einem Kampf aus dem Weg gehen muss. Das ist wahrscheinlich das Erbe meines Vaters, es macht mich misstrauisch und vorsichtig und hilft mir zu überleben.
    Langsam lasse ich die Knochenflöte sinken und blicke mich um. All die Bäume und Sträucher rund um den Wasserfall und die Höhle sind mir nur zu vertraut. Ich kenne alle Waldwege und auch die steilen Pfade durch die langgezogenen Konthischen Berge, die mich umgeben. Ich klettere Felswände hinauf und übe mit Stab und Äxten. Gelegentlich schleiche ich zu den Dörfern der Menschen und stehle, was ich benötige. Mehl und Schmalz, Webstoffe und Bier, Fackelöl und Metalle. Stellen sich die Menschen mir in den Weg, töte ich sie.
    Ich habe mein Leben in den letzten Jahren zur Gänze Thoranton geweiht. Rauben und töten schrecken mich nicht mehr. Gelegentlich unternehme ich weite Streifzüge, verlasse das von Angrias eroberte Palton und begebe mich zu den umliegenden Gebieten, um auf Menschen Jagd zu machen. Manchmal treffe ich dabei auf Trolle und Kobolde. Wenn es nur wenige sind, greife ich direkt an, ansonsten lauere ich im Hinterhalt.
    Einmal stieß ich auf einen Zwerg. Er erinnerte mich an Perty, da er ebenso grauhaarig, knurrig und kampflustig war und ich zog lächelnd meine Äxte. Der Zwerg wehrte sich tapfer und ich musste all meine Schnelligkeit aufbieten, um ihn zu besiegen. Axt traf auf Axt und ein metallenes Klirren lag in der Luft. Wie sehr habe ich diesen Kampf

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